Allgemeine Berichte | 20.06.2022

Überörtlich beliebter Geistlicher ist im Alter von 82 Jahren verstorben

Mülheim-Kärlich trauert um Alois Weller

Im Alter von 82 Jahren verstarb der zuletzt in Andernach lebende Ruhestandspfarrer Alois Weller.  Foto: Horst Hohn

Mülheim-Kärlich. Eigentlich sollte das zurückliegende Wochenende für die Mülheim-Kärlicher Bevölkerung ein Anlass der Freude sein: Mit dem Stadtfest wurde an die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1996 erinnert. Doch kurz vor dem Fest verbreitete sich eine Mitteilung, die viele Menschen traurig stimmte: Am 16. Juni 2022 verstarb im Alter von 82 Jahren Ruhestandspfarrer Alois Weller. Im Jahre 1983 wurde der Geistliche Nachfolger von Dechant Alois Hammes. Insgesamt 26 Jahre lang war er in der Pfarrei Maria Himmelfahrt tätig. In der Pfarrei St. Peter und Paul im Stadtteil Urmitz-Bahnhof war er seit 1985 tätig.

Bei seiner Verabschiedung im Jahr 2009 wurde seine große Popularität besonders deutlich. Der damals 70jährige wurde u.a. mit einem großen Zapfenstreich sowie dem damaligen Pfarrfest geehrt. Auch in den danach folgenden Jahren sah man ihn zur großen Freude der Menschen regelmäßig in Mülheim-Kärlich: Er blieb der Stadt eng verbunden, was in übrigen auch für seiner Heimatgemeinde im Westerwald galt.

Im Jahre 1939 in Steineroth (Landkreis Altenkirchen) geboren, wurde er 1968 in Trier zum Priester geweiht. Sein Beruf führte ihn zu einigen Stationen: Militärdekan in Bad Sobernheim, Diakon in Völklingen, Kaplan in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Pfarrer im Koblenzer Stadtteil Pfaffendorf. Dass er in Mülheim-Kärlich 26 Jahre lang tätig sein würde, damit hatte er eigenen Angaben zufolge zunächst nicht gerechnet. Doch die sprichwörtliche Chemie stimmte: Er besaß die Fähigkeit, mit seinen Worten nicht nur die Ohren seiner Zuhörer, sondern auch deren Herzen zu erreichen. Einprägsame und prägnante Sätze wusste er gekonnt zu betonen. Seine Predigten waren stets hörenswert, man „nahm etwas mit“. Er scheute sich auch nicht, mit Hinweis auf die christlichen Werte den mahnenden Finger zu heben, wenn es nötig war. Als humorvoller Mensch trug er zur Karnevalszeit auch gerne schon mal geeignete Witze in der Kirche vor: In der Karnevalshochburg Mülheim-Kärlich kam dies natürlich besonders gut an.

Die Alten, die Kranken, die Jungen und die Benachteiligten waren ihm stets wichtig. Er war belesen und hatte ein großes Wissen. Dieses brachte er auch in der Seelsorge ein. Im persönlichen Gespräch stand er den Menschen in schwierigen Situationen bei und war ein wichtiger Ratgeber. Er sprach gerne von einer lebendigen Pfarrgemeinde, die ihm schnell ans Herz gewachsen sei. Und dies spürte man auch: Für ihn war es selbstverständlich, auch das aktive Vereinsleben in der Bindestrich-Stadt zu unterstützen. In Mülheim-Kärlich fand er nicht nur Pfarrangehörige und Mitbürger, sondern auch Freunde, die auch ihm in schweren Zeiten beistanden. Auch die Ökumene war Pfarrer Alois Weller ein wichtiges Anliegen. In seiner knappen Freizeit war er gerne sportlich aktiv. So spielte er beispielsweise gerne Tennis.

Für die Heimathistorie sind nicht nur Gebäude, Plätze und Straßen wichtig: Es sind vor allem die Menschen, die eine Gemeinde lebendig machen. Mülheim-Kärlich ist dankbar, dass Alois Weller 26 Jahre lang in der Stadt tätig war und diese auf seine eigene Art und Weise lebendig gemacht hat. Wie in den letzten Tagen aus zahlreichen Beiträgen in den sozialen Medien deutlich wurde, haben viele Mitbürger persönliche und besondere Erinnerungen an ihn. Egal ob es die unvergessenen Christmetten mit ihm und dem MV Harmonie in Urmitz-Bahnhof, seine Lehrtätigkeit im Religionsunterricht oder das Gespräch mit ihm beim Vereinsfest war: Für viele Mülheim-Kärlicher war er weit mehr als ein gewöhnlicher Pfarrer. Alois Weller bleibt insbesondere aufgrund seiner Herzlichkeit und seines Rede-Talents zweifelsfrei unvergessen.

Das Requiem für den Verstorbenen mit der anschließenden Beisetzung auf dem Friedhof im Stadtteil Mülheim findet am Freitag, dem 24. Juni statt.

Horst Hohn

Im Alter von 82 Jahren verstarb der zuletzt in Andernach lebende Ruhestandspfarrer Alois Weller. Foto: Horst Hohn

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Georg Ceres: Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sich diese Arena selbst finanzieren würde. Aber leider wird sicherlich die Sparkasse auch Geld ihrer Kunden reinstecken, und stattdessen keine anständigen Zinsen zahlen.
  • Sonja.R: zu der Bahn will ich nichts sagen, es wurde schon alles gesagt. Nur der Punkt ist, es ist immer noch eine Baustelle, kommt da jemand mal vorbei und schaut sich das mal an???
  • H. Schüller: Offenbar können Sie nicht lesen: "Wir freuen uns, dass unser Einsatz für die Bäume im Ausschuss und im Stadtrat erfolgreich war und die Planungen angepasst werden sollen, damit die Bäume erhalten bleiben...
  • Boomerang : Blablabla. Und wenn der Radweg fertig ist sind die Bäume weg. Genau wie in der Südallee sind dann plötzlich alle Bäume krank. Die Pflege und der Erhalt kostet Geld,und das steckt man lieber in Radwege...
Jörg Schweiss
Dauerauftrag 2025
Late-Night Shopping 2025
Black im Blick
Kaufmännischer Leiter / Assistenz Geschäftsführung
WIR SUCHEN IN VOLLZEIT Facharbeiter:in für Qualitätssicherung
Empfohlene Artikel

Neuwied. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) haben ihren Sponsoringvertrag mit dem Neuwieder Zoo um weitere drei Jahre verlängert. Damit bleibt der Energieversorger Hauptsponsor einer der wichtigsten Attraktionen der Stadt.

Weiterlesen

Remagen. Über eine Kooperation von Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten, dem Caritasverband Ahrweiler und dem Caritasverband Rhein-Erft-Kreis besteht die Möglichkeit, an Seniorenfahrten innerhalb Deutschlands teilzunehmen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

78-Jähriger überfuhr Verkehrsinsel und kollidierte mit Auto

Unfall auf der B484: War Sekundenschlaf die Ursache?

Siegburg. Am Donnerstag (20. November) wurde die Polizei gegen 12.15 Uhr zur Bundesstraße 484 (B484) zwischen Siegburg und Lohmar gerufen, weil es an der Ampelanlage zur Auffahrt der A3 zu einem Verkehrsunfall gekommen war.

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag
Image
PR-Anzeige Hr. Bönder
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Weihnachtsmarkt Nickenich
Katharinenmarkt Polch
Katharinenmarkt Polch
Weihnachtsdorf Andernach
Weihnachten in der Region
Zerspanungsmechaniker
Schausonntage
Imagewerbung
Nur Anzeigenteil berechnet
Black im Blick Angebot