15. Auflage des Barbarossamarktes lockte Tausende von Mittelalter-Fans nach Sinzig

Musik, Gaukler und Feuershow sorgten für Mittelalter-Atmosphäre im Schlosspark

22.09.2018 - 14:00

Sinzig. Es war einmal mehr eine nahezu perfekte Zeitreise ins Mittelalter. Und das Abendspektakel hatte es am Samstag in sich. Den weit über 1000 Besuchern wurde eine fulminante Feuershow geboten. Die mittlerweile 15. Auflage des Barbarossamarktes zu Sinzig rund um das Schloss lockte am Wochenende

Mittelalter-Fans aus der gesamten Republik.

Und die Veranstalter von „Wir helfen“ hatten Glück mit allerschönstem Spätsommerwetter. Als die Dudelsäcke von The Rhine Area Pipes und Drums das Abendspektakel pünktlich eröffneten, war der Markt rekordverdächtig besucht. Und der Sonntag als traditioneller Familientag blieb ebenfalls trocken und schön. Vor der beeindruckenden neugotischen Kulisse des Sinziger Schlosses, die einfach zum Fest passt, sorgte man in den Reihen der Veranstalter wieder für viel Authentizität. Dabei gibt es einige Tendenzen zu beobachten. Zu Gründungszeiten wurden

Mülltonnen und Papierkörbe einfach nur mit Sackleinen verhüllt. Mittlerweile tragen die Abfallbehältnisse selbst ein aufwendiges Gewand.


Gemischtes Programm statt der früheren Schaukämpfe


Das Abendspektakel selbst hat sich ebenfalls etwas gewandelt. Waren es einst

filmreife Stunts und Schaukämpfe, die im Mittelpunkt standen, so wurde am Samstag eher ein großes Unterhaltungsprogramm mit Musik und Tanz und einer grandiosen Feuershow geboten. Showkämpfe und Mittelalterurniere, nicht nur mit Schwert und Schild, gibt es immer noch reichlich, aber die fanden in diesem Jahr an den Nachmittagen statt.


Nachwuchs durfte mit Hand anlegen


Und es gibt noch eine Entwicklung: Die Besucher im mittelalterlichen Gewand bilden eher die Mehrheit. Vor allem für den Nachwuchs wurde ein Besuch auf dem Barbarossamarkt zu einer richtig spannenden Angelegenheit, konnte er doch beim Schmied mithelfen, Hufeisen zu bearbeiten, oder seine Künste im Bogenschießen ausprobieren. Und es gibt viele Spiele für die Kleinen. Das Herumtollen im Stroh oder das Nachspielen der Schaukämpfe mit Schwert und Schild aus Holz hatten zudem seinen ganz besonderen eigenen Reiz. Für die Pänz ist ein Besuch auf dem Barbarossamarkt so etwas wie das Eintauchen in einen großen Abenteuerspielplatz mit viel Angebot.

Eine breite Auswahl wurde an den Krämerständen geboten. Weihrauch, Knöpfe und Gewänder, Kerzen, Bernsteinschmuck und Imkerei aber auch Sämereien, Filzzeug und Stickereien waren ebenso erhältlich wie Bogen, Pfeile und Lederwaren. „Geschmeyde“ (Schmuck auch in der Kupfervariante) und Schabau (hochprozentige Obstbrände) gehen im Marktgeschehen immer. Und dann gab es viele Kräuter und Tees. Fast schon philosophisch die Sinnsprüche, die gleichzeitig auch so etwas wie Werbung fürs Produkt betreiben. „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, heißt es am entsprechenden Stand. Darauf nimmt man dann gerne ein Schlückchen „Schattenblut“.


Dudelsack, Schalmei und Pauken erklangen


Die Marktbesucher bekamen viel Unterhaltung vor allem im musikalischen Bereich geboten. Umfangreich das Musikprogramm: Freddy the Piper, in Sinzig von Anfang an dabei, blies virtuos den Dudelsack. Mittelalterliche Musik gab es von „Unkenpfuhl“ und der Sinziger Gruppe „Porcae Pellere“. Barden sangen sich über den Markt. „Kasper der Gaukler“ und eine Zirkusschule machten dann eher wieder den kleinen Besuchern Spaß. Erstmals seit vier Jahren wieder dabei war die Mittelalterband Prima Nocta. Die Musiker aus Belgien haben mittlerweile in ganz Europa einen hohen Bekanntheitsgrad.

Der Schlosspark wandelte sich während des Marktes zur kleinen Zeltstadt, sehr bunt und ebenfalls im Mittelalter-Stil. Denn für Händler, Musikanten und Macher ist der Barbarossamarkt ja auch so etwas wie ein großes Familientreffen. Man kennt sich halt seit vielen Jahren. Für das Essen und Getränke wurde so authentisch

wie möglich gesorgt. Feldbäckerei und Vulkanbräu und Deftiges von der Sau, aber auch andere Grillspezialitäten sorgten dafür, dass kein Magen knurrte. Auch die 15, Auflage des Barbarossamarktes war veranstaltungstechnisch ein Volltreffer. Und das ganze Spektakel diente ja auch der guten Sache: Denn der Reinerlös wird eben nicht nur an den Trägerverein des Frauenhauses im Kreis Ahrweiler, sondern auch an andere soziale Einrichtungen gehen. Der Verein „Wir helfen“, der den Markt von Anfang an organisiert, konnte sich einmal mehr über ein überaus gelungenes Wochenende freuen. Es laufen erste Überlegungen, den Markt im kommenden Jahr hinaus auf die Jahnwiese zu vergrößern. Erstmals stand der Markt in diesem Jahr übrigens

terminlich gesehen in direkter Konkurrenz zu den Nachbarstädten. Denn in Bad Breisig war Zwibbelsmarkt und in Remagen Weinfest. In guter alter Tradition verband ein Shuttlebus die drei Veranstaltungen, und die Besucher an der Rheinschiene konnten so bequem ein sehr abwechslungsreiches und hochinteressantes Wochenende verleben.

BL

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