Migrationsberaterinnen vernetzen sich mit der Jugendintegrationsarbeit JuAHR

Netzwerktreffen und Erfahrungsaustausch am Aktionstag Migrationsberatung

Netzwerktreffen und Erfahrungsaustausch am Aktionstag Migrationsberatung

Die Migrationsberaterinnen Maria Schön vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V. und ihre Kollegin Ania Sikkes vom Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. in Ahrweiler nutzten diesen Tag, sich über das Projekt der Jugendintegrationsarbeit „JuAHR“ in Walporzheim zu informieren und Netzwerkkontakte zu knüpfen. Foto: Kreisverband Ahrweiler e.V.

16.09.2022 - 14:08

Kreis Ahrweiler. Am vergangenen Mittwoch fand bundesweit der achte Aktionstag der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) statt. Die Migrationsberaterinnen Maria Schön vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V. und ihre Kollegin Ania Sikkes vom Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. in Ahrweiler nutzten diesen Tag, sich über das Projekt der Jugendintegrationsarbeit „JuAHR“ in Walporzheim zu informieren und Netzwerkkontakte zu knüpfen.

Für beide Seiten informativ und lehrreich war der gegenseitige Erfahrungsaustausch der Migrationsberaterinnen und den Mitarbeitern des Projektes zur Jugendintegrationsarbeit „JuAHR“. „Das Projekt JuAHR wird von der Gesellschaft zur Förderung der beruflichen Integration (GFBI) im Auftrag des Jobcenters und der Agentur für Arbeit für den Kreis Ahrweiler durchgeführt. Wir unterstützen junge Menschen bei der Suche nach Arbeit oder Ausbildung. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufsfeldern der Bereiche Lager und Logistik, Küche, Hotel und Gastronomie, Metall- und Holzbearbeitung und der künstlerischen Kreativarbeit zu erproben. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, die Praktika ermöglichen“, stellte Leiterin Elke Dörr-Hosseini das Projekt in kurzer Zusammenfassung vor.

„Nicht selten fehlt es jungen Menschen in ihrem Leben an Orientierung und Zielen. Es mangelt an Tagesstruktur und aktiver Unterstützung im familiären Bereich. Diesen jungen Erwachsenen bieten wir eine Chance, mit unserer Unterstützung neue Wege und Perspektiven zu finden“, führt Sozialberaterin Saskia Kolmer weiter aus.

Insgesamt stehen in dem Projekt 50 Plätze zur Verfügung, für deren Nachbelegung aufgrund der großen Nachfrage eine Warteliste geführt wird. Etwa 60 Prozent der Teilnehmer haben einen Migrationshintergrund.

Im Projekt JuAHR stellt die Verständigung aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse einiger Teilnehmer ein Problem dar. Eine Erfahrung, die die Migrationsberaterinnen von DRK und Caritas aus ihrer täglichen Arbeit ebenfalls kennen Die Plätze der Integrationssprachkurse sind rar und ohne grundlegende deutsche Sprachkenntnisse ist eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt schwer.

Wie in der Migrationsberatung ist das Ziel von JuAHR, jungen Menschen in ihrer individuellen Lage Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Erreicht wird das durch vielfältige Unterstützungsangebote, die bei JuAhr im Vergleich zur Migrationsberatung teilweise deutlich intensiver sind. Gemeinsame Schnittstelle der Migrationsberatung und von JuAHR ist etwa eine gezielte Berufseinstiegsberatung. JuAHR hat darüber hinaus die Möglichkeit zum Jobcoaching, individuellem Bewerbertraining, psychologische Beratung oder allgemeiner Lebensberatung. Sowohl die Migrationsberatung im Kreis Ahrweiler als auch JuAHR sind in der Region gut vernetzt. Bei Bedarf vermitteln die Dienste ihre Klienten bei speziellen Problemlagen zu externen Hilfsangeboten weiter, wie etwa zur Schulden-, Sucht- oder Schwangerschaftsberatung.

Die DRK-Migrationsberaterin Maria Schön und ihre Kollegin Ania Sikkes von der Caritas in Ahrweiler waren nach dem Netzwerkgespräch beeindruckt von den Möglichkeiten, die JuAHR in Walporzheim für eine nachhaltige Integration zur Verfügung stehen. Nach einem Rundgang durch die JuAHR-Räume und dem dabei weiteren anschaulichen Austausch waren sich alle Beteiligten einig, im Netzwerk in Kontakt zu bleiben und sich weiterhin bedarfsweise auszutauschen.

Die MBE des DRK richtet sich an Migranten ab dem 27. Lebensjahr, der JMD (Jugendmigrationsdienst) der Caritas richtet sich an Migranten vom 12. bis 27. Lebensjahr. Beide sind für (anerkannte) Geflüchtete und auch Bürger aus der Europäischen Union (EU) zuständig. Die MBE und der JMD unterstützen durch eigene Expertise oder durch die Vermittlung an vernetzte zuständige und kompetente Dienste und Einrichtungen. Die MBE und der JMD vermitteln unter anderem den Zugang zu geforderten staatlichen Integrationskursen. In den Kursen geht es um Integration im umfassenden Sinne: Sprache, Bildung, Ausbildung, Arbeit und Beruf sowie Sozialleistungen.

Ein Integrationskurs besteht aus einem Deutsch-Sprachkurs und einem Orientierungskurs. Im Orientierungskurs werden den Teilnehmenden Kenntnisse zur deutschen Rechtsordnung, Geschichte und Kultur, zu den Rechten und Pflichten in Deutschland, den Formen des Zusammenlebens in der Gesellschaft und zu den Werten, die in Deutschland wichtig sind, vermittelt. Der Integrationskurs wird auf bundeseinheitlicher Grundlage durchgeführt und mit bundeseinheitlichen Abschlusstests beendet: Dem Deutsch-Test für Zuwanderer und dem Abschlusstest „Leben in Deutschland“. Die Migrationsberatungsstellen verfügen aufgrund ihrer vielfältigen Aufgaben über ein umfangreiches Netzwerk zu ergänzenden regionalen Integrationsprojekten und sind kompetenter Ansprechpartner zu den vielfältigen Fragen des Ankommens und Lebens in Deutschland.

Sowohl die Migrationsberatung als auch JuAHR sind durch unterschiedliche Träger durchgeführte Aufgaben bzw. Projekte und werden finanziell staatlich gefördert.

Pressemitteilung

Kreisverband Ahrweiler e.V.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Patrick Süskinds „Der Kontrabaß“ mit Michael Ophelders auf der Kaiserbühne

Quartenstimmiger Viersaiter

Bad Breisig. Er hasst Wagner, unterschlägt gern einmal aus Rache ein paar Noten, findet Dirigenten überflüssig und kämpft mittels Bier gegen den Feuchtigkeitsverlust und den Orchesterfrust: der Kontrabassist, drittes Pult, das Tutti - Schwein, erklärt leidenschaftlich und hasserfüllt sein Instrument, erläutert Kontrabass - Soli via CD - Player und ist zu allem Überfluss auch noch gebeutelt von einer nicht erwiderten Liebe zu der Sängerin Sarah. mehr...

Regional+
 

Beschwingt im Mai

Remagen. Musik ist Trumpf am Mittwoch, 15. Mai um 15 Uhr im katholischen Pfarrheim Remagen. Der Seniorenkreis der Pfarrei St. Peter und Paul begrüßt mit Gesang den Wonnemonat Mai, wenn alles grünt und blüht. Johannes Weiland hat einen bunten Strauß bekannter Frühlings- und Wanderlieder zum Mitsingen zusammengestellt und begleitet den Nachmittag am Klavier. Alle Seniorinnen und Senioren aus Remagen und Umgebung sind eingeladen. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Gewaltvorfall bei Koblenzer Fußballspiel: Polizei ermittelt nach Körperverletzung im Stadion Oberwerth

AfD-Lokalpolitiker durch Schläge verletzt

Koblenz. Am Samstag, 4. Mai 2024 kam es in den Nachmittagsstunden im Rahmen eines Fußballspiels auf dem Gelände des Stadions Oberwerth zu einem Körperverletzungsdelikt, wie das Polizeipräsidium Koblenz mitteilte. mehr...

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Erfolgreiche Gemeindearbeit in Schalkenbach

Schalkenbach. In einer der letzten Sitzungen der Legislaturperiode blickte Ortsbürgermeister Thomas Weber und die Ratsmitglieder zurück auf die letzten fünf Jahre. Sie bedankten sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für das entgegengebrachte Vertrauen. mehr...

FCL Niederlützingen

Tischtennis-Dorfmeisterschaft

Niederlützingen. Die Tischtennis-Dorfmeisterschaft in Niederlützingen findet am 19. Mai statt. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit dem Brettchen-Doppel-Wettbewerb, wobei Zweierteams gegeneinander antreten werden. mehr...

FV Rheinbrohl

Erste holt Dreier bei Ataspor Unkel

Rheinbrohl.Kürzlich holte die erste Mannschaft wieder drei Punkte. Gegen engagierte Gastgeber vom SV Ataspor Unkel war dafür aber auch etwas Glück von Nöten, vielleicht das Spielglück, was in den letzten Wochen durchaus auch mal fehlte. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service