Eröffnung im Koblenzer Stadtteil Lützel

Neuer Festungspark Kaiser Franz in Lützel wurde offiziell übergeben

Neuer Festungspark Kaiser Franz
in Lützel wurde offiziell übergeben

Oberbürgermeister David Langner und zahlreiche Ehrengäste zerschnitten symbolisch ein rotes Band bei der Übergabe des neuen Festungsparks Kaiser Franz an die Allgemeinheit. Foto: Stadt Koblenz /Schepers

04.05.2022 - 09:16

Lützel. „Es ist richtig, dass wir uns als Stadt Koblenz auf die Festungsteile besinnen“, sagte Oberbürgermeister David Langner in seiner Rede zur Eröffnung des Festungsparks Kaiser Franz. Rund 120 geladene Gäste waren der Einladung zur offiziellen Übergabe des ersten Bauabschnitts durch den Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen gefolgt. Sowohl für die Bürger als auch für Touristen müssten immer wieder neue Wege gefunden werden, damit die Stadt interessant und attraktiv bleibe, betonte der Oberbürgermeister. Der neue Festungspark sei ein gelungenes Beispiel dafür.

Der für die Planung verantwortliche Landschaftsarchitekt Franz Reschke aus Berlin erinnerte daran, dass das Areal in Lützel noch vor vier Jahren ein verwunschenes Dickicht gewesen ist. Jetzt lädt ein rund zwei Hektar großer Park mit 431 Metern barrierefreien Wegen zur Entdecken ein. „Wir sind mit dem Ausbau der Festung weiter, als wir je zu hoffen gewagt haben“, fasst Frank Kellermann, Vorsitzender des Vereins Feste Kaiser Franz e. V., das Ergebnis zusammen. Seit 25 Jahren setzten sich die Ehrenamtlichen für die Restaurierung der 1822 fertiggestellten Feste Kaiser Franz ein, die einst der Verteidigung des linken Moselufers diente. Nach der Entfestigung 1920/1921 fiel das Areal in einen Dornröschenschlaf, bis 2018 der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen der Stadt Koblenz mit den Bauarbeiten als Teil des Projektes „Festungsstadt Koblenz“ begann.

Möglich wurde das Großvorhaben dank einer 2,4 Millionen Euro hohen Zuwendung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, welche das Projekt „Festungsstadt Koblenz“ zu 90 Prozent bezuschusst hat. Während die Arbeiten am Festungspark Asterstein bereits im Oktober 2019 zum Abschluss kamen, verzögerten sich die Arbeiten am Festungspark Kaiser Franz mehrfach. Unter anderem wurden Altlasten im Boden gefunden. Ein weiterer Grund war der teilweise Einbruch eines unterirdischen Gangsystems und die Entdeckung des bislang als gesprengt geglaubten Kriegspulvermagazins Nr. 3. Die Arbeiten am Park wurden daraufhin unterbrochen. In Begleitung von Denkmalpflegern und Archäologen begann die Rekonstruktion der unterirdischen Gewölbe in Stahlbeton, um sie später für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Stadt Koblenz bewilligte dafür kurzfristig zusätzliche 1,25 Millionen Euro. Die unterirdischen Gewölbe konnten bei der Eröffnungsfeier im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Erst nachdem die offen gelegten Bereiche wieder zugeschüttet und vorsichtig lagenweise verdichtet wurden, wobei insgesamt 1.500 Kubikmeter Erdreich bewegt werden musste, konnte am darüber gelegenen Festungspark weitergearbeitet werden. Es folgten Bodenmodellierung, Einsaat der Wiesen und Pflanzung der Gehölze. Insgesamt kamen im neuen Park 46 Bäume, 165 Sträucher und 8.500 Frühlingszwiebeln (Blaustern) in die Erde. Neue Wege entstanden ebenso wie Treppen vom Festungspark hinunter zur Poterne und zur Brüstungsmauer mit dem neuen Stadtbalkon. Von dort haben Besucher einen imposanten Blick über Koblenz. Zudem wurde der Bewuchs unterhalb der Poterne sowie an der 30 Meter hohen Felswand mit Ausmauerungen zum Kehlturm entfernt.

Weiter Sanierungsmaßnahmen sind bereits in Vorbereitung. Eine weitere Förderung über fünf Millionen Euro im Rahmen der Nationalen Projekte des Städtebaus durch den Bund stehen bereit. Unter Projektleitung des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen sollen damit unter anderem die Instandsetzung der Poterne und die Gestaltung deren Umfelds finanziert werden. Der überbaute Gang der Festung wird dann als Eingang vom Quartier in den Festungspark dienen. In parallel laufenden Maßnahmen der Stadt soll zudem das Hauptreduit von etwa 8.500 Kubikmetern Schutt, das entspricht etwa 17.650 Tonnen, befreit werden. Zudem ist geplant, zur Sicherung des südlichen Kopfbaus des Hauptreduits 150 Meter Steinschlag-Schutznetze anzubringen.

Pressemitteilung der

Stadt Koblenz

Weitere Beiträge zu den Themen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service