Nussknackermarkt e.V. meisterte schwierige Ausgangslage
Nussknackermarkt bot herrliche Stimmung mit Live-Musik
Engers. Normalerweise ist der Nussknackermarkt Engers e.V. unsichtbar. Wenn die Vorarbeiten gelaufen sind, hält man im Hintergrund die Fäden zusammen. Zur Eröffnung am Samstagnachmittag war das dieses Mal anders.
Oberbürgermeister Jan Einig und Ortsvorsteher Dieter Neckenig waren vollen Lobes für Christian Eisele und seine Leute. Beim Großbrand in der Silvesternacht waren nämlich nicht nur die Läger der Karnevalisten, sondern auch die des Nussknackermarktes den Flammen zum Opfer gefallen. Dekorationen, Beleuchtungen, Zelte und vieles andere waren weg.
„Vor so viel Engagement und enger Zusammenarbeit ziehe ich den Hut“, sagte Jan Einig. Dieter Neckenig dankte allen Beteiligten für die großartige Arbeit. Beide waren sich einig, dass es ein Jammer gewesen wäre, hätte es den Nussknackermarkt nach fast fünf Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Christian Eisele berichtete: „Wir mussten den Nussknackermarkt in 365 Tagen neu erfinden“. Er bedankte sich bei der VR-Bank und der Sparkasse sowie bei der Stadt Neuwied, welche gemeinsam Neuanschaffungen ermöglichten.
Mehrmals schon stand der Nussknackermarkt vor großen Herausforderungen. Zu nennen sind die Corona Jahre und sich mehrfach verändernde Veranstalter. „Die Gründung eines eigenen Vereins hat sich bewährt“, unterstreicht Christian Eisele. Während der Nussknackermarkt in früheren Jahren für die Möhnen oder den Bürgerverein zusätzliche Aufgaben darstellten, hätten sich nun Leute zusammen gefunden, die Zeit haben und die Veranstaltung als alljährliches Projekt auf die Beine stellen. Und das konnte sich sehen und hören lassen: Schon von weitem waren die weihnachtlichen Lieder zu vernehmen. Zur Eröffnung verzauberten die Blocker Musikanten mit Advents- und Weihnachtsweisen. Im Anschluss spielte erstmalig der Musikverein Leutesdorf bis spät in den Abend. Die Musiker waren im wahrsten Sinne des Wortes ein Geschenk. „Der Verein wollte uns nach dem Brand unterstützen und hat uns sein kostenloses Gastspiel angeboten“, freute sich Christian Eisele. Ein Glücksfall, denn die in diesem Jahr gemietete Bühne kostete zusätzlich Geld.
Die Rentnerband und die Wasserturmspatzen bereicherten das musikalisch-gesangliche Programm. Am Sonntag bespielte der Musikverein Heimbach-Weis den Schlosshof. Hier, vor der wunderschön illuminierten Kulisse des Schlosses hatten der Turnverein und die Möhnen mit ihren beliebten Krebbelcher ihre Zelte aufgeschlagen. Als augenscheinlichste Veränderung fielen hier die grünen Zelte ins Auge, mit denen die gewohnten weißen Iglus ersetzt wurden. Auch ein Großteil der 64 Aussteller war im Schlosshof anzutreffen.
Unterschiedliche Erlebnisräume
Das Besondere am Nussknackermarkt sind die unterschiedlichen Erlebnisräume. Neben dem Schlosshof und der Schlossstraße ging es rund um den Brunnen besonders beschaulich und gemütlich zu. Das alte Rathaus und zwei Stockwerke im Inneren des kurfürstlichen Jagd- und Lustschlosses bot sich hervorragend für die Präsentation von Schmuck und hochwertigen Kunsthandwerk an.
Im Gewölbekeller befand sich auch die gemütlich-warme Märchenhöhle, in der im Wechsel über zehn Engerser den Kindern Weihnachtsgeschichten vorlasen. Darüber hinaus wurden die kleinsten Besucher mit dem Nikolaus bedacht. Seit Jahren ist stets Verlass auf Michael Schneider und Richard Erben, die den Kindern in Rauschebart und mit Bischofsstab und mit einer Kleinigkeit Freude machen. Ein süßes Marzipanherz gab es auch beim Eintreten in den Schlosshof. Zumindest für all jene, die das Geschehen mit einer kleinen Spende unterstützten. Wieder einmal beeindruckte der Nussknackermarkt mit einer riesigen Angebotsvielfalt. Angefangen vom rustikalen Kunsthandwerk bis hin zur künstlerischen Ateliersarbeit.
Oft aber nicht immer, mit Bezug zur Weihnacht, so dass die Suche nach ganzjährig verwendbaren Geschenken durchaus vielversprechend war. Beliebte Motive für Bilder und Tonarbeiten waren der Wasserturm oder Burg Kunostein aus dem Flecken. Neben Marktbeschickern, die seit Jahrzehnten zum festen Inventar gehören, gab es auch Premieren. Beispielsweise die wunderschönen Intarsien Arbeiten, bei deren Herstellung sich der Künstler über die Schultern schauen ließ. Die Motivation der Besucher war sehr unterschiedlich. Ein Großteil kam der Geselligkeit wegen. Glühwein mit Freunden und Bekannten, das hat Tradition. Andere waren auf der Suche nach Dekorationen oder Geschenken und steuerten ganz zielstrebig die Stände an. Dann gab es welche, die sich einfach überraschen und vom Angebot inspirieren ließen und wiederum andere wie Familie Grube. „Für uns läutet der Nussknackermarkt seit Jahren die Adventszeit ein. Hier holen wir uns die Stimmung zum Dekorieren von Haus und Garten und zum Verfassen der Weihnachtswunschzettel“, verriet Mama Katharina.
FF
Richard Erben am Sonntag und Michael Schneider (Foto) am Samstag überraschten die Kinder als St. Nikolaus.
Pünktlich zum 1. Advent auf auf dem Nussknackermarkt eine große Auswahl von Dekoartikeln erhältlich.
Die Blocker Musikanten spielten zur Eröffnung am Samstagnachmittag weihnachtliche Lieder.
Dem Kunsthandwerker konnte bei der Herstellung von Intarsien Arbeiten über die Schultern geschaut werden.
