Ermittlungen in Andernach

Patientin in Klinik gleich zweimal in einer Nacht vergewaltigt?

Rhein-Mosel-Fachklinik will weibliche Patienten künftig besser schützen

Patientin in Klinik gleich
zweimal in einer Nacht vergewaltigt?

Auf der psychiatrischen Akutstation der Rhein-Mosel-Fachklinik soll in der Nacht zum 30. August eine Patientin gleich zweimal von Mitpatienten vergewaltigt worden sein. Foto: UBU

21.09.2017 - 08:00

Andernach. Eine Patientin auf der psychiatrischen Akutstation der Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach soll in einer Nacht gleich zweimal von Mitpatienten vergewaltigt worden sein.

Die Koblenzer Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit nach eigenen Angaben gegen einen 23-jährigen deutschen Staatsangehörigen und einen gleichaltrigen somalischen Staatsbürger wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Die Staatsanwaltschaft geht von folgendem Tatverlauf aus: Der deutsche Staatsangehörige, der sich am 29. August auf freiwilliger Basis in der Rhein-Mosel-Fachklinik aufhielt, soll gegen Mitternacht desselben Tages eine Patientin in seinem Zimmer mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr genötigt haben. Er sei daraufhin verhaftet worden und sitze derzeit in Untersuchungshaft.

Der zweite Mann, der sich seit dem 27. August auf der Grundlage des Landesgesetzes für psychisch kranke Personen stationär in der RMF aufhielt, soll die Tat seines Mitpatienten, mit dem er im gleichen Zimmer wohnte, beobachtet haben und dem Opfer in sein Zimmer gefolgt sein, wo er die Frau dann ebenfalls vergewaltigt haben soll. Da es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des zweiten Beschuldigten gebe, sei dieser zunächst in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen worden.


Erste Konsequenzen wurden bereits gezogen


Die Verantwortlichen der Rhein-Mosel-Fachklinik zeigen sich über die vermutlichen Vorfälle in der Psychiatrie bestürzt und haben Konsequenzen angekündigt, um weibliche Patienten besser zu schützen.

„Ungeachtet der noch ausstehenden, abschließenden Klärung bedauern wir alle, Direktorium, Geschäftsführung und Beschäftigte, dieses tragische Ereignis insbesondere mit Blick auf die betroffene Patientin sehr. Wir werden den Vorfall zum Anlass nehmen, alle Möglichkeiten zu prüfen und nach Verbesserungen zu suchen, um Vergleichbares in Zukunft nach Möglichkeit zu verhindern“, sagt Pflegedirektorin Rita Lorse. So habe man bereits Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen. Drei Patientenzimmer auf jeder Station seien mit elektronischen Schlössern ausgestattet worden, die es den Patienten erlauben, die Türen von innen zu verschließen. Nach einer vierwöchigen Testphase sollen alle Zimmer entsprechend ausgestattet werden. Der bereits bestehende Frauenschutzbereich einer Station werde kurzfristig in einer weiteren Station eingerichtet.

Die Klinik nehme die Vorfälle auch zum Anlass, ihre Konzepte zur Identifizierung besonders schutzbedürftiger Frauen bei der Aufnahme in die Klinik zu überprüfen. Dazu gehöre es auch, Frauen, die neu aufgenommen werden, bevorzugt in Stationen mit Frauenschutzbereich unterzubringen.

Seit nunmehr 20 Jahren werden männliche und weibliche Patienten in der RMF auf gemischtgeschlechtlichen Stationen behandelt. Die Patienten haben in der Regel die Möglichkeit, sich auf der Station frei zu bewegen, auch nachts, da manche Patienten wegen ihrer Krankheit nicht zur Ruhe kämen. Auf einzelnen Stationen gebe es bereits einen besonders ausgewiesenen Frauenschutzbereich.

Zudem werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Stationen im Rahmen ihrer Ausbildung dazu qualifiziert, mögliche Konflikte zwischen den Patienten frühzeitig zu erkennen und präventiv zu handeln.


„Keine offensichtliche Auseinandersetzung“


Die Geschehnisse in der besagten Nacht stellt die Klinikleitung in einer Pressemitteilung wie folgt dar: „Die Mitarbeiter im Nachdienst waren während der gesamten Zeit auf der Station und haben sich um die Versorgung der Patienten gekümmert. Die Mitarbeiter sind dabei rund um die Uhr anwesend und wach. Eine offensichtliche Auseinandersetzung hat es in der betreffenden Nacht nicht gegeben. Bereits ersten vagen Andeutungen der Patientin zu dem mutmaßlichen Geschehen wurde nachgegangen, und sie haben zu entsprechenden Reaktionen geführt. Aus der Patientendokumentation der betreffenden Nacht und den Gesprächen mit den Stationsmitarbeitern wird deutlich, dass sich die Kollegen unverzüglich und adäquat um die betreffende Patientin gekümmert haben. Dies gilt selbstverständlich auch für die Tage nach dem Vorfall, in denen die Patientin eine besondere Unterstützung erhalten hat, um die Geschehnisse zu verarbeiten.“

In der betreffenden Station seien in der Nacht zwei Krankenpfleger im Dienst, eine weibliche Pflegekraft aus der Nachbarstation und die diensthabende Ärztin zum Gespräch mit der Patientin hinzugezogen worden.

Die Klinik selbst habe am Morgen nach dem mutmaßlichen Geschehen die Polizei informiert und um objektive Aufklärung gebeten.

Die betroffene Patientin wurde zwischenzeitlich auf eigenen Wunsch in eine andere Klinik verlegt.

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22.09.2017 15:33 Uhr
sternenstaub 3

leute,es geht doch nicht um die staatsangehörigkeit.wobei ,,deutsche staatsangehörigkeit,, noch lange nichts darüber aussagt ob es ein deutscher oder ein immigrant ist....psychKG heißt,der ist zwangseingewiesen worden,der andere auf freiwilliger basis,das ist die ganze aussage.also waren alle auf der geschlossenen... hoffentlich kommen beide in den knast,was ich leider noch bezweifle :-(



21.09.2017 15:01 Uhr
Peter Müller

liebe nicole777. wie sie sicherlich selbst bemerkt haben haben sie keine ahnung und mutmaßen nur. bei patienten die sich freiwillig in eine akutabteilung einweisen lassen kann es sich z.b. auch um alkoholiker oder drogenkonsumenten handeln die eine akutte kriese haben und auch medikamentös behandelt werden um einen entzug zu machen. hier wurde niemand ungleich behandelt. sie versuchen nur die rassistenkeule zu schwingen. beide sind unabhängig von ihrer herkunft verbrecher! der eine geht in untersuchungshaft und der andere in eine forensische klinik. das macht keinen großen unterschied. ausser das man den somalier in der jva nicht hätte weiter behandeln können.



20.09.2017 19:14 Uhr
Armin Linden

Ich muss Nicole777 abosolut beipflichten. Der Deutsche freiwillig, der Somalier auf PsychKG. etabliert incl. Vollpension. Ich habe seit Jahrzehnten, nicht soviele desolate Vorgänge, spéziell hier im AW Kreis erlebt. Alles schaut zu. Die KV. AW., Polizei & Gesundheitsämter halten sich alle generell fein säuberlich zurück. Die Polizei AW. könnte man glatt schliessen. Keiner merkt es mehr. Diese BRD & dieser L.K., ist bei "Lawrence von Arabien" Stilecht angekommen. Nur erhielt Peter O´Toole mehrere Oscars. Zustände wie bei Idi Amin im Kongo seinerzeit ! Hier funktioniert nur noch das Job-Center, Sachbearbeitung bis der Arzt kommt, Haft für Knöllchen u. GEZ.



19.09.2017 11:06 Uhr
Nicole777

Der Deutsche ist also auf freiwilliger Basis in der Psychiatrie und der Somalier aufgrund des PsychKG eingewiesen. Beide begehen die gleiche Straftat und werden unterschiedlich behandelt. Wenn sich beide Männer in einer psychiatrischen Einrichtung befinden - egal ob freiwillig oder nicht -, gehe ich davon aus, dass BEIDE psychisch erkrankt sind. Diese Ungleichbehandlung erschließt sich mir nicht ...



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