NABU-Gruppen in den Regionen Mittelrhein-Westerwald und Lahn
Praktischer Naturschutz direkt vor der Haustür

Holler. Die ehrenamtlich gepflegten Streuobstwiesen der NABU-Gruppen in den Regionen Mittelrhein-Westerwald und Lahn sind echte Hotspots der Artenvielfalt – und gleichzeitig wertvolle Kulturlandschaften.
Ökologisch besonders wertvoll sind die hochstämmigen, altersgemischten Obstbäume verschiedener Arten. Sie können sehr alt werden und bieten Höhlen, Spalten und Totholz – ideale Lebensräume für zahlreiche Tierarten.
„Die Artenvielfalt ist enorm“, sagt Achim Opper von der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald begeistert. „Europaweit beherbergen Streuobstwiesen über 3.000 Obstsorten sowie rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Auch der Unterwuchs spielt eine wichtige Rolle: Bei nachhaltiger Pflege und Bewirtschaftung entstehen vielfältige Mikrohabitate, von denen Vögel, Insekten, Amphibien, Reptilien und Säugetiere profitieren.“
Und das gilt nicht nur für Tiere: Auch für den Menschen sind Streuobstwiesen wertvoll. Sie liefern aromatisches Obst alter Sorten – weit mehr als nur Äpfel. Auch Kirschen, Pflaumen, Birnen und Nüsse wachsen hier. So erhalten Streuobstwiesen nicht nur die Biodiversität, sondern auch regionale Ernährungstraditionen.
Damit diese Landschaften erhalten bleiben, ist viel Engagement nötig: Die Bäume müssen regelmäßig gepflegt und geschnitten, der Unterwuchs achtsam gemäht oder mit Tieren beweidet werden. Ein Beispiel: Der NABU Altenkirchen hält eine eigene Schafherde, die regelmäßig die Wiesen und andere Flächen beweidet – das schützt die Fläche vor Verbuschung und sorgt für einen naturnahen Bewuchs.
Dieses Engagement lohnt sich: So konnten auf den Streuobstwiesen des NABU Rengsdorf im Mai 2025 ganze 39 Singvogelarten nachgewiesen werden. Der gefährdete Steinkauz brütet dort ebenfalls. Für ihn hängen NABU-Aktive spezielle Niströhren auf, die notwendig geworden sind, da er kaum noch natürliche Nisthöhlen findet.
Mitmachen, erleben, genießen
24. Oktober 2025 – Kinder- und Jugend-Apfelernte der NABU Bad Marienberg mit dem Jugendbahnhof Bad Marienberg (ebenfalls mit Anmeldung).
Aus den geernteten Äpfeln wird naturtrüber Apfelsaft hergestellt, der bei den Gruppen erworben werden kann. Durch die Verwendung alter Sorten ist er nicht nur gesund, sondern auch ein echtes Geschmackserlebnis.
Mitmachen – auf und neben der Wiese
Die NABU-Gruppen der Region planen bereits Aktionen für das Jahr 2026. Neben Pflegeeinsätzen und Exkursionen rund um die Streuobstwiesen gibt es spannende Vorträge und Bildungsangebote für Groß und Klein.
Wer sich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, Teil der Gemeinschaft zu werden. Ob praktische Arbeit auf den Flächen, Kassenführung, Öffentlichkeitsarbeit, Betreuung der Homepage oder Organisation – es gibt viele Möglichkeiten, sich sinnvoll für den Naturschutz einzubringen.
Mehr Informationen: Alle Termine, Kontakte und Informationen zu den regionalen NABU-Gruppen unter: www.NABU-Westerwald.de. NABU Regionalstelle Rhein-Westerwald, Hauptstr. 5, 56412 Holler, Tel. (0 26 02) 97 01 33, info@NABU-Westerwald.de.