Maria Himmelfahrts-Kirmes im Stadtteil Mülheim: Dank des Engagements vieler ehrenamtlicher Aktiver wurde die Tradition fortgesetzt
Premiere für den „nachhaltigen“ Kirmesbaum

Mülheim-Kärlich. „Eine Kirmes, zwei Standorte“, so könnte man das Motto des diesjährigen Kirchweihfestes im Stadtteil Mülheim bezeichnen. Während am Platz Chateau-Renault die großen Fahrgeschäfte für Vergnügen sorgten, wurde im Stadtkern die „Brauhaus-Kirmes“ gefeiert. Am dortigen Kolpingplatz wurde auch das Symbol jeder Kirmes aufgestellt: Ein stattlicher Kirmesbaum. In Mülheim ist dieser traditionell mit den „decksten Kirschen“ verziert, die auch im Heimatlied besungen werden.
Dass es hierzu kam, war gar nicht so selbstverständlich. Der Verein, der viele Jahre dankenswerterweise die Kirmes ausgerichtet hatte, zog sich zurück. Zum Glück fanden sich genug Freiwillige, die in diesem Jahr für den symbolischen Akt sorgten. Zu erwähnen sind hier insbesondere die Mitglieder der Kirmes- und Karnevalsgesellschaften aus Kärlich und Urmitz-Bahnhof, die KaJu, die Mülheimer Karnevals-Gesellschaft und die örtliche Feuerwehr. Die bunt zusammengewürfelte Truppe richtete den Baum innerhalb kürzester Zeit auf. Und als Mike Nahlen mit seiner Spezialausrüstung den Baum erkletterte, um in luftiger Höhe die Kirschen zu befestigen, waren alle zu Recht stolz auf das Geleistete.
Stadtbürgermeister Gerd Harner dankte in seiner Rede allen Aktiven – egal ob Vereinsmitglied oder Einzelperson. Interessant war auch die Zusammensetzung der Gruppe, die den Festakt mit zünftiger Blasmusik unterstützte: Nicht weniger als 5 Vereine aus der Region waren dort vertreten, aus Wallersheim, Löf, Kettig, Urmitz-Bahnhof und Niederwerth. „So ist das in der Musikerfamilie: Wenn man Hilfe benötigt, ist es für viele eine Ehrensache, einzuspringen“, betonte Gerd Harner, der selbst zu den Musikern gehörte.
Etwas ungewöhnlich war in diesem Jahr auch die Beschaffung des Kirmesbaumes: Dieser zierte vor einigen Wochen noch das Kirchweihfest im Stadtteil Urmitz-Bahnhof. Entsprechend gelagert und aufgearbeitet fand er dann in Mülheim eine Art „Wiedergeburt“. „Das ist ein extrem nachhaltiger Kirmesbaum“, so Stadtbürgermeister Gerd Harner mit einem Augenzwinkern.
Dass man Traditionen fortsetzen muss, dieser Meinung war auch Monika Retzmann. Gemeinsam mit dem Brauhaus-Team hatte diese ein dreitätiges Programm organisiert. „DJ Dieda“ hatte am Samstag auch wenig Mühe, die feierwilligen Anwesenden zum Tanzen zu animieren.
Am Sonntagvormittag wurde mit einer schönen Aktion an den kirchlichen Ursprung der Kirmes erinnert: Ein ökumenischer Kirmesgottesdienst. Dieser fand jedoch nicht in der Pfarrkirche, sondern unter freiem Himmel im Stadtkern statt. Der Gottesdienst wurde gestaltet von Prädikant Harald Kruse von der evangelischen Kirchengemeinde Mülheim-Urmitz und Pastor Günther Vogel von der Pfarrei Heilig Geist Mülheim-Kärlich. Trotz einiger Neuerungen und Änderungen, im Vergleich zu den Vorjahren, hatte die Bevölkerung viel Spaß mit der diesjährigen Kirmes, zumal auch der Wettergott Petrus seinen Beitrag zum Gelingen des Traditionsfestes beitrug.



Die Musikgruppe, die den offiziellen Teil der Kirmes begleitete, setzte sich aus Musikern von insgesamt 5 verschiedenen Vereinen zusammen.