Anlieger fordern neue Planung, um mehr Bäume zu erhalten
Regenrückhaltebecken Oberbieber: Erhalt der Bäume kostet ein halbes Jahr Stau
Neuwied. Wenn die Wohnbebauung wächst, muss die Infrastruktur mitwachsen. Im Bereich Abwasser sind dafür die Servicebetriebe Neuwied (SBN) zuständig. Sie haben berechnet, dass Oberbieber ein Rückhaltebecken braucht. Die Herausforderung: Die Interessen der Anlieger, der Pendler und der Gebührenzahler widersprechen einander.
Für das große Bauwerk müssen Straßen gesperrt und Bäume gefällt werden. Sollen mehr Bäume erhalten bleiben, wird das Becken teurer und der Verkehr stärker eingeschränkt.
Das Rückhaltebecken wird gebraucht, weil in der darunter liegenden Friedrich-Rech-Straße derzeit eine zu hohe Gefahr der Überschwemmung droht. Es soll in der „Wallwiese“ im Bereich Hermesplatz entstehen.
Dort stehen mehrere Baumgruppen; Von den insgesamt 25 Bäumen sind sieben besonders alte Exemplare als Naturdenkmal eingestuft. Das bedeutet, dass diese Bäume bei Baumaßnahmen nicht beschädigt werden dürfen. Die restlichen Bäume dürften in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Neuwied und dem Stadtbauamt bei Bedarf entfernt werden. Ein erster Plan sah vor, 15 der 25 Bäume zu fällen. Darunter auch die Baumgruppe, unter der eine Sitzbank aufgestellt wurde.
Gegen die Fällung der Bäume regt sich Widerstand der Anlieger. Für sie gehören die Bäume zum Hermesplatz und prägen das Bild des derzeit überwiegend als Buswendeplatz und Parkplatz genutzten Ortes. Darum hat die Stadtverwaltung die SBN gebeten, Alternativen zu planen und nach Möglichkeit mehr Bäume zu erhalten.
„Die technisch beste Lösung ist nicht immer die Variante, die wir bauen sollten. Da dürfen wir die emotionale Beziehung der Menschen zu ihrer Umgebung nicht unterschätzen“, sagt Oberbürgermeister Jan Einig.
Das unterirdische Becken soll nun um einige Meter verschoben werden. Es wird nicht mittig unter der Verkehrsinsel gebaut, sondern südöstlich versetzt in Richtung Friedrich-Rech-Straße.
Für Pendler aus Richtung Rengsdorf ist das keine gute Nachricht. Mit der Friedrich-Rech-Straße (L 260) grenzt die Baustelle an die Hauptverkehrsader von Oberbieber. Wenn auf der B 256 ein Unfall ist, wird der gesamte aus Norden kommende Berufsverkehr nach Neuwied und auf die andere Rheinseite über die Friedrich-Rech-Straße geleitet. Diese Straße müsste ein halbes Jahr halbseitig gesperrt und der Verkehr mit einer Ampel geregelt werden.
Wird so nah an der Landstraße gebaut, muss sie voraussichtlich unterirdisch abgestützt werden. Das würde die Bauzeit verlängern und wäre teurer. „Für den Einzelnen sind das nur wenige Euro, die jeder Haushalt über die Abwassergebühren mitträgt“, erläutert SBN-Prokurist Joachim Kraus, „in Anbetracht der in allen Bereichen gestiegenen Baukosten achten wir sehr darauf, die Neuwieder Haushalte nicht zusätzlich zu belasten und hatten in der ursprünglichen Planung den Schutz der jüngeren Bäume zugunsten geringerer Einschränkungen für den Verkehr und geringerer Kosten preisgegeben.“
Nun wird neu bewertet, neu geplant. Die Einwände der Anlieger des Hermesplatzes haben Gehör gefunden. Sie werden zwar länger eine Baustelle vor der Haustür haben, dürften sich danach aber weiterhin an möglichst vielen Bäumen auf dem Platz erfreuen.
Wann die SBN mit dem Bau des neuen Regenrückhaltebeckens für Oberbieber beginnen können, ist derzeit ungewiss. Die Abstimmung mit den zuständigen Stellen, die unter anderem ein Baum- und ein Bodengutachten benötigen, läuft noch. Auch im Stadtrat war das Infrastrukturprojekt Thema. Der sprach sich in seiner jüngsten Sitzung gegen den Vorschlag aus, zusätzliche Gutachten anzufordern.
Klar ist: In keinem Fall wird das Naturdenkmal der sieben großen Eichen berührt. Unabhängig davon, wie viele der 25 Bäume erhalten bleiben können, werden die Servicebetriebe den Radius der ausladenden Baumkronen dieser alten Bäume schützen.
Pressemitteilung Servicebetriebe Neuwied
Weitere Themen
25.11.:Remagen: Krankenhaus Maria Stern schließt seine Türen
- Heidi Wittenschläger-Prange : Private Investoreren oder Gesellschaften bedeutet auch immer Gewinnmaximierung. Da fallen halt nicht so lukrative Abteilungen raus. Für eine HNO OP bei Kindern muss man dann sehr lange warten. Aber ein Kind was nicht hört, kann auch nicht sprechen.
- Mitarbeiter Krankenhaus Remagen : Die Diskussionen über „Zentralisierung“ und „Strukturreformen“ mag auf dem Papier sinnvoll wirken, in der Realität bedeuten sie das, was wir in Remagen erleben: Den abrupten Verlust eines Krankenhauses!...
- K. Schmidt: 1. Kann ich nachvollziehen, da gebe ich Ihnen/den Linken recht. 3. wäre auch wünschenswert, alleine der Bereich Geburt ist in den letzten Jahren doch massiv kaputtreformiert worden. Punkt 2 kann ich aber...
Krankenhausschließung nicht mehr abzuwenden
- Uwe Holthaus: Diese Schliessung ist ein ganz herber Verlust , nicht nur für Remagen, sondern für die ganze Region. Nicht nur das tolle Krankenhaus , sondern auch die eingegliederten Praxen werden geschlossen, 118...
Remagen: Neue Beschilderung „Am Güterbahnhof“
- Frank Haderlein : Der Schilderwald wächst, schön ist anders. Der geneigte Durchfahrer könnte sich in Schilda wähnen. Außerdem trugen die links und rechts parkenden Fahrzeuge mit.E. zur Verlangsamung des Durchgangsverkehrs bei.
Astrologische Vorschau für die KW 49: Gesundheit, Liebe und Erfolg im Fokus
Sterne im Blick: Horoskop für die Woche 1. - 7. Dezember
Region. Die ersten Dezembertage stehen im Zeichen innerer Ausrichtung und neuer Impulse. Zwischen Rückschau auf das Vergangene und Vorfreude auf Kommendes entsteht eine Phase, in der Klarheit, Achtsamkeit und Mut zu Veränderungen an Bedeutung gewinnen. Die Sterne öffnen Raum für kluge Entscheidungen und kleine Wendepunkte, die Wirkung zeigen.
Weiterlesen
Kinder und Jugendliche aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien benötigen Unterstützung
Gemeinsam stark für Kinder: Patenschaften für Kinder- und Jugendgruppen gesucht!
Mayen. Kinder und Jugendliche aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien brauchen Unterstützung, verlässliche Menschen und Strukturen, die sie stärken und begleiten, um trotz der schwierigen Lebenssituation gesund aufwachsen zu können.
Weiterlesen
Das Veterinäramt informiert zur Blauzungenkrankheit (BTV-8)
Blauzungenkrankheit: Auswirkungen auf den Kreis Neuwied
Kreis Neuwied. Im Saarland wurde am 6. November 2025 ein Fall der Blauzungenkrankheit des Serotyps 8 (BTV-8) bei einem Wiederkäuer festgestellt. Als Folge gelten einige Gebiete im Landkreis Neuwied nun nicht mehr als frei von BTV-8. Dies hat vor allem Auswirkungen für Tierhalter, Tiertransporte und in geringerem Umfang auch für Jäger.
Weiterlesen
