Rotary Club Bonn Rheinbach ermöglicht Jugendlichen unschätzbare Erlebnisse, Überraschungen und kaltes Wasser
Rotary Youth Exchange ist gelebte Völkerverständigung

Rheinbach. Der Rotary Club Bonn Rheinbach ermöglichte seit seinem Bestehen mehr als zweihundert Jugendlichen Austauschaufenthalte im Ausland und Inland.
„Rotary at its best!“ urteilte der amtierende Governor des Distrikts 1810, Volker Klassen vom RC Mittelmosel-Wittlich. Präsident Jörg Vollmer vom Rotary Club Bonn Rheinbach begrüßte ihn sowie die Präsidenten und Mitglieder weiterer fünf Clubs am 18. September 2025 im Waldhotel: Bonn, Bonn-International, Bonn-Rheinbogen, Bonn-Süd Bad Godesberg und Remagen-Sinzig. Klassen stellt seine Amtszeit unter das Motto „Gemeinsam sind wir stark“. Er legt den Fokus auf Vernetzung, Nähe, Dialog und gemeinsames Wirken. In diesem Sinn trifft er sich zum Amtsantritt nach und nach möglichst mit allen sechsundachtzig Clubs des Distrikts 1810, der sich Süd-Nord von Trier bis Wuppertal, West-Ost von Aachen bis Siegen erstreckt.
Im programmatischen Mittelpunkt des Abends stand der Rotary Youth Exchange, von den Verantwortlichen für den Jugenddienst Christine Rabenschlag sowie für die Jugendarbeit Birgit Spinelli moderiert, denen Präsident Vollmer ausdrücklich für ihr großes Engagement dankte. Großen persönlichen Dank sprachen Austauschfamilien vor allem Christine Rabenschlag für ihren Einsatz aus, sie wird unterstützt von Stefanie Montag. Das internationale Programm feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Seit vier Jahrzehnten fördert der Club Bonn-Rheinbach zwei bis drei Jahresaufenthalte sog. „Outbounds“ im Ausland sowie die gleichzeitige Aufnahme von Jugendlichen als sog. „Inbounds“ in Gastfamilien im Inland. Insgesamt entsendet der Distrikt 1810 in diesem Clubjahr rund 50 Jugendliche.
Zwei Inbounds aus Ecuador und Argentinien, ein künftiger Outbound und drei zurückgekehrte sog. „Rebounds“ waren mit ihren jeweiligen Familien eingeladen. Virtuell aus den USA zugeschaltet wurde der erste Austauschschüler des Clubs Bonn-Rheinbach im Clubjahr 1983/1984. Seine damalige Gastschwester war mittlerweile ihrerseits Gastmutter. Im Waldhotel nahm eine weitere ehemalige Austauschschülerin aus den USA aus dem Clubjahr 1985/1986 teil, die nun dauerhaft in Deutschland lebt.
Nach ihrer Rückkehr aus den Gastländern hielten Richard Hanßen, Paul Tomzyk und Paul Pago eindrucksvolle Vorträge über ihr Leben in den Gastfamilien, ihre Schulbesuche und ihre Erlebnisse in Ecuador, Japan und den USA.
Auf der Habenseite stehen die Freude an der Integration in den Gastfamilien, Clubs und in der Schule, an neuen Sportarten oder Outdooraktivitäten ganz ausgeprägt in den USA, an farbenprächtiger Kultur, Tradition, Flora und Fauna des jeweiligen Gastlands, den kulinarischen Besonderheiten, an von Rotary organisierten und begleiteten abwechslungsreichen Reisen und an dem guten Gefühl, wenn sich grenzüberschreitende Freundschaften bilden und bleiben. Diese Freundschaften manifestieren sich auch durch die getauschten Anstecknadeln aus aller Welt auf dem rotarischen Blazer.
Im Einklang mit dem diesjährigen Thema des Clubjahrs, der gesellschaftlichen und persönlichen Resilienz, beleuchteten die Rebounds aber auch Herausforderungen, die sie gemeistert haben. Die Jugendlichen werden in das kalte Wasser geworfen, müssen sich im Lauf des Austauschjahrs selbst überwinden, durchbeißen und Lösungen finden.
Damit sind nicht nur das Heimweh oder fehlende Sprachkenntnisse gemeint. Es gelten strenge rotarische Regeln, an die man sich gewöhnen muss. Flankiert werden diese durch unausgesprochene Regeln oder ungewohntes Kommunikationsverhalten in den Gastländern. In Ecuador ist der Alltag geprägt von einer angespannten Sicherheitslage, Bombenanschlägen und fast ganztägigen Stromausfällen. Fremde Essgewohnheiten können eine Bereicherung sein, aber nicht, wenn die japanische Gastfamilie für vegetarische Ernährung kein Verständnis aufbringt. Die Jugendlichen werden durchaus mit politischen oder gesellschaftlichen Problemen konfrontiert, wie zum Beispiel den Nöten der indigenen Bevölkerung, wenn diese auf Medikamenten- oder Lebensmittelspenden angewiesen ist. Schulwege von 70 bis 80 Minuten und Schultage bis in die Abendstunden wie in Japan kennen wir in Deutschland nicht. Wenn es mit der Gastfamilie mal nicht funktioniert, sind notfalls auch der Wechsel der Familie, der Schule und der Stadt erforderlich. Im besten Fall hilft dann der sog. „Counselor“, eine Ansprechperson bei Rotary außerhalb der Gastfamilie.
Der rotarische Jugendaustausch ist nicht kommerziell. Das Programm beruht auf Idealismus und Gegenseitigkeit. Die Rotarierinnen und Rotarier, die sich auf Distrikt- und Clubebene dafür engagieren, arbeiten im Ehrenamt. Gastfamilien sind die Familien, deren Kinder ihrerseits in das Ausland entsandt werden. Der Schulbesuch ist verpflichtend.
Neben dem Schulbesuch wird von den Jugendlichen erwartet, dass sie ihr Heimatland repräsentieren und nicht nur im rotarischen Kontext, sondern auch in der Schule oder zu anderen Anlässen Vorträge halten. Nach der Rückkehr müssen sie im Heimatland über ihr Austauschjahr berichten. Häufig erwarten die aufnehmenden Clubs soziales Engagement. Austauschschüler in Rheinbach haben zum Beispiel bei der rotarischen Baumpflanzaktion mitgewirkt oder sich im Altenheim engagiert. Durch die vielfältigen Kontakte werden viele Menschen erreicht.
Weitere Informationen unter https://rotary.de/gesellschaft/es-macht-einfach-gigantisch-spass-a-25753.html
Pressemitteilung
Rotary Club Bonn-Rheinbach

(v.l.) Jörg Vollmer, Christine Rabenschlag, Birgit Spinelli und Stefanie Montag.