Allgemeine Berichte | 28.01.2025

Hochwasservorhersagen und Vorwarnungen seit der Flut 2021 deutlich erschwert

Rücknahme der Hochwasserwarnung

Ahrpegel hat Vorhersage von bis zu 240 cm glücklicherweise nicht erreicht

Regen hat den Ahrpegel in Altenahr gestern wieder steigen lassen. Die zunächst vorausberechnete Pegelhöhe von rund 240 cm und somit einer mäßigen Hochwassergefährdung eines zweijährlichen Hochwassers wurde glücklicherweise nicht erreicht. Nach einem gestrigen Höchststand von 191 cm sinkt der Pegel wieder.Foto: Pixabay

VG Altenahr. Der am gestrigen Montag, 27. Januar, vorhergesagte Wert am Pegel Altenahr von bis zu 240 cm gegen 22 Uhr wurde nicht erreicht. Die Scheitelwelle lag um 22.15 Uhr bei 191 cm. Seitdem fällt der Ahrpegel und liegt am 28. Januar, 10 Uhr, bei 164 cm. Die Behelfsstraße entlang der Ahr in Altenahr über den Parkplatz am ehemaligen Winzerverein ist aber nach wie vor überspült und gesperrt. Laut Meldung der Kreisverwaltung Ahrweiler wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bis voraussichtlich 18 Uhr über die Höhenlage umgeleitet. Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, erklärt, was die Hochwasserwarnungen derzeit schwierig macht.

„Bedingt durch das immer noch nicht auf das vorherige Niveau hergestellte Flussbett der Ahr, in dem sich immer noch Ansammlungen und Ablagerungen der Hochwasserkatastrophe vom 14. Juli 2021 befinden, sind unsere bisherigen Vergleichswerte hinfällig, was die Vorwarnungen deutlich erschwert. Das hat auch das erste Winterhochwasser zu Jahresbeginn am 9. Januar 2025 sehr deutlich gezeigt“, sagt Dominik Gieler.

Für die Verbandsgemeinde Altenahr hat Bürgermeister Dominik Gieler das erste Winterhochwasser zusammen mit der Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenahr intensiv ausgewertet. In einem Schreiben an die SGD Nord und die Kreisverwaltung teilte er im Nachgang seine persönlichen und teils alarmierenden Beobachtungen mit konkreten Beispielen mit und formulierte auch, wo aus seiner Sicht dringender Handlungsbedarf besteht. „Die Beobachtungen am 9. Januar waren alarmierend. Die Bundesstraße 257 zwischen Ahrbrück und Hönningen wurde bereits überflutet. Vor der Flutkatastrophe 2021 kannten wir diese Ausmaße bei diesen Pegelständen so nicht“, sagt Dominik Gieler.

Aus Gielers Sicht besteht dringender Handlungsbedarf. Bei allem Verständnis rund um Genehmigungen, Planungen und Ausschreibungen könne es nicht sein, dass man dreieinhalb Jahre nach der Flut erst dort stehe, wo man derzeit stehe. Betrachte man die während des Winterhochwassers gemachten Beobachtungen müsse festgestellt werden, dass aktuell weiterer dringender Handlungsbedarf bestehe. „Ich bin an der Ahr aufgewachsen und hatte umfangreiche Erfahrungen mit der Deutung und Einordnung der Pegelstände. Während des diesjährigen Hochwassers am Jahresanfang habe ich Beobachtungen gemacht, die ich sowohl 2021 als auch zuvor im Jahr 2016, als die Ahr auf bis zu rund 370 cm anstieg, erst bei einem deutlich höheren Pegelstand gemacht habe. Diese Veränderungen veranlassen mich als Bürgermeister, mich an den neuen Gegebenheiten zu orientieren und somit im Zweifel auch rechtzeitig die Vorwarnung mitteilen zu müssen“, begründet Gieler die gestrige Mitteilung. Solange das Flussbett der Ahr von den zuständigen Stellen nicht wieder annähernd in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wird, wird es aus der Verbandsgemeinde Altenahr zukünftig weiterhin rechtzeitige Vorwarnungen geben müssen.

Dominik Gieler weist in diesem Zusammenhang auf die aktuellen und ganzjährigen Informationsmöglichkeiten für die Bevölkerung hin. Die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz im Landesamt für Umwelt (LfU) informiert auf der Internetseite unter www.hochwasser.rlp.de sowie über die App „Meine Pegel“, die kostenfrei aus den gängigen App-Stores installiert werden kann. Abgestimmte Informationen der Feuerwehr und der Verbandsgemeindeverwaltung erhält man über die Internetseite der Verbandsgemeinde unter www.altenahr.de. Wer diese Meldungen nicht verpassen möchte, kann sich aus den gängigen App-Stores die kostenfreie Altenahr-App installieren. Diese informiert, sobald es auf der Internetseite der Verbandsgemeinde Altenahr im Bereich „Aktuelles“ neue Beiträge gibt. Die Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und KATWARN informieren ebenfalls über behördliche Meldungen. Diese Apps sind ebenfalls aus den gängigen App-Stores kostenfrei installierbar. Damit die Apps einwandfrei informieren, sollte man sich nach der Installation einige Minuten Zeit nehmen, sich mit den Menüs der Apps befassen und dort gegebenenfalls die Standardeinstellungen anpassen oder Favoriten für Flüsse oder Orte markieren.

Pressemitteilung VG Altenahr

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