Floriansjünger leisteten gute Arbeit
Schauübung nah am realistischen Einsatz

Kruft. Am vergangenen Wochenende feierte die Feuerwehr Kruft ihr großes Feuerwehrfest. Begonnen wurde traditionell mit einer großen Schauübung. Die Wehren aller Pellenzgemeinden sowie das DRK Kruft stellten in einem Gemeinschaftseinsatz ihre Leistungsfähigkeit in einer spektakulären Aktion unter Beweis. Die Szenarien: Im hinteren Bereich der Lagerhalle der Firma Theisen Bau in Kruft ist ein Brand ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehr droht der Brand auf den Dachstuhl überzugreifen. Passanten berichten den Helfern, dass zwei Personen in der Halle vermisst werden. Auf dem Dach der Firma Hellinger befindet sich eine Photovoltaikanlage. Ein Mitarbeiter der Firma, der in der Lackiererei beschäftigt ist, sieht den Brand in der Nachbarhalle und verlässt aufgeschreckt das Gebäude. Dabei stößt er versehentlich einen Behälter mit einer unbekannten Flüssigkeit um. Beim Eintreffen der Feuerwehr informiert er den Einsatzleiter hierüber, sodass neben den Brandbekämpfern und Personenrettern auch ein Trupp mit leichten Chemikalienschutzanzügen und Atemschutzgeräten zur Bergung der unbekannten Flüssigkeit zum Einsatz kommt. Mit zwölf Einsatzfahrzeugen und drei Anhängeleitern demonstrierten rund 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK unter Einsatz ihrer modernen Geräte ihre Leistungsfähigkeit. „Die Schauübung ist relativ realistisch dargestellt“, betont Frank Busenkell, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kruft. Denn sie diene nicht nur als Demonstration für die Bevölkerung, sondern auch dem Abstimmen verschiedener Rettungstechniken unter den Wehren. So wurde der Übungseinsatz vom Heranbrausen der Fahrzeuge, der Einteilung der Gruppen, dem Aufrüsten der Atemschutzträger, der Aufbau der Wasserversorgung für das Löschen bis hin zur Bereitstellung der Hilfsmittel, etwa des Drehleiterwagens LF 8 mit Anhängerleiter, lehrbuchmäßig ausgeführt.
Die zahlreichen Zuschauer zeigten sich schwer beeindruckt vom Einsatz der Feuerwehrleute, aber auch von den eingesetzten Geräten und deren Möglichkeiten. Frank Busenkell war sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und bedankte sich bei den Feuerwehrleuten, allen voran bei den Kameraden Christopher Schwall und Jörn Busenkell, die für den Einsatzplan verantwortlich waren. Auch Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell, der die Leistungsfähigkeit der Wehren ins Visier nahm, hatte keinerlei Beanstandungen.
Mit 57 Aktiven und 18 Mitglieder in der Alterswehr steht die Freiwillige Feuerwehr Kruft noch gut da. Auch ein 22-köpfiges Nachwuchsteam steht am Start. So lobte Bürgermeister Klaus Bell nicht nur die Leistungsfähigkeit der Pellenzer Wehren, sondern auch deren Nachwuchsarbeit. „Auf die bin ich besonders stolz“ so Bell. In diesem Jahr musste die Freiwillige Feuerwehr Kruft bisher schon zu 30 Einsätzen ausrücken. Dabei ist dem Wehrführer der Scheunenbrand in Nickenich, bei dem zahlreiche Tiere verendet sind, besonders im Gedächtnis haften geblieben. „Im vergangenen Jahr hatten wir zwei Einsätze bei Verkehrsunfällen mit Toten“, erzählt Busenkell. „Das ist für jeden Helfer immer eine psychische Belastung, die anschließend auch intern aufgearbeitet werden muss“, so der Brandbekämpfer.

Verletzte wurden in Sicherheit gebracht.

Sanitäter vom DRK leisteten erste Hilfe.. Fotos: -UBU-

Brandbekämpfung der Lagerhalle über eine Anhängerleiter.

Mit Atemschutzmasken suchen die Wehrleute in verqualmten Räumen nach Vermissten.

Bergung von Gefahrengut.