Murrefest in Westum
Schürreskarrerennen und König der Junggesellen
Westum. Die Westumer und ihre Gäste verstehen das Murrefest zu feiern: Das große Schürreskarrerennen am Kirmes-Montag ist und bleibt einer der Höhepunkte im Veranstaltungsreigen der Sankt Peter und Paul Kirmes. Der Geschicklichkeits- und Trinkparcours, der in Teilbereichen unter Zuhilfenahme einer ganz normalen gummibereiften Baustellen-Schubkarre bewältigt wurde, lockte die Besucher. Es war in diesem Jahr zwar bewölkt, aber immerhin trocken.
Das „Schwimmbad“ war somit nicht absoluter Zuschauermagnet, wie es sonst an sonnigen Tagen der Fall ist. Das ganze Dorf stand vier Tage lang ganz im Zeichen der Kirmes. Gestartet war sie im Festzelt bereits am Freitag mit einem neuen Veranstaltungsformat. Tomurreland hieß das neue Event mit tollen Specials.
Die vorwiegend elektronische Musik, die sowohl „Open-Air“ als auch im Zelt geboten wurde, lockte vor allem das jüngere Publikum. Am Ende konnten sich die Westumer über rund 700 Besucher freuen.
Die diesjährige Kirmes stand zudem noch unter einem besonderen Vorzeichen: Der Junggesellenverein von 1857 führte erstmals in der Kirmesgeschichte sein Königsschießen am Kirmeswochenende durch. Am Samstag lief dann auf dem Schützenplatz dabei „alles richtig“, und die Königswürden blieben innerhalb der Familie.
Auch in Westum heißt es jetzt: „Der Präsi ist auch der König“. Im Klartext: Am Samstag räumte auf dem Schützenplatz Präsident Robin Odenthal erfolgreich die Reste des Königsvogels von der Stange.
Sein Onkel Georg Schneider errang die Königswürde bei den Altjunggesellen.
Eine lange Tradition hat beim Murrefest das Rudelgucken von Spielen der deutschen Mannschaft bei WM oder EM. So viele graue Haare wie beim Last-Minute-Sieg gegen Schweden sind dem begeisterten Live-Sehern in Westum jedoch selten gewachsen. Beim offiziellen Fassanstich am Samstag lobte nicht nur Ortsvorsteher Wolfgang Kistner den Einsatz der rund 45 Junggesellen für die Traditionspflege beim Murrefest.
Für die Musik beim Königsball am Sonntag sorgte dann das Duo Guido und Guido.
Der Montag ist im Murreland dann immer „Tag des Rennens“, also des Schürreskarre-Rennens. Seit einiger Zeit hat man in Westum übrigens von den klassischen Eisenrädern auf luftgefüllte Pneus umgestellt. „Einfach mehr Grip“, heißt es aus der Piloten-Szene.
Zumal das ewig leckende Schwimmbad für Überflutungen und Aquaplaninggefahr auf der Strecke sorgte. Bier auf Ex aus dem Stubbi und aus dem Glas, Rutschbahnen und den Schwimmbadbesuch galt es zu bestehen.
Vier Teams gingen an den Start und kamen alle aus dem Murreland. Sieger wurde in diesem Jahr das Team von (K) no(W) Limits mit Tobias Kraus und Daniel Nachtsheim.
Deren Siegerzeit betrug 3:11 Minuten. Platz 2 ging an das Team Kobota mit Marco Moru und Alexander Mehren.
Die erschöpften Piloten und Kirmesbesucher gönnten sich anschießend noch ganz entspannt einen Dämmerschoppen mit Blasmusik .
BL
Neuer Junggesellen-König Robin Odenthal mit Alt Junggesellen-König Jörg Schneider.
