
Am 23.06.2025
Allgemeine BerichteSankt-Sebastianus-Schützengesellschaft 1280 Mayen feierte fünf Tage lang
Schützenfest in Mayen: Es gab viele neue Gesichter zu bestaunen
Mayen. Fünf Tage lang stand die Stadt Mayen rund um das verlängerte Fronleichnamswochenende wieder mal kopf: Die Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft 1280 Mayen richtete ihr traditionelles Schützenfest aus. Am Samstag schaute mächtig Prominenz vorbei: Der neue rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer stattete der Stadt Mayen eine Art Antrittsbesuch ab, Marko Boos kam als Landrat des Kreises Mayen-Koblenz für einige Stunden in seine alte (berufliche) Heimat.
Der Totenehrung mit anschließender Kranzniederlegung an der Herz-Jesu-Kirche folgte der Festgottesdienst. Pfarrer Jörg Schuh hatte in seiner emotionalen Predigt wieder einfühlsame Worte gefunden. Lange verbleiben konnte Schuh nicht, er wollte die Gläubigen in Wanderath nicht länger auf die Messe warten lassen. Von der Herz-Jesu-Kirche zog der Festumzug, angeführt von der Blaskapelle Weibern, weiter zum Oktagon, wo die neuen Majestäten unter anderem von Oberbürgermeister Dirk Meid abgeholt und zum Alten Rathaus geführt wurden.
Großer Zapfenstreich
Dort war mittlerweile der Ministerpräsident eingetroffen, der sich das Schützenständchen der Schützenkapellen aus Luxem und Mendig anhörte, dann zur Proklamation der Majestäten zusammen mit Boos und Meid auf den Balkon des Alten Rathauses stürmte. Als alle wieder unten waren, folgte der Große Zapfenstreich mit dem Singen der deutschen Nationalhymne und anschließenden Böllerschüssen. Das Schützenständchen stammt noch aus der Zeit, als Mayen als Kreisstadt Amtssitz von Kreis- und Stadtverwaltung war. Auch nach der Gebietsreform und der Verlegung des Amtssitzes nach Koblenz wurde das Schützenständchen von den Mayener Schützen weitergeführt.
„Das ist auch für mich eine wunderbare Veranstaltung. Tradition, Brauchtum und Ehrenamt treffen praktisch zusammen, sind eine gute Mischung und beleben die Heimat“, verdeutlichte Schweitzer. „Natürlich habe ich mich im Vorfeld mit dem Schützenfest in Mayen auseinandergesetzt. Es nun selbst zu erleben, ist noch mal etwas ganz Besonderes.“ Die Sankt-Sebastianus-Schützengesellschaft 1280 Mayen blickt auf eine beeindruckende Geschichte von 745 Jahren zurück, ergänzte der Oberbürgermeister. „Diese lange Tradition ist nicht nur ein Spiegel unserer Stadtgeschichte, sondern auch ein lebendiger Ausdruck von Gemeinschaft, Beständigkeit und Heimatverbundenheit. Sie macht die Schützengesellschaft zu einem festen Bestandteil unserer Identität in Mayen. Es ist ein Stück lebendige Kultur, das weit über unsere Region hinaus Beachtung findet.“
Beim Empfang im Sitzungssaal des Rathauses wurde es um drei Minuten vor 20 Uhr schließlich hektisch. Schweitzer und Meid, die mit einem großen Applaus verabschiedet wurden, hatten es eilig. Sie mussten im Rahmen der Burgfestspiele zur Premiere des Musicals „Süßes Gold“ auf die Genovevaburg. Im Gegensatz zu Pfarrer Schuh waren sie nicht ganz pünktlich.
Die Majestäten waren bereits am Donnerstag auf dem Schützenplatz ausgeschossen worden. Sofia Urbanovic (Schülerprinzessin, 29 Ringe), Sophie-Christin Wingender (Jugendprinzessin, 21 Ringe), Domenik Nöthen (Scheibenkönig, 28 Ringe), Christof Dietz (Vogelkönig, nach dem 321. Schuss), Markus Wohlrab (Vogelprinz, nach dem 86. Schuss) und Pierre Prüm (Jubiläumskönig, nach dem 254. Schuss) setzten sich durch. Prüm ist somit Jubiläumskönig, Diözesankönig, Brudermeister und Vorsitzender in Personalunion. Und auf dem besten Weg, in die großen Fußstapfen von Ehrenmajor Jürgen Kreusch zu treten.

Ein Geschenk von Brudermeister Pierre Prüm durfte nicht fehlen.