Der neue Spessartsteg mit Pylon kostet 3,3 Millionen Euro

Sinziger Stadtrat tagte im weihnachtlich geschmückten Rathaus zur Hochwasserschutz und Wiederaufbau

Sinziger Stadtrat tagte im weihnachtlich geschmückten Rathaus zur Hochwasserschutz und Wiederaufbau

Weihnachtlich geschmückt:  Das Sinziger Rathaus fungiert als Adventskalender. Foto: GS

17.12.2023 - 12:24

Sinzig. Lag es am weihnachtlich geschmückten Rathaus, dem Tannenbaum im Sitzungssaal einfach an einer Art Adventstimmung. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates von Sinzig gab es fast nur einstimmige Beschlüsse. Auch wenn diese teils mit Bedenken versehen wurden. So beim Grundsatzbeschluss zum Beitritt in den in Gründung befindlichen Gewässerzweckverband Ahr, in dem alle Anlieger kommunen zwischen Blankenheim und der Ahrmündung inklusive der Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sich den überörtlichen Hochwasserschutz auf die Fahne schreiben. Dazu sagte Bürgermeister Andreas Geron im Rat: „Für eine gemeinsame Wahrnehmung der Gewässerunterhaltung im Rahmen eines Gewässerzweckverbandes spricht, dass die Gewässerunterhaltung einheitlich nach den gleichen Kriterien erfolgt und durch die gemeinsame Vorhaltung von Personal für die Gewässerunterhaltung Synergieeffekte erzielt werden können. Auch wird ein schnelles Handeln bei Gewässerunterhaltungsmaßnahmen ermöglicht.“ Geron sprach von einem „kommunalpolitischen Startschuss“, dem Satzung und Finanzierungsmodell folgen. Letzteres bedürfe der „kritischen Auseinandersetzung“, machte Franz-Hermann Deres für die CDU klar, sah in dem Beitritt wie alle Fraktionen aber eine große Chance. Wenn auch Befürchtungen laut wurden, dass „die Stadt als Letzter in der Kette der Ahranlieger dann nicht mehr Herrin des Verfahrens“ sei. Das stand dem einstimmigen Votum jedoch nicht im Weg. Geron machte schließlich deutlich, dass der Hochwasserschutz eine Generationenaufgabe sei. „Es dauert lange, die Aufgaben alle abzuarbeiten“, sagte der Bürgermeister und warf vorsichtig die „Hausnummer von 40 Jahren in die Runde. Der Startschuss sei aber jetzt gefallen.

Grünes Licht gab es auch für den Neubau des Spessartsteges.  „Eine flutangepasste Wiederherstellung“, wie Geron es formulierte. Ins Detail ging Sofia Lunnebach von der Wiederaufbaugesellschaft, stellte drei mögliche Varianten vor, von denen sich die 187 Meter lange und drei Meter breite Version mit Pylon, Anrampung und möglicher Unterfahrung auf der Nordseite einstimmig durchsetzte. Sie entspreche den Anforderungen der neuen Messwerte für ein hundertjähriges Hochwasser und entpuppte sich zudem als preisgünstigste Variante: 3,3 Millionen Euro.

Aus der bisherigen Probemitgliedschaft im Verein Romantischer Rhein soll nach Wunsch des Rates (ein Nein, vier Enthaltungen) eine Vollmitgliedschaft werden. „Das hilft uns, touristisch zu arbeiten“, unterstrich Geron  die Bedeutung des Netzwerkes für den Tourismus. Das sei „die 6000 Euro Mitgliedsbeitrag wert“.  Die SPD-Fraktion anerkannte die Vorteile der Unterstützung der Verwaltung, sah die Kooperative zwar „etwas Rhein-lastig“  und von der CDU kam das positive Signal mit einem „Sei`s drum“.

Änderungen beim Wochenmarkt

Beim Wiederaufbau geht es in der Rudi-Altig-Halle mit dem Innenausbau weiter. Auf die Ausschreibung hat es laut Sofia Lunnebach nur ein Angebot gegeben. Dieses beläuft sich für die ausgeschriebenen Arbeiten auf rund 1,4 Millionen Euro und liegt damit 500000 Euro höher als die erste Kostenschätzung. Die Kosten für den Innenausbau der Rudi-Altig-Halle werden zu 100 Prozent vom Wiederaufbaufonds getragen. Der Rat stimmte der Auftragsvergabe zu.

Ebenfalls positiv beschieden wurden der Wiederaufbau des Spielplatzes Friedrich-Spee-Straße für 90000 Euro und die Straßenneubenennungen „Im Eisenerz“ und „Am Landgraben“ in Löhndorf.

Eine „Wirtschaftsnachricht“ gab es schließlich unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“. Laut Geron steht der Wochenmarkt auf dem Marktplatz in seiner bisherigen Form auf der Kippe. „Die Deutsch Marktgilde kann die Stände nicht mehr besetzen“, sagte der Bürgermeister zu den Personalproblemen der Organisation, die aus dem Vertrag mit der Stadt aussteigen will. Dennoch soll wes weiter einen Markt geben. Da schwebt Geron auf dem Kirchplatz als möglichem Standort ein Privatmarkt vor. Ob sich Interessenten finden, bleibt abzuwarten. GS

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