Allgemeine Berichte | 06.09.2022

Chapeau.Rheinbach

„Sonnenscheine“ flatterten in den Hut

Spende für die Rheinbach-Meckenheimer Tafel

Sie erspielten und ersangen knapp 200 Euro für die Rheinbach-Meckenheimer Tafel.  Foto: Judith Mengel

Rheinbach. Beim vorletzten „Chapeau.Rheinbach“ in diesem Jahr gab es eine bunte Mischung aus Gesang und Klängen. Die Besucher des Altstadtplatzes spendeten fast 200 Euro für die Rheinbach-Meckenheimer Tafel. Am 8. Oktober schließen das Duo „Gedankenspiel“ und der Liedermacher Walter Jüliger aus Bad Münstereifel die Straßenkunstsaison in der Glasstadt ab.

Dr. Uwe Petersen, Vorsitzender der Rheinbach-Meckenheimer-Tafel, war wenige Stunden vor seinem Flug in den Urlaub noch zum Altstadtplatz geeilt, um den Besuchern von der Arbeit seines Vereins zu berichten. „Wir hatten vor Kurzem noch 600 Kunden, mittlerweile sind es 900, ein Drittel davon Kinder. Die Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln wird höher und die Preise für den Betrieb unserer Transporter explodieren gerade“, erläuterte der Ehrenamtler. „Wir bekommen keine öffentlichen Zuwendungen und sind auf Spenden angewiesen.“ Dass die Initiatoren von Chapeau.Rheinbach für diesen Termin die Unterstützung der Tafel ausgesucht hatten, kam da gerade recht. Rund 50 Besucherinnen und Besucher jedes Alters spendeten knapp 200 Euro in den Hut.

Wieder einmal war es ein besonderer Samstagmittag. Dazu trugen nicht zuletzt die auftretenden Künstler*innen bei. Schlagzeuger Björn Mengel hatte seine Handpan mitgebracht und improvisierte faszinierende Klangkaskaden, die perfekt zu dem Spätsommertag passten. Die 14-jährige Maya Tochiya ließ sich von ihrem Vater auf der Gitarre begleiten und sang Hits von Adele, Sam Smith und Pink. Bei dem Hit „Cover me in sunshine“ der US-Künstlerin flatterten die Geldscheine gut gelaunt in den Hut, echte Sonnenscheine eben. Pianist Dirk Plücker war an diesem Tag wahrlich unverzichtbar. Zuerst begleitete er sich selbst, z.B. bei „Cello“ von Udo Lindenberg und anschließend Powerstimme Tina Hagen mit teils selbst getexteten Liedern sowie die zauberhafte Alisha Kopleck mit Balladencovern. Am Ende band Gerd Engel die 90 Minuten mit zwei Volksliedern ab. Er freute sich, dass zwei der konzeptionellen Bausteine des Straßenkunstprojekts zum Zuge kamen: Vereine bekommen erstens die Gelegenheit sich vorzustellen und zweitens: Die Zweckbindung der Hutspenden steht in Zusammenhang mit der lokalen Vereinsarbeit. Petersen, obschon halb dienstlich unterwegs, genoss das mediterrane Flair des Altstadtplatzes: „Das Straßenkunstprojekt passt wunderbar zu diesem Ort. Das fühlt sich bereits wie Urlaub an.“

Die Verknüpfung mit lokaler Vereinsarbeit wird auch am 8. Oktober wieder gegeben sein, wenn es zum letzten Mal in diesem Jahr heißt: „Chapeau Rheinbach!“ Petra Koitka vom singenden Eifel-Duo „Gedankenspiel“ ist Teil der Flut- und Katastrophenhilfe Pallotti-Kirche, die nach der Flutkatastrophe im Sommer 2021 entstanden war. Auch der Sozialpädagoge und Liedermacher Walter Jüliger ist mit dem Thema Fluthilfe verbunden. Er ist beinah schon das Gesicht dieser Katastrophe geworden. Das Foto des GA-Fotografen Benjamin Westhoff, das Jüliger schlammverschmiert und erschöpft an einem Kellerfenster in Bad Münstereifel zeigt, wurde NRW-Pressefoto des Jahres 2021. Man darf auf nachdenkliche und berührende Lieder gespannt sein. „Wir sammeln wieder für die Flutopferhilfe von ‚Alles Pallotti‘. Am 8. Oktober beginnen wir zudem ein letztes Mal um 12:00 Uhr“, kündigte die Initiative für Straßenkunst an. „In der nächsten Saison werden wir auf den Samstagnachmittag gehen.“ Pressemitteilung der „Initiative für Straßenkunst in Rheinbach“

Sie erspielten und ersangen knapp 200 Euro für die Rheinbach-Meckenheimer Tafel. Foto: Judith Mengel

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