Gemeinsames Projekt der Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel und der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler
Stipendium für Auszubildende
Auslandsaufenthalte sollen gefördert werden
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vor wenigen Tagen unterzeichneten der Hausherr Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel sowie Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung, Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Kreishandwerksmeister Frank Wershofen und Kreislehrlingswart Rolf Genn eine Vereinbarung für die nächsten drei Jahre, mit der sie jährlich maximal zehn Auszubildende im zweiten oder dritten Lehrjahr, die zur Vertiefung ihrer Ausbildung für drei Wochen ins europäische Ausland gehen möchten, unterstützen werden. Antragsberechtigt sind Auszubildende bis 27 Jahre, die bei einem Mitgliedsbetrieb der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler eine Ausbildung absolvieren und ihre praktischen und theoretischen Fähigkeiten durch einen mindestens dreiwöchigen Auslandsaufenthalt vertiefen möchten. Die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler unterstützt die Jugendlichen mit einem Stipendium in Höhe von 250 Euro, die Bürgerstiftung fördert das Programm mit zusätzlichen 250 Euro pro Stipendiat. Damit ist die Kreishandwerkerschaft Ahrweiler die erste Kreishandwerkerschaft im Bereich der Handwerkskammer Koblenz, die ein solches Programm aufgelegt hat. Der gemeinsame Beitrag zur Förderung der Erziehung und der Berufsbildung soll die Auszubildenden animieren, gezielt auf einen Auslandsaufenthalt im Rahmen der Ausbildung hinzuwirken, um die eigenen Kenntnisse zu vertiefen.
Unikat
Elmar Schmitz erläuterte in seiner Begrüßung und Kurzvorstellung der Anwesenden, dass diese Vereinbarung ein Unikat in der Bundesrepublik darstellt. Er zeigte zunächst die enge Verbindung der Volksbanken zum Handwerk auf, ging dazu kurz in die Vergangenheit, denn in diesem Jahr jährt sich der 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, 1848 kam es zur Gründung des „Vorschuss-Vereins“, der schon damals eine fundamentale Unterstützung der Handwerker darstellte. Im Jahre 1852 wurde im Rahmen einer Umfirmierung aus diesem Vorschuss-Verein die Volksbank, es besteht also eine lange Tradition über Generationen hinweg, die Landwirtschaft, in unserem Tal insbesondere den Weinbau aber eben auch das Handwerk finanziell zu unterstützen. Schmitz führte weiter aus, dass alle Bürger Beziehungen zum Handwerk haben und, insbesondere in der Zeit der Globalisierung und Digitalisierung, die Bedeutung des Handwerks erleben. Die Wertschätzung des Handwerks, ohne das im Leben auch heute nichts funktioniert, müsse weiter gesteigert werden. Dazu braucht die Wirtschaft nicht nur gut ausgebildeten, sondern auch gebildeten Nachwuchs, und hier schließt sich der Kreis, denn dazu zählt, dass der Blick über den Tellerrand für junge Menschen ganz besonders prägend und wichtig ist. Dies ist sicher ein angenehmer Nebeneffekt neben der fachlichen Seite solcher Auslands-Aufenthalte, Elmar Schmitz brachte hierzu Begriffe wie „Abbau von Vorbehalten durch selbst gemachte Erfahrungen“, „Grenzen im Kopf überwinden“ „den Europäischen Gedanken erleben, intensivieren“, selbst „Gewinnung von Nachwuchskräften im Ausland“.
Dank für die Unterstützung
Alexander Boden zeigte sich sehr dankbar, dass die Volksbank RheinAhrEifel derartige Projekte zum wiederholten Male unterstützt. Ziel dieser Maßnahmen sei, so Boden, über Grenzen hinweg handwerkliche Kultur auszutauschen, dabei die handwerkliche Kultur ins Ausland zu bringen, auch das weltweit anerkannte „Duale Ausbildungssystem“, das es bis auf wenige Länder in Europa nicht gibt, vorzustellen. Rolf Genn, Bäckermeister und Kreislehrlingswart, ergänzte, dass der Markt der Ausbildungswilligen kleiner wird und das Handwerk daher seine Attraktivität gegenüber den möglichen Azubis und ihren Eltern transparenter aufzeigen muss. Zu dieser Werbewirksamkeit gehört auch die Information, dass es nicht um stupides Lernen geht, auch wenn der jeweilige Ausbildungsrahmenplan entsprechende Vorgaben macht, sondern dass „Bildung das Ziel hat, gut ausgebildete Fachkräfte für den Arbeitsmarkt bereitzustellen und die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten. Mit der zunehmenden internationalen Verflechtung der Wirtschaft ist es wichtig, den beruflichen Ausbildungsprozess um Erfahrungen im Ausland zu erweitern“.
Kreishandwerksmeister Frank Wershofen fügte hinzu, dass Elmar Schmitz beim Neujahrsempfang der Handwerkskammer offensichtlich sehr gut zugehört hatte, denn hier wurde der Slogan „ohne Handwerk geht gar nichts“ vorgestellt. Für Wershofen ist ein solcher Auslandsaufenthalt kein Urlaub, natürlich wird auch gearbeitet, und ein derartiger Auslandsaufenthalt soll das Selbstbewusstsein der Azubis fördern, sie müssen für eine begrenzte Zeit alleine im Ausland zurechtzukommen, auch wenn durch die Handwerkskammer Koblenz eine Betreuung sichergestellt wird. Dabei kann man für sich und für seine weitere Ausbildung wertvolle Erfahrungen machen. Dabei stellt sich auch für die Ausbildungsbetriebe die Frage, was die Azubis für die Ausbildung in Deutschland mitbringen können.
Praktische Erfahrung
Michelle Löhr, 19-jährige Bäckerei-Fachverkäuferin im dritten Ausbildungsjahr aus Niederzissen in der Bäckerei von Rolf Genn, konnte in drei Wochen im Oktober letzten Jahres in einer Bäckerei in Valenzia ihre eigenen Erfahrungen machen. Sie fand die Arbeitsbedingungen insgesamt lockerer und stressfreier, kann einen solchen Aufenthalt nur weiter empfehlen und erzählte, dass einige ihrer Schulkameraden sich im Nachhinein ärgerten, dies nicht auch gemacht zu haben. Michelle war mit anderen deutschen Azubis in Valenzia untergebracht und war vom ersten Tag an in einer Bäckerei, wie ihr Meister ergänzte, eher ein Café mit Snack-Angebot, im Verkauf tätig. Im Vorfeld des Aufenthaltes hat sie sich in drei Monaten mit einer Sprach-App darauf vorbereitet. Als wesentliche Erfahrung brachte sie mit, dass die Preise aber auch die Löhne niedriger sind als in Deutschland, dass die Menschen aber dennoch sehr freundlich und hilfsbereit waren und insgesamt zufriedener wirken. Dies war sicherlich nicht nur für sie eine wesentliche Erkenntnis.
Das gespannte Verhältnis zwischen (beruflicher) Zufriedenheit und Gesundheit auf der einen Seite und der materiellen Sicherheit auf der anderen Seite muss in Einklang gebracht werden. Zufriedenheit und Gesundheit in den Vordergrund stellen, ohne die Produktivität „in den Keller zu fahren“, wird in der näheren Zukunft eine der Herausforderungen für die Wirtschaft, und hierzu können selbstgemachte Erfahrungen im Ausland bei den jungen Leuten sicherlich einen sinnvollen Baustein darstellen.
Informationen
Weitere Informationen unter www.hwk-koblenz.de/ausbildung/in-der-ausbildung/ins-ausland/.
Elmar Schmitz bei seinen einführenden Worten.
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