Allgemeine Berichte | 21.02.2019

Bündnis für Verkehrswende nördliches Rheinland-Pfalz pocht auf Wiederinbetriebnahme von Bahnstrecken

Straßenverkehr wieder auf die Schiene bringen

Region. Bei seiner letzten Arbeitssitzung forderte das „Bündnis für Verkehrswende nördliches Rheinland-Pfalz“ erneut die Wiederinbetriebnahme verschiedener Bahnstrecken. „Nur durch Verlagerungen von der Straße auf die Schiene kann das Verkehrschaos auf unseren Autobahnen und in unseren Städten reduziert werden. Auch in der Stadt Koblenz könnten so endlich und dauerhaft die Stickoxid-Grenzwerte eingehalten werden, wenn man die Pendlerproblematik ganz neu anpackt“, so Egbert Bialk, BUND-Regionalbeauftragter Koblenz und aktiv im Verkehrswende-Bündnis.

Auch Michael Carl, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender aus Neuhäusel, ist überzeugt: „Mit attraktiven Angeboten im Schienen-Personennahverkehr (SPNV) können wir Autofahrer als Zugfahrer gewinnen. Dabei spielen Schienenstrecken, die derzeit außer Betrieb, aber noch nicht entwidmet sind, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Überall im Norden von Rheinland-Pfalz gibt es Strecken, auf denen es sich lohnt, den Zugbetrieb wieder aufzunehmen.“ Mit dieser Aussage prescht das Bündnis, dem zahlreiche Verkehrs- und Umweltverbände sowie Bürgerinitiativen angehören vor. Es nennt mehrere Beispiele, bei denen mit überschaubarem Aufwand viel für einen zukunftsfähigen Zugverkehr getan werden könnte. Das Bündnis fordert im Einzelnen, den Betrieb auf folgenden Strecken wieder aufzunehmen:

Brexbachtalbahn

In ehrenamtlicher Arbeit hält ein Verein die Strecke in Ordnung, sodass diese kurzfristig wieder in Betrieb gehen könnte, zunächst für den Tourismus. Die Politik in Bendorf und Ransbach-Baumbach blockiert das allerdings in hohem Maße. Verbindungen vom Rhein in den Westerwald wurden alle gekappt und die Brex könnte diesen Mangel beheben. „Die Brexbachtalbahn von Neuwied–Engers nach Siershahn ist touristisch hochinteressant“, so Armin Brast, Geschäftsführer des Brexbachtalbahn e. V.. Der Verein und der Betreiber der Eisenbahnstrecke hatten kürzlich vor dem Verwaltungsgericht Koblenz einen wichtigen Teilerfolg für das Projekt erreicht und wollen die Brexbachtalbahn in Teilabschnitten nach und nach in Betrieb nehmen.

Eifel-Querbahn

Sehr erfolgreich war über Jahre die touristische Erschließung der Eifel mit Zügen zwischen Kaisersesch und Gerolstein. Der Betrieb musste eingestellt werden, weil von der Landesregierung bestellte Gutachten zu exorbitant hohen Sanierungskosten kamen. Gelder, die das Land zur Förderung von nichtbundeseigenen Bahnen im Haushalt eingestellt hatte, wurden bis heute nicht ausgezahlt, da eine gleichzeitig erlassene Verwaltungsvorschrift hohe Hürden setzt. Als Mittelzentrum muss die Kreisstadt Daun wieder einen SPNV-Anschluss bekommen, fordert das Verkehrsbündnis.

Bassenheim – Koblenz

Derzeit ist die Strecke im Besitz der Stadt Koblenz. Für den stillgelegten Abschnitt Bassenheim–Rübenach–Metternich–Lützel stehen die Chancen gut, dass trotz kleinerer Unterbrechungen durch Straßenprojekte vom Stadtrat keine Entwidmung beschlossen wird. „Wie in den Planungen vorgesehen, sollte das Gewerbegebiet am Koblenzer Kreuz an die Bahn angebunden werden. Eine Neuaufnahme des SPNV in Verbindung mit Park&Ride würde auch helfen, den überstarken Innenstadtverkehr in Koblenz einzubremsen. Seit Jahrzehnten ist dieser unzumutbar. Ein besserer öffentlicher Verkehr mit sauberen Bussen und Bahnen wäre ein Beitrag zur Lösung dieses Problems. Bahnlinien haben den Vorteil, dass sie Staus umfahren und so schnell und überwiegend pünktlich das Ziel erreichen lassen“, urteilt der Verkehrswissenschaftler Dr. Georg Schroll, zugleich auch Vorsitzender der Bürgerinitiative BIKO, die sich die Reaktivierung der Strecke zum Ziel gesetzt hat.

Zusammenfassend stellt Martin Mendel vom Fahrgastverband PRO BAHN fest, dass im Gegensatz zum Bereich Rheinhessen-Pfalz der Norden von der Landespolitik stiefmütterlich behandelt werde: „Die Zahl der Reaktivierungen von Schienenstrecken ist im Süden deutlich höher. Und das funktioniert, weil auch die Kommunen hinter dieser Verkehrswende stehen. Und diese brauchen wir auch bei uns!“

Pressemitteilung des

Bündnis für Verkehrswende

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