Allgemeine Berichte | 21.07.2022

Corona-Tiere, steigende Kosten und sinkende Einnahmen gefährden das Überleben der Einrichtungen

Tierschutzbund: Tierheime sind am Limit

Symbolbild. Foto: pixabay.com

Bonn. Angesichts überfüllter Tierheime und steigender Kosten schlägt der Deutsche Tierschutzbund Alarm. Viele Tierheime sind bereits jetzt komplett überfüllt oder mussten Aufnahmestopps verhängen. Ein Grund dafür ist die Abgabe der unüberlegt in der Coronazeit angeschafften Tiere. Steigende Energiepreise, höhere Kosten für Tierfutter und für Tierärzte durch die geplante Anpassung der Gebührenordnung sowie die Anhebung des Mindestlohns werden die Situation in Richtung Herbst noch verschärfen. Wenn aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland infolge des Krieges in der Ukraine auch die Einnahmen durch Spenden zurückgehen steht der karitative Tierschutz in Deutschland vor dem Kollaps.

„Die Tierarztkosten werden explodieren, die Energiekosten durch die Decke gehen. Hinzu kommen die Kostensteigerung durch den Mindestlohn und die allgemeine Inflation. Die vielen Tiere in Betreuung bringen das Personal an seine Grenzen. Da aufgrund der Inflation und der angespannten wirtschaftlichen Situation infolge des Ukraine-Krieges auch die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger spürbar sinkt, droht dem praktischen Tierschutz in Deutschland der härteste jemals erlebte Herbst und Winter“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Tierheime baden politische Versäumnisse aus

Immer mehr Tierheime sind überfüllt und können keine Tiere mehr aufnehmen. „Die Tierheime geben alles, um jedem Tier eine sichere Obhut zu bieten“, sagt Schröder. „Sie müssen jedoch gerade ausbaden, was die politisch Verantwortlichen in Kommunen, Bund und Ländern trotz aller Mahnungen versäumt haben: Die Tierheime finanziell kostendeckend auszustatten, den Handel und die Haltung von Heimtieren zu regulieren, den Onlinehandel mit Tieren zu verbieten und einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Tierhalter einzuführen. Viele der Tiere, die als indirekte Corona-Opfer ins Tierheim kommen, sind zudem betreuungsintensiv, insbesondere die vielen Welpen aus tierschutzwidrigen Transporten.“

Finanzielle Lage extrem kritisch

Auch die finanzielle Lage der Tierheime ist nach Aussage des Deutschen Tierschutzbundes extrem kritisch und verschärft sich durch die steigenden Kosten. Die meisten Tierheime sind Altbauten, für z. B. energetische Vorsorge war nie Geld da. Schon seit Jahren kommen die Kommunen, welche die Betreuung von Fundtieren meist an die örtlichen Tierheime auslagern, nicht kostendeckend für diese kommunale Pflichtaufgabe auf: „Die Zahlungen der Kommunen stehen oft in keiner Relation zu den tatsächlichen Kosten für die Fundtierbetreuung“, so der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

„Rettungsplan, bevor es zu spät ist“

„Wir fordern die Kommunen auf, jetzt endlich aktiv zu werden und sich mit den örtlichen Tierheimen schnell und unbürokratisch über Kostenübernahmen zu einigen. Notwendig sind eine Erhöhung der Fundtierkostenerstattung um mindestens 40 Prozent und weitere Investitionshilfen. Auch sehen wir die Bundesregierung in der Pflicht: Sie muss die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verbrauchsstiftung für Tierheime großzügig ausstatten und unverzüglich auf den Weg bringen, bevor es zu spät ist“, so Schröder. Dabei sei es dringend notwendig, die Mittel nicht nur für Investitionen, sondern auch als Ausgleich der drastischen Mehrkosten zu gewähren. „Wir brauchen eine konzertierte Aktion für die Tierheime: Bund, Länder und Kommunen müssen schnellstens mit dem Tierschutz an einen Tisch und mit einem gemeinsamen Rettungsplan verhindern, dass der praktische Tierschutz in Deutschland zusammenbricht.“

Pressemitteilung Deutscher Tierschutzbund, Bonn

Symbolbild. Foto: pixabay.com

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • H. Schüller: Sinnloser Feinstaub geht in die Luft und der Knallerei sind wehrlose Tiere ausgeliefert. Ihr vermeintliches Leid aller Anderen ist bloß primitive Anbiederung an rücksichtslose Feierfreunde im kollektiven...
  • Boomerang : Und nur weil ein paar zu blöd sind sollen alle anderen darunter leiden. Vor allem - die die es treffen soll werden sich mit Sicherheit nicht an das Verbot halten. Die Ossis wussten schon warum sie , vor...
Dauerauftrag 2025
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Silvestergala
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
staatl. gepr. Erzieher*in (m/w/d) / pädagogische Fachkraft (m/w/d).
Dauerhafte Haarentfernung
Titelanzeige
"Ihr Vertrauen: Bei uns in den besten Händen"
Empfohlene Artikel

Meckenheim/Bonn. Alexander Sehan ist wieder im Rheinland – und zurück auf der Bühne, auf der seine künstlerische Laufbahn begonnen hat. Der Schauspieler, 1992 in Bonn geboren und in Meckenheim aufgewachsen, steht ab November wieder im Kleinen Theater Bonn Bad Godesberg in der Komödie „Gretchen neunundachtzig ff“ auf der Bühne. Das Stück dreht sich um das Theater selbst, um Proben, Missverständnisse...

Weiterlesen

Bonn. Bereits am Mittwochnachmittag (08.10.2025) kam es in Bonn-Castell zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf ein 16-Jähriger schwer verletzt wurde. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen hatte die 15-jährige Freundin des Opfers den 16-Jährigen gegen 12:50 Uhr im Bereich eines Klinikgeländes unvermittelt mit einem Messer angegriffen. Dabei wurde der Jugendliche schwer verletzt. Er wird in einem Krankenhaus behandelt.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Blankenheim-Lommersdorf. Am Donnerstag kam es um 14.07 Uhr an der Kreuzung der Landstraße 115 (Höhe Freilinger Straße/Lommersdorfer Straße) zu einem Vorfahrtverstoß und einem Unfall, bei dem drei Personen verletzt wurden.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Hausmeister
Imageanzeige
Pelllets
LBS/Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
Innovatives rund um Andernach
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten in der Region
Imageanzeige Dauerauftrag 12/2025
Stellenausschreibung Kennziffer 143/2025
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Anzeigen "Commodity", KW 49
Weihnachten in der Region
Titel -klein
Weihnachten in der Region
Stellenanzeige
Innovatives rund um Andernach
Kooperation Klangwelle 2026 - 1. Anzeige für Start Vorverkauf
Weinachtsmarkt Rheinbach
Altenahrer Sternstunden