Orgelkonzert mit dem Bonner Münsterkantor Markus Karas in der Abteikirche Maria Laach
Tönendes festliches Zeichen der Ökumene
Am Freitag, 5. Juli
Maria Laach. Am Freitag, 5. Juli findet um 19 Uhr in der Abteikirche Maria Laach das nächste Orgelkonzert mit Regional- und Münsterkantor Markus Karas statt. An der Chororgel spielt er zunächst ein Präludium von Buxtehude (der seinerzeit an der lutherischen Marienkirche in Lübeck wirkte), dann drei eigene Choralvorpiele im Barockstil über „Auf meinen lieben Gott“, die Karas als Student verfasst hat. An der Großen Orgel folgt ein Querschnitt, quasi eine Demonstration des neuen Ökumenischen Orgelbuchs des Bärenreiter-Verlages. Dort drin enthalten sind Choralvorspiele und Begleitsätze, die sowohl im neuen katholischen Gotteslob als auch im Evangelischen Gesangbuch stehen - Werke von zeitgenössischen, aktiven Kirchenmusikern, die auf kreative Weise frischen Wind in das Liedbegleitungswesen einbringen und auch zu Improvisationen anregen sollen. Karas war einer der Haupt-Herausgeber dieses wertvollen Bandes für Organisten. Aus diesem Buch spielt er wiederum eigene Choralbearbeitungen sowie von Stamm, Eichenlaub, Gabriel und nicht zuletzt von Abteiorganist Gereon Krahforst, der diesem Buch ebenfalls elf Werke beisteuern durfte. Übrigens war Karas Krahforsts erster Orgellehrer vor 30 Jahren. Den Abschluss des interessanten und kontrastreichen Programms bildet ein großer Gegensatz: Karas spielt die dreisätzige zweite Orgelsonate in d-moll von Max Reger.
Markus Karas
Markus Karas studierte nach seinem Abitur Kirchenmusik in Frankfurt am Main, u. a. Orgel bei Prof. Edgar Krapp und Chorleitung bei Prof. Wolfgang Schäfer. Im Anschluss an das kirchenmusikalische Staatsexamen (A-Exa-men) und die Künstlerische Reifeprüfung (Diplom) legte er, nach einem weiteren Aufbaustudium in der Orgelmeisterklasse von Prof. Edgar Krapp, 1987 sein Konzertexamen ab. Nach seinem Studium nahm Karas u. a. an Meisterkursen von Ton Koopman, Michael Radulescu und Jean-Claude Zehnder teil. Seit 1974 entstanden zahlreiche Kompositionen, vor allem für Chor, Klavier und Orgel, die mittlerweile auch bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht wurden. 1985 gewann er den 1. Preis im Limburger-Dom-Orgelwettbewerb. Seit 1989 ist Markus Karas Bonner Münsterorganist und Dirigent der dortigen Chöre. 1992 wurde er auch Regionalkantor für das gesamte Stadtdekanat Bonn und dirigiert und spielt seither regelmäßig bei den Bonner Beethovenfesten. 2001 übernahm Karas zusätzlich die musikalische Leitung von Bonn-Sonata, dem vielfach national und international preisgekrönten Bonner Frauen-Kammerchor sowie den Jugendchor des Rheinischen Kinder- und Jugendchores Bonn; seit 2006 leitet er auch alle Kinderchorgruppen. Seine intensive Konzerttätigkeit als Organist und Dirigent führte Karas durch ganz Europa, Russland und Nordamerika. Seit 1984 entstanden zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen, CDs und DVDs. Karas wird regelmäßig als Dozent zu Musikwochen eingeladen und gehört zum Herausgeberkreis der Zeitschrift Musik & Kirche (Bärenreiter-Verlag). Viele seiner ehemaligen Orgel-Studenten haben mittlerweile eine erfolgreiche Hochschullaufbahn abgeschlossen. 2008 erhielt er den vom Freistaat Bayern verliehenen sudeten-deutschen „Kulturpreis Musik“.
Begegnungsstätte für Kunst, Kultur, Erholung und Musik
Das Konzert dauert ca. 60 Minuten und findet bei freiem Eintritt statt; am Ende wird eine Kollekte zur Deckung der Kosten gehalten. Seit über 920 Jahren besteht die Abtei Maria Laach als Kloster des Benediktiner-Ordens. Das katholische Kloster zählt zu den geistigen und spirituellen Zentren im nördlichen Rheinland-Pfalz. Rund 30 Mönche leben in dem Klostergebäude. Die Begegnungsstätte für Kunst, Kultur, Erholung und Musik Markus Karas bietet Angebote für jeden Geschmack. Ausstellungen, Lesungen oder Konzerte werden Kulturinteressierten regelmäßig angeboten. Darüber hinaus laden die Wanderwege rund um den Laacher See zu Bewegung ein. Die Abtei gilt als eines der attraktivsten Ausflugs-Ziele in Rheinland-Pfalz. Jährlich besuchen rund 700.000 Interessierte die abwechslungsreiche Klosteranlage.
