19. Bücherherbst auf dem Sinziger Kirchplatz
Trotz Regenschauern wurden Vorräte für lange Winterabende angelegt
Sinzig. Der Bücherherbst auf dem Sinziger Kirchplatz hat eine lange Tradition und ist in seiner Art einmalig in der Region. Nur eines verträgt sich gar nicht: Büchertische und Regenschauer.
Die gab es aber aber doch viel zu häufig. Plastikplanen aller Art und Größen kamen bei der Regenabwehr zum Einsatz. Besucher und Händlerrekorde gab es so in diesem Jahr nicht. Dennoch gab es auf dem Kirchplatz viel Betrieb. Das Kulturgut Buch stand im Mittelpunkt der 19. Auflage des Sinziger Bücherherbste. Einer wurde von den Stammgästen schmerzlich vermisst. Benno Schneider, einstiger Inhaber der veranstaltenden Buchhandlung „LeseZeit“, die gemeinsam mit Stadtmarketing und Aktiv-Gemeinschaft für die Organisation sorgte, hatte den Bücherherbst vor fast 20 Jahren (Premiere im Jahr 2001) ins Leben gerufen. Ebenso wie der Weinsommer ein Vermächtnis des sehr aktiven und bekannten Sinzigers ist. Bei eher durchwachsenem Wetter kamen in diesem Jahr meist die Kunden mit der starken Affinität „zum Buch“. Für die typischen Bücherherbstkunden ist es an der Zeit, Vorräte für lange Winterabende anzulegen. Der frühe Morgen ist auf dem Sinziger Kirchplatz die Zeit der Schnäppchenjäger und Sammler. Da werden Wunschzettel und Einkaufslisten penibel mit dem Angebot abgeglichen. Gleich geblieben ist beim Bücherherbst seit den Anfangszeiten das Motto „Jeder kann mitmachen“. Das führt dazu, dass Familien ihre Speicher entrümpeln. Vielleser ihre „abgearbeiteten Bücher“ anbieten und das Frauenhaus, und der Katzenschutzverein Rhei-Ahr unter dem Motto: „Lesen, alles für die Katz“ brachten ihre Bücher gegen Spenden unters Volk. Die Initiative „Ein Herz für Pundo“ bot wieder Selbstgestrickes an und die Lesezeit hatte in diesem Jahr ein deutlich erweitertes Rahmenprogramm aufgelegt. Da gab es eine Wanderung über die Barbarossaschleife ebenso wie eine Stadtführung mit Bernd Linnarz. Heilpraktikerin Monika Weber-Lambert hielt einen kleinen Vortrag über die Vorzüge des Waldbadens.
Es gab also viel Kultur auf und rund um den Kirchplatz- nicht nur in Sachen Buch. Und der Sinziger Bücherherbst ist und bleibt einer der größten Bücher-Flohmärkte im weiten Umfeld der auch viele Besucher aus Köln, Bonn oder sogar Leverkusen anzieht. Je nach Zustand und Erscheinungsjahr kostete ein „normales Taschenbuch“ auf dem Bücherherbst zwischen 50 Cent und 2 Euro. Da wird wenig gefeilscht und gehandelt. Im Laufe der Zeit ist auch die Ware „Buch“ vom Angebot her einem Wandel unterworfen. In diesem Jahr gab es die Eifelkrimis von Jacques Berndorf auf fast jedem Büchertisch. Die Perry-Rhodan Silberbände oder Heftromane, sonst ja fester Bestandteil beim Bücherherbst, waren in diesem Jahr dagegen nicht zu sehen. Dafür waren vor allen Dingen hochwertige Kinderbücher breit aufgestellt und auch so manche CD oder Vinylscheibe mischte sich ins Angebot der Händler.
BL
Nach Regenschauern kamen auch ein paar Sonnenstrahlen zum Vorschein.
Dieses Jahr waren vor allem hochwertige Kinderbücher stark vertreten.
Der Bücherherbst wurde 2001 ins Leben gerufen.
