Unterschriftensammlung für den Erhalt der Personenfähre zwischen Bad Hönningen und Bad Breisig

Über 1.400 Bürger, Kundenund Gäste wollen „ihre“ Fähre zurück

Über 1.400 Bürger, Kunden
und Gäste wollen „ihre“ Fähre zurück

Ulrike Baum und Franz Herz von der Werbegemeinschaft übergaben mehr als 1.400 Unterschriften. STUKO

Über 1.400 Bürger, Kunden
und Gäste wollen „ihre“ Fähre zurück

„Außer Betrieb:“ Die Personenfähre der Firma Mürl liegt derzeit in Bad Breisig fest.

Bad Hönningen. Wie BLICK aktuell in der Ostergabe berichtete („Erfolgreiche Kooperation über den Rhein hinweg“) gab es im März ein konstruktives Gespräch zwischen den Stadtbürgermeistern Guido Job und Gabriele Hermann-Lersch sowie den beiden Leitern der Tourist-Informationen Detlef Odenkirchen und Holger Klemm um in einem erstmaligen Austausch über eine gemeinsame touristische Kooperation zu sprechen.

Ausgerechnet da fehlt dann im ersten Jahr die Personenfähre, die Bad Hönningen und Bad Breisig seit vielen vielen Jahren über den Rhein hinweg verband (Aufzeichnungen reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück).

Ein Anliegen, dass nicht nur für Bürgerinnen und Bürger zum gegenseitigen Besuch oder Einkaufen, sondern auch den vielen Gästen bei kulturellen Veranstaltungen am Herzen lag, griff nun die Bad Hönninger Werbegemeinschaft auf und führte eine Unterschriftensammlung durch.

Hintergrund: Der Personenfährbetrieb kam nach dem Tod von Helmut Mürl im vergangenen Jahr zum Erliegen. Die Personenfähre liegt seitdem am Bad Breisiger Ufer (firmeneigener Steiger) vor Anker und der Verkehr wurde eingestellt. Vorerst zumindest, das erhoffen sich nun die über 1.400 Unterstützer der Unterschriftenaktion.

Gegenseitig befruchtend

„Die Werbegemeinschaft Bad Hönningen und alle unten aufgeführten Unterzeichner unterstützen die Bemühungen der politisch Verantwortlichen in Bad Hönningen und in Bad Breisig, dass die Personen-Fährverbindung zwischen beiden Orten wieder hergestellt werden kann. Gerade in der heutigen Zeit, eine bereits bestehende Verbindung ersatzlos aufzugeben ist der falsche Weg. Diese Verbindung ist befruchtend für den Einzelhandel, das Gewerbe, die Gastronomie und alle Bewohner beider Rheinseiten. Da Bad Breisig und Bad Hönningen touristisch zusammen arbeiten wollen, stellt diese Fährverbindung einen wichtigen Punkt in der Vermarktung, sowohl für die Bürger beider Orte und im Besonderen für Gäste dar. Die Unterzeichner sind Eigentümer, Inhaber, Betreiber und Mitarbeiter von Betrieben der Gastronomie, der Hotellerie, des Handels und Dienstleistungen, sowie Gäste und Kunden dieser Betriebe.“ So der Wortlaut der Werbegemeinschaftsaktion. Die 1.400 Unterschriften kamen durch Auslage in Gewerbe- und Gastronomiebetrieben, dem Rathaus und der Kristall-Rheinparktherme zusammen und wurden nun von Ulrike Baum (1. Vorsitzende der Werbegemeinschaft) und Franz Herz (Geschäftsführer) an Stadtbürgermeister Guido Job und Detlef Odenkirchen (Abteilungsleiter Strukturentwicklung und Tourismusförderung der Verbandsgemeinde Bad Hönningen) überreicht.

Auch in Bad Breisig gibt es eine Unterschriftenaktion mit bislang rund 330 Unterschriften. Hier ist die Befragung der Bürgerinnen und Bürger aber noch nicht abgeschlossen, die Listen liegen noch aus.

Erwartungen übertroffen

Dabei zeigten sich die Überbringer doch sehr erstaunt über die sehr hohe und beachtliche Teilnehmerzahl, die somit ein klares Votum zur Fähre ausspricht.

„Es fehlt etwas“, waren sich alle Anwesenden bei der Aushändigung im Rathaus einig. Die Touristiker bekamen dazu den Auftrag auch weitergehende Möglichkeiten zu prüfen, um die schönen Orte am Mittelrhein in unserer Region miteinander zu verbinden, das gemeinsame Interesse umzusetzen und einen „Hauch von Nostalgie“ wieder aufleben zu lassen. Dazu zählen auch die verschiedenen Angebote der beiden Thermen und nicht zuletzt die Tatsache, dass man nur hier zwei „Bäder“-Kurorte gegenüber liegen hat, die nur durch den Rhein getrennt werden. Um in die beiden Innenstädte zu gelangen, sei die bestehende Autofähre zu weit außerhalb, die Personenfähre soll dem Fußgänger den direkten Weg wieder ermöglichen.

Ob das selbe Boot wie bisher genutzt werden könnte, bleibt zunächst offen. Es ist in die Jahre gekommen. Unter anderem sind hier die alle fünf Jahre stattfindende Prüfung der Schiffsuntersuchungskommission (SUK) und natürlich auch ein Verhandlungsangebot der Familie Mürl ausschlaggebend.

Viele Gerüchte

Zur Zeit besteht noch reichlich Klärungsbedarf und es kursieren viele falsche Gerüchte. Mit der Unterschriftenaktion ist nun erstmal ein deutliches Zeichen gesetzt und Stadt und Verbandsgemeinde haben durch die Befragung der Werbegemeinschaft die konkrete Aufgabe erhalten in Richtung „Wiedereinsatz einer Personenfähre“ Überlegungen anzugehen und entsprechende Maßnahmen zu finden beziehungsweise auf ihre Umsetzung hin zu prüfen.