Rhein führt Niedrigwasser

Unterricht auf Nonnenwerth ausgefallen

Fährbetrieb im Bereich Remagen teils nur eingeschränkt möglich

31.10.2018 - 10:05

Remagen. Wie schon oft hat das Hochwasser die Menschen in der Stadt Remagen am Rhein empfindlich getroffen – sowohl Anwohner als auch Nutzer der Fähren in Rolandseck, Kripp und Bad Breisig sowie Bewohner, Lehrerkollegium und Schüler des Inselgymnasiums Nonnenwerth.

Doch aktuell ist die Situation eine umgekehrte, aber ebenfalls unangenehme: Niedrigwasser herrscht am Rhein. Die Anlegestege hängen zum Teil schräg in den Fluss hinunter, liegen im Trockenen oder wurden verlängert. Ein wirklich seltenes Bild. Und Menschen, die vor zig Jahren das Inselgymnasium Nonnenwerth besucht haben, können sich nicht daran erinnern, dass einmal wegen Niedrigwasser und nicht fahrender Fähre schulfrei war. Hochwasserfrei gab es schon einmal, und vor rund 50 Jahre gab es schulfrei wegen Eisschollen im Rhein. Alle Hände voll zu tun hat die Schulleitung um die kommissarische Leiterin Andrea Monreal, um die Schüler mit Aufgaben und Unterlagen per Mail oder in Notklassenräumen rechts- und linksrheinisch zu versorgen, insbesondere die Schüler der Klassen 12, die vor dem Abitur stehen. Die Herbstferien mussten wegen Niedrigwasser verlängert werden.

Die Rolandsecker Fähre hatte den Betrieb wegen Niedrigwasser einstellen müssen. Seit vergangenen Donnerstagnachmittag ist sie jedoch wieder in Betrieb. Die Anlegestelle wurde auf die ein wenig weiter in Richtung Oberwinter liegende NATO-Rampe verlegt, und die Fährgesellschaft ließ die Fahrrinne etwas ausbaggern. Doch noch nicht alle können von Rolandseck nach Honnef oder umgekehrt übersetzen. Nur Personen und Pkw werden von der Fähre derzeit durch das Niedrigwasser befördert, wie Robert Zimmermann von der Stadtverwaltung Remagen auf Anfrage mitteilte. Anders sieht es in Kripp aus: Die Fähre befördert die nach wie vor Fahrgäste und Fahrzeuge nach Linz und zurück, in Betrieb ist auch die Personenfähre „Nixe“ von Remagen nach Erpel und zurück.

Das letzte Niedrigwasser wurde im Mai 2011 registriert. Da hatte der Pegel Oberwinter aber immerhin noch einen Stand von 69 Zentimetern. Auch damals waren schon weite Teile der Ufer freigelegt, und die Breite des Rheins wurde immer geringer. Doch das Bild, das derzeit die Ufer entlang des Rheins bieten, ist schon etwas Besonderes. Am Sonntag nun lag der Pegel Oberwinter bei neun Zentimetern und am Montag bei elf Zentimetern. Die Pegel in Andernach und Koblenz betrugen am Montag 29 und 24 Zentimeter. Die Fahrrinne, so Robert Zimmermann liege allerdings zwei Meter tiefer. Vom Niedrigwasser betroffen sei auch die Transportschifffahrt, sie lade nur noch ein Drittel der Kapazität. Ebenso fahre auch der Linienverkehr, die „Weiße Flotte“, nur eingeschränkt.

Bleibt abzuwarten, wann Niederschläge das Flussbett wieder mehr füllen. Die Wettervorhersage sprach zwar von einem Dienstag, der auch Kälte nach Rheinland-Pfalz bringen soll, aber von Regen ist nur minimal zu sehen. Bis Allerheiligen tue sich laut dem Hochwassermeldedienst Rheinland-Pfalz an den Pegeln nur Unwesentliches. Froh über das Niedrigwasser sind wahrschienlich die Rheinanlieger, denen schon manches Mal ein Adventshochwasser drohte. Das scheint aber derzeit sehr weit weg. AB

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service