Rhein führt Niedrigwasser

Unterricht auf Nonnenwerth ausgefallen

Unterricht auf Nonnenwerth ausgefallen

Zu Beginn der Woche konnte die Fähre zur Insel Nonnenwerth noch nicht wieder verkehren. AB

Unterricht auf Nonnenwerth ausgefallen

Die Ufer liegen frei wie hier bei Unkel.

Remagen. Wie schon oft hat das Hochwasser die Menschen in der Stadt Remagen am Rhein empfindlich getroffen – sowohl Anwohner als auch Nutzer der Fähren in Rolandseck, Kripp und Bad Breisig sowie Bewohner, Lehrerkollegium und Schüler des Inselgymnasiums Nonnenwerth.

Doch aktuell ist die Situation eine umgekehrte, aber ebenfalls unangenehme: Niedrigwasser herrscht am Rhein. Die Anlegestege hängen zum Teil schräg in den Fluss hinunter, liegen im Trockenen oder wurden verlängert. Ein wirklich seltenes Bild. Und Menschen, die vor zig Jahren das Inselgymnasium Nonnenwerth besucht haben, können sich nicht daran erinnern, dass einmal wegen Niedrigwasser und nicht fahrender Fähre schulfrei war. Hochwasserfrei gab es schon einmal, und vor rund 50 Jahre gab es schulfrei wegen Eisschollen im Rhein. Alle Hände voll zu tun hat die Schulleitung um die kommissarische Leiterin Andrea Monreal, um die Schüler mit Aufgaben und Unterlagen per Mail oder in Notklassenräumen rechts- und linksrheinisch zu versorgen, insbesondere die Schüler der Klassen 12, die vor dem Abitur stehen. Die Herbstferien mussten wegen Niedrigwasser verlängert werden.

Die Rolandsecker Fähre hatte den Betrieb wegen Niedrigwasser einstellen müssen. Seit vergangenen Donnerstagnachmittag ist sie jedoch wieder in Betrieb. Die Anlegestelle wurde auf die ein wenig weiter in Richtung Oberwinter liegende NATO-Rampe verlegt, und die Fährgesellschaft ließ die Fahrrinne etwas ausbaggern. Doch noch nicht alle können von Rolandseck nach Honnef oder umgekehrt übersetzen. Nur Personen und Pkw werden von der Fähre derzeit durch das Niedrigwasser befördert, wie Robert Zimmermann von der Stadtverwaltung Remagen auf Anfrage mitteilte. Anders sieht es in Kripp aus: Die Fähre befördert die nach wie vor Fahrgäste und Fahrzeuge nach Linz und zurück, in Betrieb ist auch die Personenfähre „Nixe“ von Remagen nach Erpel und zurück.

Das letzte Niedrigwasser wurde im Mai 2011 registriert. Da hatte der Pegel Oberwinter aber immerhin noch einen Stand von 69 Zentimetern. Auch damals waren schon weite Teile der Ufer freigelegt, und die Breite des Rheins wurde immer geringer. Doch das Bild, das derzeit die Ufer entlang des Rheins bieten, ist schon etwas Besonderes. Am Sonntag nun lag der Pegel Oberwinter bei neun Zentimetern und am Montag bei elf Zentimetern. Die Pegel in Andernach und Koblenz betrugen am Montag 29 und 24 Zentimeter. Die Fahrrinne, so Robert Zimmermann liege allerdings zwei Meter tiefer. Vom Niedrigwasser betroffen sei auch die Transportschifffahrt, sie lade nur noch ein Drittel der Kapazität. Ebenso fahre auch der Linienverkehr, die „Weiße Flotte“, nur eingeschränkt.

Bleibt abzuwarten, wann Niederschläge das Flussbett wieder mehr füllen. Die Wettervorhersage sprach zwar von einem Dienstag, der auch Kälte nach Rheinland-Pfalz bringen soll, aber von Regen ist nur minimal zu sehen. Bis Allerheiligen tue sich laut dem Hochwassermeldedienst Rheinland-Pfalz an den Pegeln nur Unwesentliches. Froh über das Niedrigwasser sind wahrschienlich die Rheinanlieger, denen schon manches Mal ein Adventshochwasser drohte. Das scheint aber derzeit sehr weit weg.