Ungewöhnliche Aktion im Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“: Polizeihubschrauber half, restliches Öl auf dem Gewässer zu sammeln
Viel Wind für die gute Sache
Thür. Es war ein Ereignis mit schlimmen Folgen: Nach einem Unfall am 21. Februar auf der B262 war Heizöl in ein Regenrückhaltebecken und schließlich in das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ gelangt. Der Großteil des Öls wurde unmittelbar nach dem Unfall von der Feuerwehr und dem THW abgesaugt. Die mit Schilf bewachsenen Uferbereiche wurden mit einem Spezialboot abgemäht. Um auch die letzten Reste des Heizöls vollständig zu beseitigen, wurde vergangene Woche noch eine weitere Aktion durchgeführt. Hierzu war ein in Winningen stationierter Polizeihubschrauber im Einsatz. Rund eine Stunde lang kreiste dieser dicht über dem Sumpfgebiet.
Durch die Luftverwirbelungen am Boden wurde noch vorhandenes Heizöl sowie verschmutzte Schilfreste aus den Uferbereichen zur Mitte des Gewässers geweht. Mit Geschick wurde es durch den Piloten sodann in Richtung der aufgebauten Sperren geleitet, dort aufgefangen und abgesaugt.
Bewusst hatten die Verantwortlichen die spektakuläre Aktion zunächst geheim gehalten. „So etwas sieht man natürlich nicht alle Tage. Aber es ging hier in erster Linie darum, dass die Einsatzkräfte ihre wichtige und gute Arbeit durchführen konnten“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Umweltdezernent Pascal Badziong, der an dem Vormittag vor Ort auch den erkrankten Landrat vertrat.
Die Hubschrauber-Aktion fand in zwei Abschnitten statt. Zwischendurch landete das Fluggerät vor Ort, so dass sich die beiden Piloten auch am Boden ein Bild von ihrer Arbeit machen konnten. „Natürlich ist es kein alltäglicher Einsatz. Fliegerisch ist es jedoch keine Herausforderung, da es sich um einen stationären Schwebeflug handelt“, betonte Pilot Christian Lange gegenüber Blick aktuell.
Am späten Nachmittag zog die Einsatzleitung ein rundum positives Fazit: Das durch den Hubschrauber in die Ölabscheider beförderte belastete Wasser wurde abgesaugt und fachgerecht entsorgt. Gleiches galt für das belastete Schilf. „Der Polizeihubschrauber-Staffel gilt ein großes Dankeschön“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete zur Mittagszeit. Nicht unerwähnt ließ er das Engagement aller der zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte der unterschiedlichsten Organisationen.“ Die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz sind weiterhin im Dauereinsatz, da die notwendigen Maßnahmen mit dem Einsatz des Polizeihubschraubers nicht abgeschlossen sind.
„Die Sache wird uns mit Sicherheit noch Monate beschäftigen“, so der Erste Kreisbeigeordnete auf Nachfrage. Der rund 26 Hektar große Bereich der „Thürer Weisen“ besitzt eine besondere Artenvielfalt und spielt auch für die Naherholung eine wichtige Rolle. Um die Arbeiten der Helfer vor Ort nicht zu behindern, bittet die Einsatzleitung die Bevölkerung darum, das gesamte Gebiet weiterhin nicht zu betreten. Auch die L113 zwischen Thür und dem Verkehrskreisel am Straßburger Haus bleibt weiterhin gesperrt.
Der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Umweltdezernent ist täglich vor Ort, so auch beim Einsatz des Polizeihubschraubers.
Um die Arbeiten der Helfer vor Ort nicht zu behindern, bittet die Einsatzleitung die Bevölkerung darum, das gesamte Gebiet weiterhin nicht zu betreten.
Auf dem Gewässer sind noch mehrere Ölsperren angebracht.
Auch das kontaminierte Schilf wurde eingesammelt und fachgerecht entsorgt.
