Nentershäuser „Arbeitsweltenmesse“

Vielfältige und lebensnahe Eindrücke

Vielfältige und lebensnahe Eindrücke

Joey heißt der Schimmel, den die 15jährige Laurin bei ihrem Praktikum als Pferdewirtin kennenlernte.

Vielfältige und lebensnahe Eindrücke

Auf vielfältige Weise präsentierten die Schüler ihre Erlebnisse.

Nentershausen. Joey hieß der Schimmel und er fühlte sich sichtlich wohl am Rande der Sporthalle. Er half der 15-jährigen Laurin, den Beruf der Pferdewirtin interessierten Mitschülern näher zu bringen. Dazu hatte sie nicht nur das Pferd, sondern auch eine Menge weiteres Zubehör und Wissen, das sie in ihrem Praktikum erworben hatte, mitgebracht und präsentierte dies ansprechend an ihrem Stand der „Arbeitsweltenmesse“.

Spannende Mitmachaktionen

Noch vieles anderes gab es an den insgesamt 25 Schülerständen – oft auch in spannenden Mitmachaktionen - zu erkunden: Parkettboden verlegen, im Röntgenbild die Schwangerschaft eines Hundes bei der „Tiermedizinischen Fachangestellten“ sichten, den „heißen“ Draht“ beim Elektroniker. Und natürlich viele sachkundige Informationen über Ausbildungszeiten, - gehälter und –voraussetzungen. Besonders die klassischen Ausbildungsberufe wie Erzieherin, KFZ-Mechatroniker, Einzelhandelskaufmann oder Tischler wurden präsentiert, aber auch schulische Angebote wie das der PPC Limburg oder der Glasfachschule Hadamar konnten erkundet werden. Auch die FSJlerinnen der Freiherr-vom-Stein-Schule stellten ihr Tätigkeit vor. Zahlreiche regionale Firmen unterstützen die Schüler oder ergänzten durch eigene Informationsstände, sodass sich die Besucher bei insgesamt 38 Ausstellern informieren und so ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten einsehen konnten.

Die Zielsetzung der

Arbeitsweltenmesse:

Gemeinsam mit ihren Praktikumsbetrieben stellen Schülerinnen und Schüler der Berufsreifeklassen Berufe aus ihrer Perspektive vor. In diese hatten sie zuvor ein Jahr lang jeweils dienstags am „Praxistag“, hineingeschnuppert und Kontakte geknüpft. Diese Verbindung von Schülerpräsentation und fachlichem Background durch die Betriebe stellt eine Besonderheit dar und findet sich so nicht auf anderen Berufsinformationsbörsen der Region. Eine Messe, an der „Schüler in ihrer eigenen Sprache anderen Schülern einen Beruf vorstellen“, erklärt Praxistagkoordinator Holger Rindsfüßer das Konzept. So fanden denn auch anregende Gespräche zwischen den Präsentierenden, Vertretern der Betriebe und anderen Schülern, die mit verschiedenen Laufzetteln unterwegs waren, statt. Und auch die anwesende Vertreterin der Agentur für Arbeit, Jasmin Lipkow, betonte die Vorteile dieser besonderen Art der Messe und stellte fest, dass die Arbeitgeber mit dem Konzept des Praxistages sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Im Idealfall verläuft der Praxistag dann so wie bei David aus der 9a, der diesen bei einem heimischen Autohaus absolviert hat und durch seine Motivation und Zuverlässigkeit so überzeugen konnte, dass er den Ausbildungsvertrag schon „in der Tasche“ hat.

Oder wie bei Lukas aus der 8. Klasse, der bei der Firma Röchling Sustaplast sein Praktikum absolviert und vom betrieblichen Ausbilder Michael Wagner gute Chancen für einen Ausbildungsvertrag eingeräumt bekommt, weil er „am liebsten nach den sechs zulässigen Arbeitsstunden noch weiterarbeiten möchte“.

Und Joey? Der ließ die Besucher schmunzeln und die Sporthalle duften, als er bei einem Rundgang sein Geschäft in der Halle erledigte und so lebendig daran erinnerte, dass auch Arbeit, die aus einem Hobby erwächst, eben ihre „Kehrseiten“ hat.