Allgemeine Berichte | 27.10.2023

Vortrag beleuchtet Jahrhunderte alte Wirtschaftsgeschichte

Von Basalt bis Wein: Die industrielle Evolution des Moselmündungsgebiets

Dr. Stefan Wenzel und Dr. Lutz Grunwald, Experten vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), mit dem Beigeordneten der VG Weißenthurm, Günther Oster. Foto: VG Weißenthurm/Horst Hohn

Weißenthurm. Im Moselmündungsgebiet reicht die industrielle Geschichte weit zurück. Dr. Stefan Wenzel und Dr. Lutz Grunwald, Experten vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), führten kürzlich in der Verbandsgemeinde Weißenthurm durch einen informativen Vortrag über die Wirtschafts- und Industriegeschichte der Region. Dies geschah in Kooperation mit der Volkshochschule der Verbandsgemeinde.

Zwischen dem 3. und 10. Jahrhundert erstreckte sich eine florierende Industrielandschaft vom Brohltal über Mayen und Andernach bis zur Mosel. Die Region war bereits davor aus wirtschaftlicher Perspektive von großer Bedeutung für die Nordwestprovinzen des Römischen Reiches. Die Archäologen stellten dar, dass der Basaltabbau als ältester Industriezweig gilt. Im Laufe der Zeit kam der Abbau von Tuffstein hinzu, bevor die Keramikproduktion in Mayen und Weißenthurm an Bedeutung gewann. „Damals schon waren die Prozesse standardisiert. Die Herstellung erfolgte über Arbeitsteilung; das war Massenproduktion“, erläuterte Wenzel. Die Waren fanden Abnehmer bis in Großbritannien und später sogar in Skandinavien.

Einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisteten die gut ausgebauten Transportwege über Rhein, Mosel und Lahn. Zusätzlich verlieh die Präsenz von Münzprägestätten im Moselmündungsbereich der Region eine besondere wirtschaftliche und politische Bedeutung. Der Weinbau, der um das Jahr 300 ins Leben gerufen wurde, stellt bis heute einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. „Der weströmische Kaiser Konstantin initiierte und förderte den Anbau, der bis heute eine wichtige Rolle in der Region spielt“, kommentierte Grunwald.

Die regionale Wirtschaft florierte kontinuierlich über sechs Jahrhunderte. Dies trug maßgeblich zur Besiedlung der Region bei. „Das ist ungewöhnlich und beeinflusste die Entwicklung der Besiedelung“, meinte Wenzel. Die Entstehung der Dörfer und Städte wurde durch die römische Infrastruktur begünstigt, die später weiter ausgebaut wurde. Das Publikum, darunter der Beigeordnete der VG, Günther Oster, nahm interessiert am Vortrag teil und erhielt Antworten auf ihre Fragen von den Experten.

Mit diesem Vortrag endete die diesjährige Reihe archäologisch-historischer Veranstaltungen. Für das nächste Jahr sind bereits weitere spannende Themen mit anderen Experten geplant. BA

Dr. Stefan Wenzel und Dr. Lutz Grunwald, Experten vom Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), mit dem Beigeordneten der VG Weißenthurm, Günther Oster. Foto: VG Weißenthurm/Horst Hohn

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