Vogelkundliche Exkursion des NABU Ahrweiler
Wasservögel am Jungferweiher

Kreis Ahrweiler. Der Jungfernweiher in Ulmen war Ziel einer vogelkundlichen Exkursion des NABU Ahrweiler. Das momentan relativ flache Maar ist ein bekanntes Brut- und Rastgebiet für viele gefährdete Vogelarten. Dabei freute sich Exkursionsleiter Jens Woitol besonders, auch Dr. Christian Dietzen als Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Als ornithologischer Fachmann beobachtet er dieses Gebiet schon sehr lange. Seine Beobachtungen sind in der Buchreihe „Die Vogelwelt von Rheinland-Pfalz“ festgehalten.
Bereits am Startpunkt erfreute eine Dorngrasmücke (Sylvia communis) die Teilnehmer mit ihrem Gesang. Der längere Schwanz und die rotbraunen Flügel unterscheiden sie neben dem Gesang von der Klappergrasmücke (Sylvia curruca).
Ein Highlight war die direkt zu Beginn der Wanderung gesichtete Tafelente (Aythya ferina). Laut Dietzen brütet diese erstmalig am Jungferweiher. Damit markiert ihr Gelege das westlichste Brutgebiet ihrer Art. Sie ist auf der „Roten Liste Rheinland-Pfalz (RL-RLP)“ mit „Eins“ verzeichnet und somit vom Aussterben bedroht. Auch eine Krickente (Anas crecca), eine der kleinsten Entenarten Europas und ebenfalls auf der RL-RLP mit Eins eingestuft, wurde dank der mitgeführten Spektive entdeckt. Die Sichtung eines Löffelentenmännchens (Anas clypeata) vervollständigte die Liste der vom Aussterben bedrohten Entenvögel.
Auf dem Weg zum Beobachtungsunterstand konnten noch einige weitere Vogelarten auf der Wasserfläche des Maars beobachtet werden. Ganz in der Nähe dieses Unterstands hörten die Teilnehmer das Rufen einer Wasserralle (Rallus aquaticus). Obwohl sie in unmittelbarer Nähe im Weidengebüsch sitzen musste, konnte sie von den Teilnehmern nicht entdeckt werden. Auch sie zählt laut RL zu den besonders gefährdeten Arten. Danach richtete sich das Interesse der Teilnehmer auf das Balzverhalten der Haubentaucher (Podiceps cristatus), das längere Zeit live mit den Ferngläsern verfolgen wurde.
Auf der etwa vier Kilometer langen Umrundung des Maars gelang es Jens Woitol wieder einmal, den Teilnehmern viele unterschiedliche Vogelarten vorzustellen. Mit Hilfe der Spektive konnten einige Arten längere Zeit beobachtet werden. Die Liste der gesichteten oder am Gesang erkannten Vögel belief sich am Ende der Tour auf 32 verschiedene Vogelarten.