Allgemeine Berichte | 05.10.2020

Interessante Menschen der Verbandsgemeinde im BLICK: Julia Steinigans im Interview mit BLICK aktuell-Reporterin Katja Gaebelein

„Wenn ich tanze, vergesse ich alles um mich herum“

Die 20-jährige Julia Steinigans (links) stand BLICK aktuell--Reporterin Katja Gaebelein (rechts) Rede und Antwort.Fotos: KH

VG Weißenthurm. Am 11.11. startet offiziell die fünfte Jahreszeit und somit normalerweise auch die neue Session für Karnevalssitzungen. Neben Musikbeiträgen und Reden gehören auch Tanzdarbietungen zum Programm. Aufgrund der Corona-Pandemie ist in diesem Jahr vieles anders: Fast alle Vereine haben ihre Sitzungen bereits abgesagt. Wie sieht es mit den Aktiven aus? Trainieren diese trotzdem? Julia Steinigans gehört seit vielen Jahren zu den herausragenden Leistungsträgern im Tanzsport. Schon seit jungen Jahren nimmt die 20-Jährige an nationalen und internationalen Tanzturnieren teil. BLICK aktuell--Reporterin Katja Gaebelein sprach mit der Mülheim-Kärlicherin über die Anfänge ihrer Karriere und die aktuelle Situation im Tanzsport.

Wann hast Du mit dem Tanzsport begonnen und wie kamst Du damals dazu?

Mit fünf Jahren habe ich bei den Mini-Möhnchen mit dem Showtanzen begonnen und ziemlich schnell zum Gardetanzsport gewechselt. Ab da stand für mich fest, dass ich irgendwann auch gerne als Solomariechen auf der Bühne stehen möchte. Dieser Wunsch ging im Alter von 13 Jahren in Erfüllung.

Wie oft trainierst Du aktuell?

Ich trainiere ein bis zwei Mal pro Woche solo, einmal Showtanz und noch einmal als Trainerin von zwei Nachwuchsmariechen. Nebenbei gehe ich noch Laufen und mache Workouts um die Grundlagen fürs Tanzen zu schaffen.

Wieviele Wettkämpfe bestreitest Du durchschnittlich im Jahr?

Normalerweise tanze ich ca. 10 - 12 Turniere pro Saison. In der ersten Jahreshälfte finden die Qualifikationsturniere statt, danach folgen vier Landesmeisterschaften und die Saison wird schließlich mit der deutschen Meisterschaft beendet. Nebenbei nehme ich hin und wieder auch an Freundschaftsturnieren teil.

Was waren bisher Deine größten Erfolge?

Ich tanze, weil ich es liebe - und nicht, um die Beste zu sein. Von daher ist es für mich und meinen Trainer der größte Erfolg, wenn ich unsere am Anfang der Saison gesetzten Ziele erreiche oder sogar übertreffe.

Gab es auch Erlebnisse und Ereignisse, an Du Dich nicht gerne erinnerst?

Es gibt immer Höhen und Tiefen. Mal hat man einen guten Tag, mal aber auch einen schlechten. Das gehört dazu. Wenn einmal nicht alles so lief, wie man es sich vorgestellt hat, wird dies im nächsten Training reflektiert und daraus neuer Ehrgeiz entwickelt. Was ich persönlich schade finde, ist, dass im Karneval im Ort manchmal ein größeres Konkurrenzdenken herrscht, als auf den Turnieren. Dadurch habe auch ich schon Erfahrungen gesammelt, die meiner Meinung nach im Karneval nichts zu suchen haben, da dieser eigentlich dazu da ist, um gemeinsam Spaß zu haben.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Dein Hobby und welche Meinung hast Du zu digitalen Tanzturnieren?

Im März war es ein großer Schock, als plötzlich die Turniere abgesagt wurden. Anfangs nur für April und Mai. Ich war verunsichert und wusste nicht, was ich jedes Wochenende machen soll, wenn keine Turniere mehr stattfinden können. Als dann auch noch alle Hallen geschlossen wurden und wir nicht mehr trainieren konnten, war dies für meinen Trainer und mich eine neue Herausforderung. Wie bleibt man fit, wenn man das, was man liebt, nicht mehr machen kann? In der ersten Woche musste mein Trainer viel Gejammer von mir ertragen. Doch dann begann ich mich auf andere Weise fit zu halten und so eine Grundlage für den Tanzsport zu schaffen, auf der man nachher aufbauen konnte. Nebenbei hat mein Trainer sich neue Ideen einfallen lassen, um uns zu motivieren und einen Anreiz zu geben. Wir blieben über Videoanrufe in Kontakt und haben zusammen Zuhause etwas trainiert oder Videos in die Gruppe geschickt und uns so gegenseitig motiviert. Auch jetzt, wo wir eingeschränkt wieder in den Hallen trainieren können, ist es nicht immer einfach, ohne Ziel vor Augen, da ungewiss ist, wann ich meinen Tanz endlich auf einer Bühne zeigen kann.

Digitale Tanzturniere finde ich eher fragwürdig. Eine Online-Übertragung erscheint mir zu kompliziert. Die Gegebenheiten eine beleuchtete Bühne mit Musikanlage, welche gefilmt und online übertragen werden kann, können die meisten Vereine nicht stellen. Videos aufnehmen und einschicken halte ich für unfair, da man so unendlich viele Versuche hat, was den wahren Gegebenheiten auf einem Turnier nicht gerecht wird. Zudem würde die ganze Atmosphäre, welche die Turniere ausmacht, fehlen.

Tanzsport, wie Du ihn betreibst, ist Leistungssport. Was macht Dir an dieser Sportart besonders viel Spaß?

Am meisten Spaß, neben dem reinen Tanzen, macht mir die Akrobatik und dass ich mich dabei auspowern kann. Wenn ich tanze, vergesse ich alles um mich herum. So kann man auch für eine gewisse Zeit dem Alltagsstress entfliehen und schafft einen guten Ausgleich. Wenn man nach seinem Tanz völlig erschöpft auf der Bühne steht und in ein jubelndes Publikum schaut, weiß man, dass sich die ganze Anstrengung gelohnt hat.

Vielen Dank für das Interview !

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Julia Steinigans ist eine der bekanntesten Aktiven der Region im Tanzsport, die vor allem durch ihre akrobatischen Elemente ihr Publikum immer wieder begeistert.

Julia Steinigans ist eine der bekanntesten Aktiven der Region im Tanzsport, die vor allem durch ihre akrobatischen Elemente ihr Publikum immer wieder begeistert.

Auf der Bühne fühlt sich Julia Steinigans sichtbar wohl.

Auf der Bühne fühlt sich Julia Steinigans sichtbar wohl.

Julia Steinigans (Mitte) ist seit vielen Jahren Mitglied im Möhnen-Club 1950 Mülheim e.V. und entdeckte bei den „Mini-Möhnchen“ ihre Liebe zum Tanzsport. Die Möhnen-Präsidentin Martina Niepagen (rechts) und 1. Vorsitzende Kornelia Punstein (links) sind stolz auf die Leistungssportlerin, die zwischenzeitlich überregional bekannt ist.

Julia Steinigans (Mitte) ist seit vielen Jahren Mitglied im Möhnen-Club 1950 Mülheim e.V. und entdeckte bei den „Mini-Möhnchen“ ihre Liebe zum Tanzsport. Die Möhnen-Präsidentin Martina Niepagen (rechts) und 1. Vorsitzende Kornelia Punstein (links) sind stolz auf die Leistungssportlerin, die zwischenzeitlich überregional bekannt ist.

Die 20-jährige Julia Steinigans (links) stand BLICK aktuell--Reporterin Katja Gaebelein (rechts) Rede und Antwort.Fotos: KH

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