Der neue Prinz Willi Schneider.Fix

Am 09.01.2018

Allgemeine Berichte

Proklamationssitzung in der Landskroner Festhalle

Willi Schneider heißt der neue Prinz

Heimersheim. Die Proklamationssitzung begann ganz locker, obwohl alle anwesenden Jecken mit Spannung darauf warteten, wer als neuer Karnevalsprinz in der Landskroner Festhalle aus dem Sack steigt. Doch es geht immer schön der Reihe nach. Demnach sind erst die Kinder dran. Deshalb übernahm der Kindersitzungspräsident Luca Schäfer die Begrüßung der Ehrengäste und allen Jecken „rond öm die Landskron“. Auf sein Kommando hin marschierten die Kinderfunken mit dem noch amtierenden Kinderprinz Bastian I. (Gäb) und seinem „Adju“ Marius Borscheid auf die Bühne. Für sie hat das letzte Stündchen der Regentschaft geschlagen.

Monika Rachbauer, Leiterin und Betreuerin des Kinderkarnevals von Heimersheim, ging auf die spannenden Momente im Jahresablauf ein und bützte ihn, was dem Prinzen stets zuwider war, zum allerletzten Mal. Der Vorsitzende der KG, Patrick Hartwig, dankte höchstpersönlich dem „kleinen“ Prinzen für die fröhlichen Stunden und die lockere Souveränität, mit der er die KG nach außen präsentierte. Die Abschiedsrede von Prinz Bastian war sehr emotional.

Nach dem Funkentanz und einer Schunkelrunde wurde der rote Sack zum ersten Mal durch den Saal auf die Bühne getragen. Der Inhalt: die neuen Kindermajestäten. Der Sack fiel und gab den Blick frei auf Prinz Marius I. (Borscheid) und Prinzessin Antje I. (Müller), die keck in die Menge winkten. Dass sie schon mit dem Karnevalsvirus infiziert sind, war nicht zu verleugnen. Prinz Marius kommt aus einer knatschjecken Familie, deren Leidenschaft für den Heimersheimer Karneval sich bis zum Urgroßvater verfolgen lässt. Zudem hatten beide Elternteile, Mutter Andrea (1990) und Vater Frank (1981), das Amt der Kindermajestäten auch schon inne und sind einschließlich Bruder Silas bei den Funken anzutreffen. Bei Prinzessin Antje ist die Sachlage da ein klein wenig anders: Sie selbst ist als begeisterte Balletttänzerin seit 2012 bei den Funken und hat Ihre Mama Bea so weit begeistert, dass sie ab diesem Jahr das Funkenkostüm trägt. Die beiden Männer an ihrer Seite, Papa Claus und Bruder Bastian, scheinen dem Karneval gegenüber resistent zu sein. Das wurde sichtlich, als die Kindertollitäten ihre Paragrafen verkündeten. Darin heißt es, dass sie ihren Bruder „anweist“, während der heißen Phase mit ihrem Hund „Shorty“ Gassi zu gehen und der nicht gerade mit Begeisterung reagierte.

Als Adjudant hatten sie sich keinen Geringeren als den Sitzungspräsidenten des Kinderkarnevals, Luca Schäfer, ausgesucht, der damit auch gleich das Mikro an den „großen“ Präsidenten Manfred Rothe übergab. Nachdem die Kindermajestäten aus den Nachbarhochburgen Bad Neuenahr, Walporzheim und Bachem ihre Gratulation und ihre guten Wünsche für die kommende Session ausgesprochen hatten, wurde die Bühne frei für den ersten Kracher: „Die Geschwister“ aus Alsdorf bei Aachen. Was Lena (12) und Niklas (16) an verbalem Schlagabtausch, Gesang, Musik und akrobatischem Tanz darstellten, lässt sich kaum in Worte fassen. Die Witze saßen punktgenau, alles wurde auf die Schippe genommen. Mal war es der Bruder, die Schwester, Mutter und Vater, selbst Oma und Opa mussten dran glauben und wurden kein bisschen geschont.

Selbst die Schule, die nach Lenas Angaben nur 1,40 Meter hoch war, weil sie ihr bis zum Hals steht, bekam ihr Fett weg. Zwischendurch sangen oder tanzten die beiden in Perfektion.

Doch auch die Bodendorfer Tanzformation „Blue Velvet“, sie kamen ganz in Schwarz auf die Bühne, bewies Qualität. Ihr Tanz auf Discomusik wies außergewöhnlich viele Hebefiguren auf gemäß ihrem Motto „Zurück zu den Neunzigern, hoch die Hände, Wochenende“. Es war eine lustige Darbietung vor einer traurigen Angelegenheit: der Verabschiedung von Prinz Manuel l. Wie beliebt der „Dreijahresprinz“ (2016, 2017, 2018) war, war an den vielen „Dankeschöns“ an diejenigen, die ihm während seiner Regentenzeit zur Seite standen, zu erkennen. Prinz Manuel musste hin und wieder schlucken, als er Präsente und Dankesworte verteilte. Das war sein Abschied als amtierender Prinz, jedoch freute sich der Senat, ihn als neues Mitglied in seinen Reihen zu begrüßen.

Michael Dummer, der Kommandant der Funken, brachte Ordnung in seine Reihe und ließ die Funken und das neue Funkenpaar Janina Knips und Kevin Krause zu Ehren des Prinzen Manuel tanzen. Alle waren gespannt, wie sich das neue Funkenmariechen „met sengem Jong“ so macht. Doch es gab nichts auszusetzen, obwohl die Messlatte durch das Paar der vergangenen zehn Jahre, die Geschwister Hübinger, sehr hoch liegt.

Der Tanz besteht aus abwechslungsreichen Schritten und Hebefiguren, die auf ein gutes Zusammenspiel schließen. Vor der Pause wurden noch viele Vereinsmitglieder für die lange Zugehörigkeit (50 und 25 Jahre) mit Orden und Urkunden geehrt. Den ersten Teil schlossen die Musiker von Jeckediz ab. Sie heizten dem Publikum richtig ein.

Mit dem Einzug des Elferrats endete die Pause, auf der Bühne standen drei Gestalten. „Die drei Töttsche von der Ahr“ legten bei den drei Orten Bad Neuenahr, Heppingen und Heimersheim in ihrem Vortrag die Finger in die Wunden. Michael Gäb, Marcus Robrecht und Klaus-Peter Danko hatten genau hingeschaut und manches entdeckt, was mal gesagt werden musste.

Ins Land der Zaren entführte die Tanzgruppe „Elztalzauber Moselkern“. Bei dem Anblick der zauberhaften Kostüme, abwechslungsreichen Schrittfolgen und großartigen Hebefiguren blieb schier der Mund offen. Ein wahrer Augenschmaus und ein schöner Übergang zum nächsten Programmpunkt, auf den alle den ganzen Abend mit Spannung wartete: die Prinzenproklamation. Wer ist es denn nun, der da in dem roten Sack hereingeführt wird? Mit den Klängen des Spielmannszugs unter der Leitung von Achim Schäfer brachten Siggi Belz und Manfred Prior den Kandidaten im roten „Sack“ durch den Mittelgang zur Bühne. Es dauerte scheinbar viel zu lange, bis die beiden Träger den Sack fallen lassen und der Sitzungspräsident im Regen von unzähligen rot-weißen Luftballons ausruft: der 65. Prinz von Heimersheim ist Prinz Willi IV.

Willi Schneider ist ein großer Sangesbruder und seit 2007 sogar Vorsitzender der Cäcilienchöre in Heimersheim. Ebenso ist der bekennende Fan des 1. FC Köln im Pfarrgemeinderat St. Mauritius aktiv. Obwohl er bei Blankenheim geboren ist und vielleicht von der Ahr angeschwemmt wurde, gehört er zum Ort und ist als Einheimischer anerkannt. Der nicht enden wollende Jubel beweist es, Prinz Willi lV. ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Mit beiden Händen winkt er seinen närrischen Untertanen zu. Durch einen Todesfall in der Familie hatte er das Geheimnis lange bei sich getragen.

An seiner Seite steht für eine kurze Session Manfred Rother als Adjudant. Ihm übergab er den persönlichen Prinzenorden. Bürgermeister Guido Orthen rückte mit freudigen Worten den Stadtschlüssel raus, Manuel Busa übergab als äußeres Zeichen seiner Würde das Zepter. So gut ausgestattet, holte er seine Ehefrau Irene (geborene Stommel) mit auf die Bühne. Auch sie ist im Dorf und im Karneval bekannt und bei den Möhnen unentbehrlich. Ein schönes Paar, das da am Samstag, 10. Februar, mit dem Prunkwagen im Karnevalszug durch den Ort fahren wird. Bei der Verlesung seiner Paragrafen verteilte er schon mal die ein oder andere Rolle. Bei seinem Vermieter, der Familie Effert, bestellte er bis zum Karnevalsumzug jeden Morgen zwei belegte Brötchen und zum Umzug selbst Würstchen, um sie zu verteilen.

Den Untertanen wird es gefallen. Nach dem anschließenden Funkentanz leerte sich die Bühne. Die nachfolgende Gruppe, die Schäl Pänz aus Zissen, baute schon mal die Instrumente auf. Trotz alledem ließ sich der Gratulationsstrom nicht unterbrechen. Zwischen Mikros und Verstärker bahnten sie sich einen Weg, um Prinz Willi IV. Glückwünsche zu überbringen und Bützchen abzuholen. Vornweg der Vorsitzende der FAK, Präsident Franz-Josef Creuzberg, und im Anschluss die Majestäten der Stadt aus Walporzheim, Ahrweiler, Bachem und Bad Neuenahr. Eine kurze und knackige Session wünschte zum Beispiel Marlene l., die eine Hälfte von den Ahrweiler Tollitäten, treffend. Aus dem närrischen „Ausland“ grüßte die Abordnung der Rengene Wendböggele und der Nierendorfer Fröschelche, die immer, wenn es an der Ahr was zu feiern gibt, mit dabei sind.

Schützenverein, Gesangsverein, Möhnen, Cäcilienchöre, Pfarrgemeinderat und viele mehr - alle hatten sich in die Gratulantenschar eingereiht. Bis die Musiker der Schäl Pänz an ihre Instrumente konnten, dauerte es schon eine Weile; doch dann ging es rund. Trotz der späten Stunde drehten sie richtig auf, im Saal stieg die Stimmung bis zum Anschlag. Es wurde gesungen, getanzt und gerockt, bis der Sänger eine kurze Verschnaufpause einlegen musste. Der Elferrat - und was von der närrischen Regierung auf der Bühne war - marschierte aus und überließ den Musiker einem kaum zu bändigenden Publikum.

Das neue Kinderprinzenpaar Markus Burscheid und Antje Müller.

Das neue Kinderprinzenpaar Markus Burscheid und Antje Müller.

Der neue Prinz Willi Schneider.Fotos: Fix

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