DRK Ortsverein hatte Hilfsorganisationen nach Ettringen eingeladen
Wir alle können nie auslernen
Großveranstaltung zur Weiterbildung in der Hochsimmerhalle
Ettringen. Sage und schreibe fast 250 Damen und Herren aus allen Sparten der Hilfe waren der Einladung von Heinz Kleine-Natrop und Nico Syré gefolgt. Landrat Dr. Alexander Saftig, der Schirmherr der Großveranstaltung am vergangenen Wochenende, sprach den vielen zum Ereignis nach Ettringen geeilten Hilfsorganisationen wohl aus der Seele, als er in seiner Begrüßung die Wichtigkeit solcher „Menschen der Hilfe“ in hohem Maße herausstellte. „Gemeinsam ist man besonders stark und gemeinsam mit Anderen kann man besonders erfolgreich und in ganzer Stärke agieren. Das gilt besonders für die Damen und Herren, die in diversen Hilfsorganisationen aktiv sind, und dies für jeden von uns. Dabei muss das Zusammenwirken, das Miteinander stimmen. Und dazu gehört in hohem Maße die Fortbildung“. Drum dankte Saftig besonders auch den Organisatoren der Ettringer Rot-Kreuzler um Heinz Kleine-Natrop und Nico Syré: „Was die in puncto DRK hier in Ettringen, dem Dorf am Hochsimmer, auf die Beine gestellt haben, da muss man den Hut vor ziehen“, betonte der Landrat der dabei besonders das in Eigenverantwortung errichtete DRK Gebäude und den zuletzt angeschafften wichtigen geländegängigen „Unimog“ für die Bergrettung herausstellte. Vertreten waren Hilfsorganisationen aus den vier Landkreisen: Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Landkreis Neuwied“, so der über die große Resonanz glückliche Notfallsanitäter Heinz Werner und Kleine-Natrop, Chef der Ettringer Rot Kreuzler, der mit seinem Orga-Team, dem Rettungsassistenten Nico Syré, sowie den Rettungssanitätern Carina Zils und Erik Syré an allen Ecken und Enden im Einsatz war. Fortbildung ist für sie alle das „A“ und „O“, damit dann, wenn es gilt, auch alles in Perfektion abläuft, das weiß man in diesen Kreisen der Hilfe. Die Themen der hochrangigen Referenten, die „hautnah“ vor Ort dabei waren, wenn es galt Hilfe zu leisten, waren hochaktuell: „Großschadenslagen“, Massenunfälle mit Verletzten“, oder „Terroreinsatzlagen“. Da sprachen Dr. rer. medic. Rolf-Dieter Erbe, Sicherheitsingenieur, Rettungsassistent und Feuerwehrbeamter an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie in der Führungslehre. Der Brandoberamtsrat ist auch stellvertretender Vorsitzender des DRK KV Berlin-Zentrum. Beim Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt 2016 mit zwölf Toten und vielen Verletzten, war Dr. Rolf-Dieter Erbe neben vielen hundert Helfern permanent im Einsatz. Des weiteren Hans Albert Brühne, der als leitender Notarzt des Rhein-Erft-Kreises 2001 beim Großbrand einer voll besetzten Achterbahn im Phantasialand im Einsatz war, und in einem zweistündigen Vortrag wissenswertes berichtete. . Brüne ist Facharzt für innere Medizin, Fachkunde Rettungsdienst und Notfallmedizin. Oder der Oberfeldarzt Dr. med. Dennis Ritter, der die Frage behandelte: „Was kann der Rettungsdienst von den Erfahrungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr aus den Auslandseinsätzen lernen? Wo gibt es Schnittstellen zwischen der militärisch-taktischen Medizin und Behandlungsstrategien für den Rettungsdienst? Ein weiterer Schwerpunkt seines ausführlichen Vortrages bestand in der Behandlung von Schuss- und Explosionsverletzungen. Dr. Ritter ist Oberfeldarzt, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Außerdem Ärztlicher Leiter Notarztstandort BwZK Koblenz. Oder als vierten fachlich versierten Referenten im Bunde, der Polizeioberrat Markus Oppenhäuser, Dozent für Einsatzlehre an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz. Er sprach über lebensbedrohliche Einsatzlagen, gemeinsame Herausforderungen für die polizeiliche und nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr innerhalb der Zusammenarbeit. Wahrlich alles hochinteressante und brisante Themen für die Feuerwehr, die Polizei, das THW, DLRG, Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Notärzte, Ärzte aus den Kliniken, Notaufnahme, medizinisches Fachpersonal, Behörden mit Sicherheitsaufgaben oder die Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Eine Veranstaltung, die den Hilfskräften vieles mit auf den Weg gab, wie man immer wieder von den Besuchern als Fazit erfuhr: „Wir sehen es als besonders wichtig an, das wir in dieser Breite für die besonderen Herausforderungen in solchen, oft nicht vorhersehbaren Situationen, ausgebildet werden. Das ist in der praktischen Ausbildung in der Form oft nicht möglich. Man kann aber nur hoffen, dass solche Ereignisse nicht eintreten. Und wenn doch - dann sind wir alle dafür bestens ausgebildet und gerüstet“. Dies betonte auch der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Andreas Faber gegenüber unserer Zeitung: „Hut ab, was der Ettringer DRK Ortsverein heute hier auf die Beine gestellt hat. Wir haben dabei sehr viel gelernt. Solche Ereignisse, wie sie uns hier vor Augen geführt wurden, können uns alle treffen. Das muss nicht in Berlin sein, das kann auch in Koblenz oder sogar in einer Stadt wie Mayen passieren. Und dann sitzen wir, die Gemeinschaft der Rettungskräfte, alle in einem Boot. Man kann also nie auslernen.
BS
Hochrangige Referenten: (v.li.) Polizeioberrat Markus Oppenhäuser, Ettringens DRK Boss Heinz Kleine-Natrop, Dr. Rolf Dieter Erbe und Oberfeldarzt Dr. Dennis Ritter.
Die Ettringer DRK Bereitschaftsärztin Stefanie Landers fand die Veranstaltung sehr informativ und äußerst lehrreich.
