Im Koblenzer Stadtteil Güls wurde eine Bombe bei Bauarbeiten entdeck – 280 Einsatzkräfte sperrten Verkehrswege
4.000 Bürger evakuiert - Bombe entschärft
Koblenz. „Leider sind die Koblenzer an so etwas schon fast gewöhnt“, meinte Manfred Morschhäuser, Pressesprecher der Koblenzer Berufsfeuerwehr zu der Evakuierung in Güls, als er im großen Feuerwehrbus mit Medienvertretern durch den menschenleeren Koblenzer Stadtteil fuhr. Hier und im Ortsteil Bisholder hatten etwa 280 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt ganze Arbeit geleistet und etwa 4.000 Bürger evakuiert. Und das lief völlig problemlos in einer guten Stunde ab. Dies war notwendig, weil man in der Karl-Mannheim-Straße bei Bauarbeiten etwa viereinhalb Meter unter der Erde eine 500 Kilogramm schwere halb-panzerbrechende Bombe vom Typ SAP aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt hatte. Da der Aufschlagzünder nicht verformt war, brauchte Kurt Mazzucco vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz nur wenige Minuten, um den Zünder herauszuschrauben, damit die Fliegerbombe entschärft war. Der gesamte Vorgang dauerte jedoch etwa 40 Minuten.
Logistischer Aufwand
Während dieser Zeit durften aus Sicherheitsgründen sich in einem Radius einem Kilometer um die Bombe keine Menschen aufhalten. Während die meisten Bürger den Stadtteil verließen, oder von der Arbeit oder dem Einkaufen nicht zurückkehrten, war vor allem für die Räumung des Seniorenheims Laubenhof logistische Arbeit notwendig. Die Hälfte der 110 Bewohner kam bei Freunden und Verwandten unter, die anderen, zehn mussten liegend transportiert werden, kamen mit DRK-Fahrzeugen in ein Heim auf dem Asterstein, das ebenfalls zur ISA-Gruppe (Innovative soziale Arbeit) gehört.
Bundesstraße 416 gesperrt
Gesperrt wurden auch die Bundesstraße 416, der Zugverkehr, die Schifffahrt auf der Mosel und der Flugplatz Winningen. Betroffen waren ferner der Campingplatz, ein Asylbewerberheim, mehrere Pensionen und Hotels sowie eine Backwarenfabrik, die schon Stunden vorher die Produktion eingestellt hatte. Zweieinhalb Stunden nach Beginn der Evakuierung gab die Feuerwehr Koblenz, die den Einsatz leitetet, Entwarnung und die Bürger konnten in ihre Wohnungen, die sie zuvor durch herunter gelassene Rollläden gesichert hatten, zurückkehren und entspannt Halloween feiern.
Ein Sonderbus brachte viele Bewohner des Seniorenheims Laubenhof aus der Gefahrenzone. Einige Bewohner des Seniorenheims Laubenhof wurden mit DRK Fahrzeugen in ein Heim auf dem Asterstein gebracht Fotos: HEP

