Bündnis 90/Die Grünen - Kreisverband Koblenz
Bau eines Asylbewerberheims
Ein Asylheim in Koblenz zu bauen ist unnötig, unverantwortlich und unwürdig!
Koblenz.Die Prognosen für 2015 zeigen, dass man für 710 AsylbewerberInnen ein Zuhause in Koblenz anbieten wird. Das entspricht 0,6 Prozent der in Koblenz zensierten Bevölkerung. Laura Martín-Martorell, Vorstand von Bündnis 90/Die Grünen in Koblenz erklärt: „Wenn wir den Flüchtlingen helfen, helfen wir uns indirekt auch selbst. Die Existenz von einigen Grundschulen in Koblenz ist bedroht, weil wir nicht genügend Kinder im Schulalter haben. Außerdem gab es allein im September 150 Ausbildungsstellen, die nicht besetzt werden konnten. Anerkennungskultur darf kein Zufallsprodukt sein. Es geht uns alle an. Eine echte Anerkennungskultur darf nicht heißen ‚Wir dulden die AsylbewerberInnen in unserer Stadt übergangsweise‘. Genau diese Botschaft würden die Koblenzer und Koblenzerinnen mit dem Bau eines Asylheims senden.
Laura Martín-Martorell behauptet: „Ein Asylheim in Koblenz zu bauen - sei es in Containern oder in einem bestehenden Gebäude - ist unnötig, unverantwortlich und unwürdig“. Sie argumentiert wie folgt:
1. Unnötig: Im Wohnbaubericht für Koblenz von 2014 steht: „Während in anderen Oberzentren zunehmende Aktivität im Wohnungsneubau zu registrieren ist, ist die Neubauintensität in Koblenz in den letzten Jahren zunächst noch kontinuierlich zurückgegangen.“ Mit gut 13 Neubauwohnungen je 10 000 Einwohner liegt Koblenz, im unteren Drittel des Rankings in Rheinland-Pfalz. Die Statistikstelle der Stadt Koblenz wies in einem Telefongespräch mit Bündnis 90/Die Grünen darauf hin, dass es in einigen Koblenzer Stadtvierteln ein Angebotsüberhang an Wohnraum gibt.
Im Beschluss des Stadtrats am 01.04.2014 über das Wohnraumversorgungskonzept der Stadt Koblenz wurde folgendes festgestellt: „Die rein rechnerische Gegenüberstellung von Haushalten mit Wohnungsbedarf und verfügbarem Wohnungsbestand im Rahmen des Konzeptes verdeutlicht, dass allein aufgrund der Entwicklung der Haushalte in den kommenden Jahren kein Neubau von Wohnungen mehr erforderlich sein wird.
2. Unverantwortlich in zweierlei Hinsicht: -
Studien der Flüchtlingsorganisation von PRO ASYL belegen, dass Asylheime die Kommune finanziell viel mehr belasten als eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen.
- Flüchtlingslager machen die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland erst als „öffentliches Problem“ sichtbar und stellen für rassistische Gruppierungen ein ideales Angriffsziel dar.
3. Unwürdig ist ein Wohnheim für Menschen, die unsere Hilfe dringend benötigen und die wir als Teil unserer Gesellschaft anerkennen!
Die Entscheidung ob Asylsuchende in Wohnungen oder Sammelunterkünfte untergebracht werden, obliegt der jeweiligen Kommune. Gregor Landwehr, Sprecher von Bündnis 90/DieGrünen in Koblenz, fügt hinzu: „Die Gelder, die für ein Flüchtlingsheim geplant sind, sollten im Sozialen Wohnbau investiert werden. Soziale Wohnraumförderung ist ein wesentliches Element einer sozial-verantwortliche Politik, trotzdem wurde in Koblenz für den Sozialen
Wohnbau in den letzten Jahren reichlich wenig investiert.“
Wir würden uns sehr über Fragen und Anregungen an info@gruene-koblenz.de freuen.
Pressemitteilung
Bündnis 90/Die Grünen
Kreisverband Koblenz
