Allgemeine Berichte | 16.06.2015

Sechster Mertlocher Bauernmarkt lockte wieder viele Gäste in die kleine Maifeld-Gemeinde

„Wir können stolz auf unser Örtchen sein“

Das Maifeld kann auf seine landwirtschaftliche Tradition stolz sein

„Wir können stolz auf unser Örtchen sein“

Mertloch. Nach 2005, 2007, 2009, 2011 und 2013 lockte auch der sechste Bauernmarkt wieder Tausende Gäste in die kleine, etwa 1500 Einwohner zählende Maifeld-Gemeinde Mertloch. Die Crew um Ortsbürgermeister Stefan Geisbüsch bewies wieder einmal eindrucksvoll, dass das Maifeld auf seine landwirtschaftliche Tradition stolz sein kann. Um die 10.000 Besucher waren vor zwei Jahren gekommen, als Mertloch seinen 1050. Geburtstag feierte. Diesmal zählte der Veranstalter zwar etwas weniger Gäste, an der Attraktivität änderte dies aber nichts. Der siebten Auflage im Jahr 2017 dürfte daher nichts im Weg stehen.

Der liebe Gott muss ein Mertlocher sein

„Vor zwei Jahren habe ich gesagt, dass der liebe Gott ein Mertlocher sein muss. Und wenn ich dieses traumhafte Wetter hier sehe, muss ich wohl nichts mehr sagen“, freute sich der Ortsbürgermeister bei seiner Ansprache auf der Festwiese hinter der St.-Gangolf-Kirche. In der Tat: Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen um die 30 Grad hatte Petrus zum wiederholten Mal ein Einsehen mit den Mertlochern. Manfred Höger, der mit dem Schulorchester der IGS Polch die Gäste musikalisch unterhielt, nahm Geisbüsch auf süffisante Art und Weise den Wind aus den Segeln: „Nichts für ungut, lieber Stefan, aber dieses Wetter haben wir aus Polch mitgebracht.“ Geisbüsch, seit sechs Jahren Ortsbürgermeister und am Sonntag mit dem Fahrrad unterwegs, musste sich fühlen wie ein Hansdampf in allen Gassen. Im Minutentakt klingelte sein Handy. Nachdem der 52-Jährige am Ortseingang Lose verkauft und Flyer verteilt hatte, schwang er sich wieder auf seinen Drahtesel, weil auf der Festwiese sein organisatorisches Talent gefragt war. „Bei den beiden Festzügen 2011 und 2013 haben wir weder Kosten noch Mühen gescheut“, blickte Geisbüsch ein wenig zurück. „Aber du kannst nicht alle zwei Jahre einen Umzug stemmen, das geht an die Substanz.“ Zumal in den geraden Jahren ja immer auch noch der traditionelle Herbstmarkt organisatorisch zu bewältigen ist. Neben dem Schulorchester der IGS Polch sorgten die „Original Calmont Bläser“ mit ihren Alphörnern für die musikalische Note. Der Nachwuchs wurde mit Kutschfahrten, Ponyreiten, einer Mini-Dampflok, Kinderschminken und einer Schnitzeljagd, bei der es Eintrittskarten für den Kletterpark, Kinotickets und Buchgutscheine zu gewinnen gab, bei Laune gehalten.

Kulinarische Spezialitäten

Die älteren Gäste wurden vor allem kulinarisch verwöhnt: Spießbraten, Bauern-Omelett, Pizza aus dem Holzofen, Flammkuchen, Strammer Max, Steaks und Bratwurst vom Grill für die eher herzhaften Genießer, Kaffee und Kuchen, Muffins oder Backwaren für die Süßmäuler. Und auch der berühmte Maifelder Spargel durfte zehn Tage vor dem Ende der offiziellen Saison natürlich nicht fehlen. Die uralten Höfe, die auch viele schattige Plätze boten, luden in uriger Atmosphäre zum Verweilen ein. Pappmaché-Figuren mit original Maifelder Kleidung versetzten die Besucher zurück in die alten Zeiten, ebenso wie Szenen aus einer Wäscherei oder einer Küche. In den Hofläden gab es Antik- oder Holzkunst sowie dekorative Sachen zu kaufen. Korbmachermeister Wolfgang Gladziewski, aus Mückeln im Kreis Daun angereist, bot seine Kunstwerke auf dem alten Kirmesplatz gegenüber der St.-Gangolf-Kirche an. „Bei einem Bauernmarkt habe ich zwar gefehlt“, resümierte Gladziewski, „aber insgesamt haben wir schon viel erlebt hier.“ Das hat auch die 75-jährige Maria Geiermann, eine Ur-Mertlocherin, die heute noch als Küsterin aktiv ist: „Das Wetter hat uns noch nie im Stich gelassen. 2011 und 2013 ging es hier zu wie beim Lukasmarkt. Die Gemeinde Mertloch hat sich absolut zum Positiven entwickelt Wir alle können stolz auf unser kleines Örtchen sein.“ Vor allem Menschen aus den Großstädten zieht es aufs Maifeld. Kein Wunder bei Baulandpreisen von 65 Euro pro Quadratmeter. In erster Linie sehnen sie sich nach Ruhe. Das war am Sonntag zwar nicht der Fall, aber in den restlichen 364 Tagen des Jahres schon. Und ein beliebtes Deko-Rost-Schild hatte dazu einen passenden Spruch parat: „Es gibt Wichtigeres im Leben, als nur sein Tempo zu beschleunigen.“

So sah es früher in den Maifelder Küchen aus. Ortsbürgermeister Stefan Geisbüsch (li.) mit einigen Gästen auf der Festwiese. Fotos: SK Immer wieder eine Attraktion für die Kinder: das Ponyreiten. Korbmachermeister Wolfgang Gladziewski hatte es sich gegenüber der St.-Gangolf-Kirche gemütlich gemacht.
„Wir können stolz auf unser Örtchen sein“
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Auf der Festwiese hinter der St.-Gangolf-Kirche ließ es sich aushalten.
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