
Am 05.03.2015
PolitikStadt Meckenheim schreibt Bahnhofsverkauf erneut aus
Immobilie soll mit Nutzungskonzept veräußert werden
Gastronomie erwünscht
Meckenheim. Die Stadt Meckenheim möchte das Bahnhofsgebäude mit dem dazugehörigen rund 1.000 m² großen Grundstück veräußern und schreibt daher den Verkauf jetzt erneut öffentlich aus.
Im Jahr 2013 hatte die Stadt die Immobilie schon einmal zum Verkauf angeboten. Der Hauptausschuss entschied sich aus drei Bewerbern für einen Interessenten. „Wir haben lange verhandelt und hätten das geplante Brauhaus-Konzept auch gerne hier umgesetzt. Wir bedauern sehr, dass der Interessent Ende letzten Jahres sein Angebot zurückgezogen hat“, sagt Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer.
Die Stadt möchte, auch bei der erneuten Ausschreibung einen privaten Investor für den Erwerb, die Sanierung oder den Umbau des Gebäudes finden, der das Bahnhofsgebäude anschließend selbst betreibt oder unter Auflagen an einen Betreiber vermietet.
2009 von der DB erworben
2009 hatte die Stadt den Bahnhof von der Deutschen Bahn erworben. Derzeit ist in dem Gebäude noch eine kleine Gastwirtschaft beheimatet. Die Bahn selbst hat die Nutzung des Stellwerks aufgegeben und für die Regionalbahn ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Die Obergeschosse wurden früher als Wohnungen genutzt, stehen aktuell aber leer. Der gesamte Bereich rund um den Bahnhof wird neu gestaltet.
Die Stadt hat bereits die westlich angrenzende P+R-Anlage neu ausgebaut und 125 öffentliche Stellplätze, Fahrradboxen und Behindertenparkplätze geschaffen. Das Grundstück grenzt im Norden unmittelbar an die Anlagen der Deutschen Bahn, die den Hausbahnsteig neu ausgebaut und saniert hat. Eine neue Fußgängerunterführung ist derzeit im Bau. Die ausführende Baufirma musste Insolvenz anmelden. Mittlerweile hat die Bahn ein anderes Unternehmen mit der Fortführung des Baus beauftragt.
Die Unterführung wird zukünftig den stadtnahen Hausbahnsteig mit dem nördlichen Außenbahnsteig und dem Neubaugebiet „Meckenheimer Sonnenseite“ verbinden. Neben der neuen Fußgängerunterführung bleibt im Osten die öffentliche Parkplatzanlage mit 30 Parkplätzen bestehen.
„Mein Ziel war schon beim Kauf des Bahnhofs, das Gebäude nach der Aufwertung des Umfelds im Sinne der Stadtentwicklung zu vermarkten. Der Bahnhof Meckenheim soll Bindeglied zwischen Altstadt und nördlicher Stadterweiterung werden. Die verkehrsgünstige Lage direkt am Stadteingang ist optimal für eine gastronomische Nutzung. Daher hätten wir auch sehr gerne das Brauhaus-Konzept hier bei uns in Meckenheim, wo es eine historische Bierbrauertradition gibt, umgesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Bahnhofsgebäude mit einem ansprechenden Nutzungskonzept zu einer Besucherattraktion wird“, so Bürgermeister Bert Spilles.
Die Stadt wünscht sich als Hauptnutzung einen Gastronomiebetrieb. Angebot, Service und Räumlichkeit sollen so gestaltet sein, dass die lokale Kundschaft und darüber hinaus auch Kunden aus der Region angesprochen werden. Die Nutzung des historischen Gewölbekellers unterliegt Auflagen des Denkmalschutzes. In den Obergeschossen und dem Dachgeschoss ist eine Wohnnutzung möglich. Es könnten auch Hotelzimmer oder Ferienwohnungen angeboten werden. „Zusätzlich wäre ein touristisch geprägtes Angebot, zum Beispiel eine Tourist-Info mit Fahrkartenverkauf oder eine Fahrradmietstation, denkbar“, erklärt Dirk Schwindenhammer.
Bei dem 1880 errichteten, unter Denkmalschutz stehenden Empfangsgebäude des Bahnhofs, handelt es sich um einen repräsentativen, gründerzeitlichen Ziegelsteinbau, bestehend aus hohem Mittelteil und seitlichen Flügelbauten. Das Gebäude ist noch weitgehend in der ursprünglichen Architektur erhalten; lediglich der westliche Stellwerksanbau wurde Mitte der 1980er-Jahre erweitert und mit einem neuen, flacher geneigten Satteldach versehen. Das Gebäude befindet sich in einem relativ guten baulichen Zustand.
Die Stadt Meckenheim beabsichtigt die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich des Bahnhofsgebäudes, in dem die möglichen Nutzungen festgesetzt werden.
Die Stadt betont in der Ausschreibung, dass sie nicht daran gebunden ist, dem höchsten oder irgendeinem Gebot den Zuschlag zu erteilen. „Der Preis muss stimmen, aber das Nutzungskonzept muss uns überzeugen“, betont Bürgermeister Spilles. Auch Betreiber aus der Gastronomie, die nicht selbst investieren möchten, können sich gerne an die Wirtschaftsförderung der Stadt wenden.
Pressemitteilung
Stadt Meckenheim