Allgemeine Berichte | 12.03.2015

Kriminalstatistik 2014 für Bonn und die Region

Versuchte Wohnungseinbrüche so hoch wie nie zuvor

Raubstraftaten auf niedrigstem Stand seit sieben Jahren

Registrierte Straftaten in Bonn und der Region. Quelle: Polizei Bonn

Bonn. Die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa veröffentlichte am Mittwoch, den 11. März 2015, die Kriminalstatistik des Jahres 2014 für ihren Zuständigkeitsbereich. Die Zahl der registrierten Straftaten in Bonn und der Region stieg um 1375 Fälle von 46.262 Taten im Jahr 2013 auf 47.637 im Jahr 2014 (plus 3 Prozent). Sie liegt unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (49.477 Delikte). Zurückzuführen ist der Anstieg der Gesamtkriminalität insbesondere auf Zunahmen bei der Massenkriminalität und den Kontrolldelikten. Hingegen konnten bei den Wohnungseinbrüchen und den Gewaltdelikten Rückgänge verzeichnet werden. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl für das Jahr 2014 betrug 8933 (2013: 8282). Das Risiko, in Bonn und der Region Opfer einer Straftat zu werden, blieb damit unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Aufklärungsquote konnte im vergangenen Jahr von 43,9 Prozent auf 46,5 Prozent gesteigert werden.

Schadenshöhe

Für die registrierten 28.902 vollendeten Eigentums- und Vermögensdelikte mit zu erfassendem Schaden errechnet sich für das Jahr 2014 eine Gesamtschadenssumme in Höhe von rund 43 Millionen Euro (2013: 63 Mio. Euro). Mit rund 14 Millionen Euro verteilt sich ein großer Teil dieser Summe auf die Wirtschaftskriminalität.

Gewaltdelikte gingen nochmals zurück

Die Gewaltkriminalität macht einen Anteil von 3,1 Prozent (2013: 3,3 Prozent) an der Gesamtkriminalität aus. Im Jahr 2014 sanken die Gewaltdelikte nochmals, um 42 Fälle von 1.527 auf 1485 Fälle (- 2,8 Prozent). In mehr als Zweidritteln der Gewaltstraftaten wurden Tatverdächtige ermittelt: Die Aufklärungsquote lag bei 68,7 Prozent (2013: 71,3 Prozent).

Im Jahr 2014 ereigneten sich 15 Fälle der Deliktsbereiche Mord und Totschlag, einschließlich der Versuchshandlungen. Die Ermittler der Bonner Mordkommissionen und der Kriminalkommissariate klärten 14 dieser Fälle auf. Nach einem Geschehen im Januar 2014 in einer Bonner Wohnung, bei dem ein 41-Jähriger schwer verletzt wurde, dauern die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags noch an.

Die Raubdelikte gingen im vergangenen Jahr deutlich zurück. Die Fallzahlen sanken von 564 auf 503 Delikte (- 10,8 Prozent) und damit auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Dabei wurde nahezu jeder zweite Raub geklärt. Die Aufklärungsquote lag bei 48,7 Prozent (2013: 55,9 Prozent). Besonders stark gingen die Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen zurück, die den größten Anteil der Raubstraftaten ausmachen. Hier sanken die Fallzahlen um 19,2 Prozent von 344 auf 278 Delikte. Nochmals gesunken sind auch die Raubüberfälle auf Geschäfte und Zahlstellen: Im Jahr 2014 verzeichnete die Bonner Polizei 23 Straftaten, 2013 waren es 26.

Zahl der Körperverletzungsdelikte auf Vorjahresniveau

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte blieb mit 3.420 Delikten insgesamt auf Vorjahresniveau (2013: 3.424 Delikte, - 0,1 Prozent). Insgesamt wurden rund neun von zehn Körperverletzungsdelikten aufgeklärt, die Aufklärungsquote lag wie im Vorjahr bei 86,1 Prozent. Dabei entwickelten sich die Fälle der gefährlichen und schweren Körperverletzung von 892 Fälle auf 901 Delikte (+ 1,0 Prozent), und die Fälle der einfachen Körperverletzung, die statistisch nicht zu den Gewaltdelikten zählt, von 2.398 auf 2.391 Delikte (- 0,3 Prozent).

Versuchsanteil so hoch wie nie zuvor

Für das Jahr 2014 ist insgesamt ein Rückgang der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. Die Fallzahlen sanken von 2708 auf 2232 Delikte. Das entspricht einem Rückgang um 17,6 Prozent (- 476 Delikte). Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt damit unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. So hoch wie nie seit Beginn der statistischen Erfassung war der Anteil der Versuche unter den Wohnungseinbrüchen. In 49,1 Prozent der Taten scheiterten Einbrecher, weil gut gesicherte Fenster und Türen standhielten oder aufmerksame Zeugen schnell und richtig reagierten (2013: 45,3 Prozent Versuchsanteil). Im vergangenen Jahr nahm die Bonner Polizei 175 Tatverdächtige nach Wohnungseinbrüchen fest (2013: 223 Tatverdächtige). Die Aufklärungsquote konnte von 13,8 Prozent auf 15,4 Prozent gesteigert werden.

Deutlich mehr Fahrraddiebstähle

Die Straßenkriminalität stieg im Jahr 2014 um 390 Fälle (+2,9 Prozent) auf 14.048 Delikte an, nachdem sie im Jahr 2013 mit 13.658 Delikten auf dem niedrigsten Stand seit 13 Jahren lag. Die Aufklärungsquote blieb mit 14 Prozent nahezu auf dem Vorjahresniveau (2013: 14,3 Prozent) Verantwortlich für den Anstieg der Straßenkriminalität ist insbesondere eine starke Zunahme der Fahrraddiebstähle von 2.884 Fällen im Jahr 2013 auf 3.358 Delikte im Jahr 2014. Das entspricht einem Anstieg von 474 Delikten oder 16,4 Prozent. Wie im Vorjahr wurden 4,9 Prozent Delikte aufgeklärt. Der ebenfalls zu den Delikten der Straßenkriminalität zählende Diebstahl aus und an Kraftfahrzeugen ging nochmals zurück und sank leicht von 3319 auf 3276 Delikte (- 43 Fälle). Damit liegen die Fallzahlen hier auf dem niedrigsten Stand seit mindestens 15 Jahren. In 11,8 Prozent dieses schwer aufklärbaren Deliktes wurden Tatverdächtige ermittelt (2013: 10,3 Prozent). Im Jahr 2014 kam es zu 2088 Taschendiebstählen. Damit blieben die Fallzahlen nahezu auf dem Vorjahresniveau (2013: 2121 Fälle, - 1,6 Prozent).

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2014 bearbeitete die Bonner Polizei für den Bereich der Allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz 1320 Delikte (2013: 1269 Delikte) und im Bereich des illegalen Handels und Schmuggels von Betäubungsmitteln 243 Delikte (2013: 214 Delikte). An den Folgen des Konsums illegaler Drogen starben im Jahr 2014 elf Menschen. Im Jahr 2013 waren 16 Verstorbene zu beklagen. Die Ermittler der Kriminalkommissariate 21 und 33 stellten im vergangen Jahr illegale Drogen mit einem Straßenverkaufswert von rund 1,3 Millionen Euro sicher.

Pressemitteilung Polizei Bonn

Registrierte Straftaten in Bonn und der Region. Quelle: Polizei Bonn

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