
Am 22.04.2025
Kultur und GeschichteEin spannender Ausflug: Die Burgruine Arenberg
Abtauchen in die Welt des Mittelalters
Kreis Ahrweiler. Die Zeiten des Mittelalters faszinieren die Menschen bis heute. Kühne Ritter in glänzenden Rüstungen, edle Burgfräulein in wallenden Gewändern und trutzige Burgen bestimmen unser Bild dieser Epoche.
Eines steht fest: Das Mittelalter war alles andere als düster. Gerade im Bereich des heutigen Kreises Ahrweiler pulsierte das Leben. Dies bezeugt allein die Vielzahl an Burgen wie die Saffenburg in Mayschoss oder die Burg Olbrück in Glees, die allesamt recht bekannt sind. Doch etwas tiefer im Westen des Kreises gibt es ebenfalls prachtvolle Zeugen des Mittelalters. Eines dieser Bauwerke ist die Burgruine Arenberg, die im (fast gleichnamigen) Dörfchen Aremberg liegt. Der weithin sichtbare Berg ist der Arenberg, und auf dessen Kuppe entstand bereits im 12. Jahrhundert eine mächtige Burg. Die beinhaltet eine Wohnlage samt Bergfried, die durch ein tiefe Grabenanlage geschützt wurde. Von dort aus bot sich ein perfekter Blick in die Umgebung und somit eine erstklassige Verteidigungsstellung. Und das Areal war durchaus schützenswert: Der Vorrat an Trinkwasser am Arenberg war üppig. Dies stellte für die Bewohner der Burg eine Absicherung in Krisenzeiten dar. Besitzer der Burg waren damals die Edelherren von Arenberg, die erstmals 1162 urkundlich erwähnt werden. Wirklich groß war der Herrschaftsbereich der Arenberger zwar nicht, aber reich an Bodenschätzen. Nur wenige Kilometer von der Burg Arenberg entfernt schlummerte ein gewaltiges Vorkommen an Eisenerz.
Im Verlaufe der Jahre wuchs nicht nur die Bedeutung der Burganlage, sondern auch die Burg selbst. Schritt für Schritt wurden die Befestigungen erweitert. Dies sorgte für Sicherheit: Falls eine kriegerische Auseinandersetzung drohte, konnten die Bewohner der umliegenden Dörfer in der Burg Schutz suchen. Im Grunde galt die Burg sogar als uneinnehmbar. Auch den 30jährigen Krieg von 1618 bis 1648 hatte die Burg Arenberg schadlos überstanden. Im Jahre 1682 waren es jedoch französische Truppen, die bewiesen, dass die Festung doch nicht so uneinnehmbar war wie sie schien. Die Soldaten aus Frankreich bedienten sich einer List und schlichen sich bei dichtem Nebel in die Burg. Widerstand gab es kaum, denn nur wenige Verteidiger verrichteten dort ihren Dienst. Kurzerhand wurde die Burg erobert. Während die Franzosen die Burg besetzt hielten, führten sie einige Arbeiten an der Anlage durch. Auch die Erweiterung des Brunnens stand auf der Agenda. Dieser Plan ging jedoch gehörig schief. Der Sprengsatz war falsch platziert und die Explosion riss den kompletten Brunnen entzwei, der einst wichtige Wasserreichtum des Arenbergs war nicht mehr nutzbar. 1683 verließen die Franzosen die Burg. Jedoch nicht ohne vorher sämtliche Waffen wie Kanonen abtransportiert und Mauern eingerissen hatten. Die Burg hatte ihre besten Zeiten hinter sich. Um 1720 entstand ein barockes Wohnschloss an Ort und Stelle, das jedoch bereits im beginnenden 19 Jahrhundert abgerissen wurde.
Aber das Besondere ist: Heute befindet sich dort, wo einst die trutzige Burg stand, ein sehenswerter Aussichtsturm, der im Jahre 1854 aus originalen Trümmerteilen errichtet wurde. Dort finden heute ansprechende Kulturveranstaltungen, Führungen und auch ein Tag der offenen Tür statt, der von einem Förderverein ausgerichtet wird. Aber allein der Weg auf die Kuppe des Arenbergs für sich. Auf mittelalterlichem Kopfsteinpflaster können Besucher die gleichen Wege beschreiten wie die Herren von Arenberg. Unterwegs informieren interessante Schautafeln über jedes Detail der wechselhaften Geschichte der Burg. Als Dank wartet oben angekommen eine ganz besondere Belohnung: Urige Ruhebänke laden zum Verweilen im Schatten des Turms ein.
ROB

Auf mittelalterlichem Kopfsteinpflaster können Besucher die gleichen Wege beschreiten wie die Herren von Arenberg.