Abitur ist, wenndie Elite von das Gymnahsium gehen tut

Abitur ist, wenn
die Elite von das Gymnahsium gehen tut

Quelle: KH

Mit meinem Bekannten war ich neulich beim „Tanz in den Mai“. Als ehemaliger Waldorfschüler meinte er zu mir: „Es ist schon seltsam, wie viele Grammatikfehler manche Menschen tanzen…“.

Für viele Abiturientinnen und Abiturienten endet in diesen Wochen die Schulzeit. Ich gratuliere Ihnen hierzu ganz herzlich. Meine Schulzeit ist schon Jahrzehnte her und endete im letzten Jahrhundert. Also zu einer Zeit, als es auch noch andere Mannschaften als den FC Bayern München gab, die Deutscher Fußballmeister wurden. Damals war ein Abitur etwas ganz Besonderes. Heutzutage liest man nicht selten auf den Schultoiletten den Spruch „Tausche Abitur gegen Fußballbilder“. Eigentlich Schade. Doch mit dem Wegfall der verbindlichen Schulempfehlung in Rheinland-Pfalz hatten viele Eltern plötzlich hochintelligente Kinder. Sie dachten, die Abkürzung „ABI“ stehe für die Worte „Amtlich bestätigte Intelligenz“. Das Abitur wurde daher fast schon zur Pflicht. Zugleich war damit das Ende der Hauptschule als „Restschule“ besiegelt.

Ich behaupte: Auch ohne Abitur kann man viel im Leben erreichen. Ein Blick auf den Lebenslauf mancher Berufspolitiker offenbart: Sogar mit dem Seepferdchen kann man zwischenzeitlich in Deutschland Ministerin oder Minister werden. Schulbildung ist wichtig, keine Frage. Aber man darf die Menschen nicht nur nach der Art des Abschlusses beurteilen. Einer meiner Freunde hat sein Abitur mit 1,2 gemacht. Wenn ich sehe, was aus ihm geworden ist, vermute ich, dass es sich um 1,2 Promille handelte.

Wenn das Abitur und ein anschließendes Studium fast schon der Regelfall ist, dann muss man sich Folgendes fragen: Wer baut eigentlich die ganzen Universitäten, wenn niemand mehr einen „normalen“ Handwerksberuf erlernen möchte? Sitzen die 30-jährigen Akademiker irgendwann zu Hause und warten wochenlang darauf, bis ein 70-jähriger Handwerker vorbeikommt?

Auch mit Abitur steht man manchmal ratlos vor dem Backofen und überlegt beim Auftauen der Pizza, welche der vier Schienen eigentlich die Mittlere ist. So etwas bekommt man in der Schule nicht beigebracht. Übrigens behauptete mein Deutsch-Lehrer in der Grundschule Folgendes: „Alle Fragewörter fangen mit W an!“ Ich kommentierte das damals mit dem Zwischenruf „Ach ja?“ Lustig war auch, als meine Mathe-Lehrerin unsere Klasse fragte, was denn die Hälfte von acht sei. Mit meiner Antwort „Halb acht“ hatte ich alle Lacher auf meiner Seite.

Getoppt wurde dies aber noch von meiner Nachbarin. Sie musste in jungen Jahren die Schule kurz vor dem Abitur abbrechen, da sie schwanger wurde. Als sie von ihren Eltern gefragt wurde, wie dies passieren konnte, meinte sie: „Ich dachte, bei Gewitter kann im Auto nichts passieren…“

Ja, mit zunehmendem Alter erinnern wir uns gerne an die lustigen Dinge aus der Schulzeit. Ich hoffe, dass die Abiturientinnen und Abiturienten trotz Corona-Pandemie ebenfalls auf viele schöne und heitere Dinge zurückblicken können. Die beiden letzten Jahre waren für Schüler und Lehrkräfte im wahrsten Sinne des Wortes außergewöhnlich. Für viele Schulabgänger galt in den Jahren 2020 und 2021 leider das Motto „Maskenball statt Abiball“. In diesem Jahr ist hier wieder etwas Normalität eingekehrt.

Apropos Humor: Ich finde es toll, wie kreativ die jungen Menschen bei der Auswahl des Abi-Spruchs sind. Zum Abschluss daher nachfolgend die 6 lustigsten Sprüche, die ich gehört habe: „ABI 2022: Unsere Schule war öfters dicht, als wir“, „ABIzeneka: Am Ende doch noch zugelassen“, „ABIkini: Knapp, aber passt schon!“, „ABIcolada: Jetzt ist es Rum“, „ABIdemie: Wenigstens ein Test Positiv“ und „ABI 2022: Living Covida Loca!“

Ihr Ausscheller