Minister Lewentz/Oberst Weber

Ahrtal-Hilfe verstärkt in ziviler Hand

07.09.2021 - 09:15

Kreis Ahrweiler.Angesichts der Mitteilung des Bundesverteidigungsministeriums, den Bundeswehr-Einsatz im Hochwasser-Katastrophengebiet in dieser Woche nach und nach zu beenden, sehen Innenminister Roger Lewentz und der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, Oberst Stefan Weber, die zivilen Hilfskräfte im Ahrtal gut aufgestellt. Lewentz würdigte den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten.

„Die Bundeswehr hat sich in den zurückliegenden Wochen umfassend bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet eingebracht. Seite an Seite mit den zivilen Kräften wurde enorm wichtige Arbeit geleistet. Dabei wurden die Soldatinnen und Soldaten insbesondere für schwere Räum- und Bergearbeiten sowie für die Schaffung von Behelfsübergängen eingesetzt. Zudem waren die Bundeswehr-Kräfte bei der Rettung von Hausdächern mittels Hubschrauber und dann auch bei der medizinischen Versorgung am Boden im Einsatz. Sie haben Verletzte behandelt und Menschenleben gerettet. Später unterstützten sie maßgeblich bei der Treibstoffversorgung, der Trinkwasserverteilung und bei der Verpflegung“, so Innenminister Roger Lewentz. Diese Aufgaben würden seit geraumer Zeit nach und nach durch die zivilen Hilfsorganisationen sowie durch beauftragte Unternehmen übernommen.

Der Innenminister betonte, dass die umfassende Hilfeleistung im Ahrtal auch mit reduzierter Bundeswehr-Stärke weitergehen werde. „Unabhängig von den weiterhin zur Verfügung stehenden Soldatinnen und Soldaten sind in dieser Woche rund 1.000 professionelle Hilfskräfte im Ahrtal im Einsatz. Schwere Geräte wie Kipper und Tieflader werden dabei insbesondere durch das THW gestellt. Zudem unterstützt die Technische Einsatzleitung die zahlreichen freiwilligen Hilfskräfte, die nach wie vor aktiv sind, intensiv durch Helfer-Shuttle, Unterbringung und Spendenvermittlung sowie Treibstoffbetankung. Das THW unterstützt außerdem die nach und nach beauftragten Unternehmen und Handwerksbetriebe bei ihrer Arbeit. Die Menschen im Ahrtal können sich darauf verlassen, dass weiterhin für Hilfe gesorgt ist“, so Lewentz.

Oberst Stefan Weber, Kommandeur Landeskommando Rheinland-Pfalz, ist seit Beginn der Unterstützungsleistungen der Bundeswehr im Ahrtal und führt den Einsatz der Truppe vor Ort. „Zunächst einmal möchte ich mich bei allen Einsatzkräften – und das schließt die vielen privaten Helfer ausdrücklich mit ein – für die großartige Arbeit bedanken, die hier über die letzten sechs Wochen geleistet wurde. Natürlich danke ich ganz besonders unseren Soldatinnen und Soldaten. Ihr Einsatz, ihre Arbeit, das war fantastisch. Dabei gab es zunächst drei klare Schwerpunkte: Erstens: Retten und Bergen von Menschen; zweitens: Gangbarmachen der Infrastruktur; drittens: Versorgung der Bevölkerung.

Später haben wir unterstützt bei der Freiräumung kommunaler Infrastruktur, bei Verpflegung, Wasserversorgung und Betankung sowie beim Brücken- und Straßenbau. Diese Aufgaben haben wir angepackt und gemeistert. Daher kann ich nun melden ‚Auftrag ausgeführt!‘.

Selbstverständlich unterstützt die Bundeswehr weiter im Rahmen der Amtshilfe, sofern zivile Organisationen wie Technisches Hilfswerk und Deutsches Rotes Kreuz oder private Unternehmen dies nicht leisten können. Dazu werden wir noch mobile Teams für kurzfristig leistbare Amtshilfe im Raum belassen („Amtshilfe to go“), bevor wir anschließend das Verfahren in den Regelbetrieb zurückführen. Darüber hinaus wird das Kreisverbindungskommando Ahrweiler dauerhaft beratend tätig sein“, so Oberst Weber.

Für das Engagement der Bundeswehr bedankte sich Innenminister Lewentz ausdrücklich. „Dieser Einsatz und das Engagement bleiben bei den Menschen vor Ort dauerhaft in Erinnerung und tragen enorm zum Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung bei. Hier wurde eindrucksvoll bewiesen, wie militärische und zivile Katastrophenhilfe Hand in Hand gehen. Hierfür bedanke ich mich im Namen der Landesregierung“, sagte der Minister.

Pressemitteilung

Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service