Politik | 08.09.2025

Bahnlärm im Rheintal

Auch Vallendar fordert Tempo 50

Die Zuhörer lauschten mit gespannter Aufmerksamkeit dem Vortrag von Frank Gross, der sich mit den Ursachen von Bahnlärm im Rheintal befasste und darlegte, wie durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h Bahnlärm wirkungsvoll an der Quelle begegnet werden kann.  Foto: privat

Vallendar. Auf der Bürgerversammlung am 21. August 2025 stellten sich die Verbandsgemeinde Vallendar und die Teilnehmenden hinter die Forderung von Pro Rheintal, dass Güterzüge innerorts nicht schneller als 50 km/h fahren sollten. Bürgermeister Heitmann hatte eingeladen und viele Anwohner/-innen waren erschienen, um den Vortrag von Frank Gross, dem Sprecher von Pro Rheintal, zu hören. Vallendar zählt zu den Gemeinden im Rheintal, die massiv von Bahnlärm betroffen sind.

Gross berichtete, wodurch es an den Bahntrassen links und rechts des Rheins unnötigerweise so laut ist: Es liegt an zu hohen Geschwindigkeiten sowie am schlechten Zustand der Güterwagen und der Schienen. Die sogenannten Flüsterbremsen, bei denen sich die Bahn für die Billiglösung „LL-Sohlen“ entschieden hat, verursachen Radprobleme, die auf Dauer zusätzlich Lärm produzieren und zu Radbrüchen führen können. Beim Ausbau zum europäischen Güterverkehrskorridor habe die Bahn den hohen Belastungen im Rheintal insbesondere im Bereich Lärmschutz nicht genügend entsprochen.

Anstatt einer Generalsanierung, bedürfe es der Erneuerung der Fahrzeuge sowie einer permanenten Pflege und Überwachung der Strecken. Da beides auf Jahre nicht leistbar ist, braucht es jetzt ein Tempolimit, um Gesundheitsgefahren abzuwenden und der Bahn Zeit für die Umstellung zu geben.

Es fehlt vor allem der aktive Lärmschutz an Fahrzeugen und Schienen. Bahnlärm, wie er im Rheintal auf die Menschen einprasselt, kann nur an der Quelle verhindert werden. Der derzeitige passive Lärmschutz ist dagegen ein nicht wirkungsgerechtes und teures Mittel, für das nicht die Lärmverursacher, sondern die Steuerzahler aufkommen. „Wir können für ein paar Motorräder, die hier durchs Tal fahren, nicht das ganze Tal in Lärmschutzwände einhüllen und die Menschen in ihren Häusern hinter Lärmschutzfenstern einsperren, sondern man muss Grenzwerte oder Tempolimits setzen“, sagte Gross. Das gelte auch für Bahnlärm.

Hinzu kommt, dass der Lärm falsch berechnet wird und die tatsächliche Belastung nicht mehr grundrechtskonform ist. Der tatsächliche Lärm ist mehr als doppelt bis dreifach so laut, wie es die Berechnungen von Bund und Bahn anzeigen. Durch A-Filter, gemittelte Werte und die sektorale Trennung, die Lärmschutz an der Quelle voraussetzt, würden große Teile des Lärms ignoriert. Die Lärmwerte von Bund und Bahn seien ohne jegliche medizinische Relevanz. Beim Fluglärm wurde eine Maximalpegelhäufigkeitsregelung hinzugefügt, da der Mittelungspegel keinen relevanten Wert darstellt.

Ergebnis der bisherigen katastrophalen Lärmschutzpolitik an Bahnlinien sind Hunderte und Tausende von Menschen, die bereits erkrankt oder inzwischen verstorben sind.

Bürgermeister Heitmann betonte noch einmal, dass die Stadt bereits vor einiger Zeit die Pro-Rheintal-Resolution für ein Tempolimit von 50 km/h unterzeichnet habe und seit Jahren Mitglied bei Pro Rheintal sei. Pressemitteilung BÜRGERNETZWERK PRO RHEINTAL e. V.

Die Zuhörer lauschten mit gespannter Aufmerksamkeit dem Vortrag von Frank Gross, der sich mit den Ursachen von Bahnlärm im Rheintal befasste und darlegte, wie durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h Bahnlärm wirkungsvoll an der Quelle begegnet werden kann. Foto: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Wetzel: Herr Fratzscher hat Recht. Ich bin dieses Jahr 70 geworden, habe vor 50 Jahren den Grundwehrdienst geleistet und in meinem Leben einem soliden Beruf nachgegangen. Heute bin ich Woche für Woche ehrenamtlich tätig.
  • Kulak M.: Diese Überlegung ist ein Schlag ins Gesicht für all die jenigen,die zum Beispiel ihre Eltern und Grosseltern zuhause pflegen. Habe 10 Jahre meine Mutter gepflegt!!
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Achim Hoffmann: Das werte ich als „whataboutism“ - statt ein Thema zu diskutieren wird ein anderes Thema reingeschoben. Ich habe einen Kasten Bier von Karneval immer noch nicht leer, da möchte ich mir jedoch nicht verbieten...
  • Oliver L.: Gleiches sollte auch für die mit Abstand tödlichste, leider in DE aber ebenfalls legale Droge Alkohol gelten. Es ist schlimm, Kindern und Jugendlichen auch in der Öffentlichkeit vorzuleben, dass Drogenkonsum...
  • Alex Fuhr: Mit Interesse habe ich gelesen, dass die Stadt Bad Breisig beim diesjährigen Zwiebelsmarkt den Konsum von Cannabis untersagt – mit der nachvollziehbaren Begründung, dass insbesondere Kinder und Jugendliche...
  • Monika Bender : Ein super schönes Fest bei tollem Wetter. Die Spielgeräte und -Ideen waren außergewöhnlich und Klasse! Wo kann man erfahren, ob man bei der Verlosung etwas gewinnen hat ?
Dauerauftrag
rund ums Haus
Imageanzeige
Kirmes in Plaidt
Weinfest in Altenahr
Pellenzer Lehrstellenbörse
pädagogische Fachkräfte
Empfohlene Artikel

Meckenheim. Die Meckenheimer FDP beantragte im April 2025 im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur die Suche nach Räumlichkeiten, um Schuleingangsuntersuchungen in Meckenheim oder in einem anderen linksrheinischen Ort für die nächsten Schuleingangsuntersuchungen (2026) einzurichten, damit Eltern nicht dazu eigens nach Siegburg fahren müssen. Die zuständigen Stellen reagierten zunächst zurückhalten, doch die FDP ließ nicht locker.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. Die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil begrüßt die aktuellen Vorschläge der Bundesregierung zur Förderung der deutschen Weinwirtschaft. Bundeslandwirtschafts-minister Alois Rainer hatte sich kürzlich mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Weinbranche getroffen. Die deutsche Weinwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Steigende Kosten, schwächelnder Konsum und Handelsbeschränkungen belasten die Branche.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Maria Laach. Geschichte, Kunst und Spiritualität hinter geschlossenen Türen. Neue Publikation von Frau Dr. Gabriele Wolff eröffnet einzigartige Einblicke in einen historischen Ort. „Die Sakristei der Abteikirche zu Maria Laach“ von Frau Dr. Gabriele Wolff erscheint am Dienstag, 7. Oktober und wird von der Autorin um 19 Uhr im Klosterforum Maria Laach präsentiert. Das Werk verbindet historische Dokumente,...

Weiterlesen

Altenahr. Die Kreissparkasse Ahrweiler eröffnet am Freitag, den 12.09.2025, in Altenahr eine neue Geschäftsstelle. Nachdem die alte Filiale durch die Flut zerstört wurde, wurde übergangsweise ein Container auf dem bisherigen Gelände der Kreissparkasse Ahrweiler in Altenahr installiert. Der darin aufgebaute Geldautomat wurde allerdings im Mai dieses Jahres gesprengt, sodass die Kreissparkasse Ahrweiler nun an einem neuen Standort nach Altenahr zurückkehrt.

Weiterlesen

Allgemeine Berichte

Info-Frühstück des AWO

Bad Neuenahr. Am Dienstag den 23. September 2025 um 10:00 Uhr findet ein Infofrühstück im AWO Quartierstreff, Mittelstraße 46 in Bad Neuenahr statt.

Weiterlesen

Monatliche Anzeige  Okt. 2024 bis Sept.2025
Dauerauftrag Imageanzeige
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung zur Rheinbacher Ausbildungsmesse
Kommunalwahlen
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Anzeige Rheinbacher Ausbildungsmesse 2025
Sonderheft "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung zur Rheinbacher Ausbildungsmesse
Sonderzeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Stellenanzeige kaufmännischer Mitarbeiter
Kirmes Ettringen
Stein- und Burgfest