Politik | 10.07.2018

Bündnis für Verkehrswende nördliches Rheinland-Pfalz zur alten Bahnstrecke Bassenheim-Lützel

Aufgabe ist nicht notwendig für einen attraktiven Radverkehr

Bündnis erkundete per Fahrrad die Situation rund um Rübenach und schlägt mehrere Alternativrouten vor, die zeitnah den Freizeit- und Alltagsverkehr verbessern würden

Gut ein Dutzend Radfahrer traf sich am Bahnhof Bassenheim und erkundete attraktive Strecken in Richtung Koblenz.T. Bernhard

Koblenz. Gut ein Dutzend Radfahraktive trafen sich auf Anregung des neuen Verkehrswende-Bündnisses am Bahnhof Bassenheim, um möglichst attraktive und sichere Radverbindungen von dort in Richtung Koblenz zu erkunden. Bekanntlich soll die stillgelegte Bahnstrecke von Ochtendung nach Bassenheim zu einem touristischen Radangebot ausgebaut werden. Gegen die Idee einer Fortführung des Weges auf der alten Bahntrasse über Rübenach nach Lützel regt sich aber erheblicher Widerstand, da so eine klimafreundliche Schienenanbindung des Gewerbegebietes am Koblenzer Kreuz, der Gemeinde Bassenheim und der Stadtteile Rübenach und Metternich verbaut würde.

Nur geringfügige Investitionen

„Am Endpunkt Bassenheim Bahnhof gibt es nach unserer Erkundung mindestens drei Hauptradrouten, die den touristisch geprägten Radweg von Ochtendung bis ins Zentrum Koblenz fortführen könnte. Der Umbau der alten Bahnstrecke nach Lützel ist daher nicht notwendig, würde auch viel zu lange dauern“, stellte Egbert Bialk, Koblenzer BUND-Vorsitzender, nach der Befahrung fest. „Auf ziemlich direkter Linie könnten befestigte Wirtschaftswege und verkehrsberuhigte Wohnstraßen in der Gemarkung und Ortslage Rübenach genutzt und entsprechend ausgeschildert werden. Hierfür bedarf es nur geringfügiger Investitionen, die rasch umzusetzen wären. Graben- und Keltenstraße sind hierfür ideale Trassen, die auch Alltagsverkehre entlang der Schule und den Sportplätzen sicher anbinden würden, weit weg von dem starken Autoverkehr in der Aachener Straße. Am Ortsausgang würde die Route an den allerdings etwas verbesserungsbedürftigen Rad-Fußweg am Bundeswehrzentralkrankenhaus anschließen, und mit wenigen Lückenschlüssen wären sowohl die Universität als auch die Einkaufszentren in Rübenacher und Trierer Straße rasch erreichbar und von dort die vier Moselquerungen in die Innenstadt“, so der Vorschlag des BUND-Vorsitzenden.

Jo Schäfer vom örtlichen Fahrradclub adfc wies auf bereits bestehende Planungen der Verbandsgemeinde von Bassenheim über Urmitz zum Rhein-Radweg hin. Diese Verbindung sei für einen sanften Radtourismus ideal und erprobt. Überall seien die Mindestanforderungen an Radwege zu beachten, zum Beispiel eine ausreichende Breite und die Vermeidung von Umwegen.

Noch näher zu trassieren und auszubauen wäre eine dritte Route: Von Bassenheim Bahnhof nach Westen durch das Gewerbegebiet am Koblenzer Kreuz und von dort Richtung Mosel zu den Ortslagen Güls und Winningen. Patrick Zwiernik, Stadtratsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen, sieht darin auch den Vorteil, dass hier zusätzlich größere Arbeitsstätten umweltfreundlich angebunden wären: „Hier könnten Wirtschaftswege mitgenutzt werden. Bei einer Reaktivierung des Schienenpersonenverkehrs wäre hier auch ein idealer Standort für einen Park&Ride-Platz, was mithelfen würde, den Autoverkehr und die Luftverschmutzung in der Innenstadt zu reduzieren. Über den Haltepunkt Stadtmitte gelangt man bequem ins Herz unserer Stadt, ein wichtiger Schritt für ein modernes S-Bahn-Netz.“

Gemeinwohl und Klimaschutz in den Vordergrund stellen

Dr. Thomas Bernhard vom BUND Koblenz forderte Stadtrat und Verwaltung abschließend auf, statt Partikularinteressen zu unterstützen, das Gemeinwohl und den Klimaschutz in den Vordergrund zu stellen: „Die Menschen in Koblenz erwarten, dass sich hier endlich etwas tut. Viel zu lange hat man das Auto gehätschelt, mit der Folge, dass die Innenstadt mit Blech verstopft ist und die giftigen Abgase unsere Gesundheit schädigen. Wir brauchen rasch sichere Radwege und einen attraktiven Nahverkehr - wo es noch möglich ist, auch auf der Schiene. Das fordert auch der neue Verkehrsentwicklungsplan. In Gesprächen mit Ratsmitgliedern verschiedener Parteien haben wir ein zunehmendes Bewusstsein für die Verkehrs- und Klimaproblematik feststellen können. Wir erwarten deshalb hier eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit und wegweisende Maßnahmen, und das auch im Hinblick auf die bevorstehende Kommunalwahl.“

Das Verkehrswende-Bündnis wird Anfang August eine weitere Radbefahrung durchführen. Das nächste öffentliche Treffen wird am Mittwoch, 29. August um 14.30 Uhr im BUND-Büro Koblenz sein. Weitere Informationen und Kontakt: Bündnis für Verkehrswende nördliches RLP über: BUND-Regionalbüro Koblenz, Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz, regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de, Tel. (02 61) 9 73 45 39, Egbert Bialk.

Pressemitteilung des

Bündnis für Verkehrswende

nördliches Rheinland-Pfalz

Gut ein Dutzend Radfahrer traf sich am Bahnhof Bassenheim und erkundete attraktive Strecken in Richtung Koblenz.Foto: T. Bernhard

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • KG: Gerechtigkeit muss sein. Aber Gerechtikkeit bedeutet aber nicht unbedingt, was viele Bürger wollen, nämlich die härtestmögliche Bestrafung des ehemaligen Landrats. Wenn der Klageerzwingungsantrag überhaupt...
  • Gerhard J. Mätze: Es ist schon unglaublich wie gerade auch in diesem Verfahren die Justizbehörden agierten. Ich bin im Wissen einer weiteren für mich schon unglaublichen Angelegenheit, in welcher sich die gleichen Stellen ebenso für mich haarsträubend bewegen.
  • Dieter Rolf Bersieck: Das hoffe ich auch, ich wünsche viel Erfolg und Gerechtigkeit
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Mülltonnenreinigung
Schulze Klima -Image
Katharinenmarkt Polch
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Gegengeschäft
Empfohlene Artikel

Koblenz. Großes Interesse fand die jüngste Diskussionsrunde der Reihe „Alltag trifft Politik“, zu der die Landtagsabgeordnete Anna Köbberling am Montag ins Lützeler Bürgerzentrum eingeladen hatte.

Weiterlesen

Unkel. „Beim Deutschen Kita-Preis 2025 hat unsere Region einen herausragenden Erfolg erzielt. Das erfüllt mich mit großem Stolz“, freut sich die Wahlkreisabgeordnete Ellen Demuth, die bei der Preisverleihung in Berlin anwesend war. Die Inklusive Kita Unkel wurde als „Kita des Jahres“ ausgezeichnet. Die Kita St. Nikolaus aus Kirchen (Sieg) erreichte den zweiten Platz. Beide Einrichtungen setzten sich...

Weiterlesen

Weitere Artikel

49-Jähriger zunächst in hilfloser Lage angetroffen

Euskirchen: Mann greift Polizistin an

Euskirchen. Am Donnerstag, den 27. November, gegen 11.50 Uhr wurde ein 49-jähriger Euskirchener im Bereich der Berliner Straße in hilfloser Lage am Boden liegend angetroffen. Eine hinzugerufene Polizeistreife näherte sich dem Mann, um ihm Hilfe zu leisten.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Rund ums Haus Daueranzeigr
Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Daueranzeige
Anzeige MAGIC Andernach
Pelllets
Kennziffer 139/2025
Sonderpreis wie vereinbart
Anzeige Black Friday / Sonderpreis wie vereinbart
Schulsozialarbeit und Sozialarbeit Waldkita
Tag der offenen Tür
Rückseite
Imagenanzeige
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Lucia Markt in Rech