Politik | 08.04.2025

CDU-Fraktion Koblenz setzt sich für Erweiterung des PEFC-Zertifikats für den Stadtwald ein

V.li. Philipp Rünz, Tim Josef Michels, August Hollmann, Dr. Florence Klose, Stephan Otto. Foto: Philipp Rünz

Koblenz. Die CDU-Fraktion hat im Forstausschuss einen Änderungsantrag zur Erweiterung des PEFC-Zertifikats für Waldbesitzer eingebracht. Ziel des Antrags ist es, zusätzliche Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder zu integrieren. Die vorgeschlagenen Änderungen umfassen insbesondere den Erhalt von Biotopbaumwärtergruppen, die Aufrechterhaltung ausgewiesener Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus, Rückegassen mit einem Mindestabstand von 40 Metern, die Implementierung von Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald, die Vermarktung von Ökosystemleistungen und CO2-Kompensationszertifikaten sowie den Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements.

Erhalt von Biotopbaumwärtergruppen zur Förderung der Biodiversität

Biotopbäume spielen eine entscheidende Rolle für die Biodiversität in Wäldern. Sie bieten Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und tragen zur ökologischen Vielfalt bei. Die CDU-Fraktion fordert, dass diese Bäume verstärkt geschützt und erhalten werden, um die natürlichen Lebensräume zu bewahren und die ökologische Balance zu unterstützen.

Aufrechterhaltung der Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus

Ein weiterer zentraler Punkt des Änderungsantrags ist die Aufrechterhaltung der ausgewiesenen Stilllegungsflächen über den Förderzeitraum hinaus. Diese Flächen sollen dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen werden, um die natürliche Waldentwicklung zu fördern. Durch die Stilllegung können sich die Wälder ungestört entwickeln und zu Naturwäldern heranwachsen, die gegenüber klimatischen Veränderungen widerstandsfähiger sind und eine höhere Biodiversität aufweisen

Rückegassen mit einem Mindestabstand von 40 Metern

Um die Bodenverdichtung zu minimieren und die ökologische Integrität zu erhalten, fordert die CDU-Fraktion einen Mindestabstand von 40 Metern zwischen Rückegassen. Dies soll die Schäden am Waldboden durch schwere Maschinen reduzieren und die Bodenfruchtbarkeit erhalten.

Implementierung von Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald

Die CDU-Fraktion schlägt vor, Maßnahmen zur Wassersicherung im Wald zu implementieren, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhöhen und Hochwasserspitzen zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen den Wald als natürlichen Wasserspeicher stärken und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Extremereignissen verbessern.

Vermarktung von Ökosystemleistungen

Die CDU-Fraktion setzt sich für die Vermarktung von Ökosystemleistungen wie Bodenschutz, Wasserspeicherung, Sauerstoffproduktion und CO2-Speicherung durch die Stadtverwaltung an ortsansässige Firmen ein. Diese Firmen können den Koblenzer Stadtwald werbewirksam unterstützen und gleichzeitig von den ökologischen Vorteilen profitieren.

Vermarktung von CO2-Kompensationszertifikaten mit TÜV-Siegel

Ein weiterer Vorschlag ist die Vermarktung von CO2-Kompensationszertifikaten mit einem TÜV-Siegel. Diese Zertifikate sollen den Waldbesitzern zusätzliche Einnahmequellen bieten und gleichzeitig zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen.

Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements

Schließlich fordert die CDU-Fraktion den Erhalt des klimaangepassten Wald-Managements über den Auslauf der Fördermittel hinaus. Dies soll sicherstellen, dass die Wälder langfristig gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet sind und ihre lebenswichtigen Ökosystemleistungen bereitstellen können.

Breite Unterstützung von anderen Parteien

Der Änderungsantrag wurde von den Freien Wählern, der WGS, der AfD und der FDP voll unterstützt. Diese Parteien teilen die Ansicht, dass das PEFC-Zertifikat, in seiner erweiterten Form als „PEFC Deluxe“, alle notwendigen Förderungen ausschöpft und den Revierförstern den nötigen Planungsspielraum bietet. Im Vorfeld hatten sich die benannten Fraktionen mit den Revierförstern getroffen und Informationen aus erster Hand gesammelt.

Im Gegensatz dazu fordern die SPD und die Grünen jeweils ein FSC- bzw. Naturlandzertifikat.

Tim Josef Michels, forstpolitischer Sprecher, kritisiert diese Zertifikate, als überregulierend und bürokratisch aufblähend, was die Arbeit der Revierförster erheblich behindern würde. Michels betont, dass der CDU-Antrag den Revierförstern mehr Freiheit und weniger bürokratischen Aufwand ermöglicht.

Im Vorfeld des Antrags hat die CDU-Fraktion an zahlreichen Waldbegehungen teilgenommen, um die wichtigsten Punkte zu identifizieren, die ohne zusätzlichen Personalaufwand und weitere Kosten umgesetzt werden können. Michels betont, dass die CDU-Fraktion großes Vertrauen in die Fachleute im Wald hat und unser Wald auch weiterhin eine gute Zukunft hat.

Pressemitteilung der

CDU-Fraktion Koblenz

Weitere Themen

V.li. Philipp Rünz, Tim Josef Michels, August Hollmann, Dr. Florence Klose, Stephan Otto. Foto: Philipp Rünz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • K. Schmidt: Wenn die SPD von "Mehrheit" spricht, darf die Anmerkung sein: 83,6% haben bei der Bundestagswahl die SPD nicht gewählt. Auf Landesebene werden es nach aktuellen Umfragen ca. 77% nicht tun. Ich persönlich habe es auch schon lange nicht mehr getan.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
Titel
SO rund ums Haus
Stellenanzeige
Umzug
Doppelseite Herbstbunt
Ganze Seite Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Koblenz. Der „NeuroRaum“ ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen mit erworbener Hirnschädigung, etwa durch Schlaganfall, Unfall oder Hirntumor, das im März 2025 ins Leben gerufen wurde. Betroffene und Angehörige können sich hier austauschen, gegenseitig unterstützen und soziale Kontakte knüpfen, die gerade in der Folge einer Hirnschädigung oftmals leiden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Gelungene Werbebroschüre der VRM für Mayen

Akzeptanz des ÖPNV muss kontinuierlich wachsen!

Kreis Mayen-Koblenz. Noch dominiert der PKW-Verkehr das Verkehrsaufkommen in Deutschland, doch im Kontext des Klimawandels liegt ein wesentlicher Zukunftsfaktor hin zu einer nachhaltigen Mobilität im fortschreitenden Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) – gerade auch im ländlichen Bereich.

Weiterlesen

Haus Wasserburg: Tierische Wohlfühlorte entstehen

Kreative Winterquartiere für Tiere bauen

Vallendar. Am 22. November 2025 dreht sich alles um Tiere, Natur und Nachhaltigkeit rund um Haus Wasserburg. Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren sind eingeladen, einen Tag auf dem Gelände zu verbringen, um zu lernen, zu essen und vor allem mit Naturmaterialien zu bauen.

Weiterlesen

Mitarbeiterinnenversammlung im Rathaus befasste sich mit dem Thema Gleichstellung

Austausch und neue Impulse für die Zukunft

Mayen. Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mayen, Ina Rüber-Teke und Janine Pitzen, haben zur mittlerweile vierten Mitarbeiterinnenversammlung eingeladen.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Kreishandwerkerschaft
Essen auf Rädern
Kreishandwerkerschaft
Illustration-Anzeige
Imageanzeige
Baumfällung & Brennholz
Anzeigensponsoring Herbstbunt o. B.
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Anzeige Andernach
Schulze Klima -Image
TItelanzeige
Angebotsanzeige (August)
Ganze Seite Remagen
Anzeige KW 42
Herbstbunt
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#