Politik | 06.11.2023

„Fahrradanhänger: Praktisch oder Gefahr für Kinder?“ in BLICK aktuell 44/23

Das Problem sind nicht die Anhänger

Mit Erschrecken las ich den kleinen Bericht zur Nutzung von Fahrradanhängern.

Natürlich ist der geschilderte Vorfall/Unfall schlimm, auch wenn nicht allzu viel passiert ist. Leider gibt es keinerlei Aussagen zur Wege- oder Platzsituation. Es wird auch nicht thematisiert, ob der Autofahrer geholfen hat, Fahrerflucht beging oder zur Verantwortung gezogen wurde.

Es gilt für das Überholen von Radfahrern ein Abstand von 1,50 Metern innerorts, außerorts bei mehr als 50 km/h erlaubter Höchstgeschwindigkeit sogar zwei Meter. Dieser Abstand wird gemessen von dem am weitesten in die Fahrbahn ragenden Teil des Fahrradsoders, nicht etwa ab der Mitte des Rads. Das heißt im Klartext: linkes Ende Lenker oder vom linken Anhängerrad aus 1,50 Meter.

Hätte der Autofahrer dies beachtet, wäre nichts passiert.

Die Regel besagt übrigens auch: Ist zu wenig Platz, um in diesem Abstand zu überholen, besteht Überholverbot. Leider wird das noch viel zu selten kontrolliert.

Aus meinem Alltag und dem meiner inzwischen 16-jährigen Tochter mit Rad könnte ich eine lange Liste mit abenteuerlichen Überholmanövern durch Autofahrer hier einstellen. Das würde hier allerdings den Rahmen sprengen.

Fakt ist: Bei Einhalten des vorgeschriebenen Abstands hätte es diesen Unfall nicht gegeben.

Das Problem mit den Abgasen wäre entschieden geringer, gäbe es eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr, der in Teilen komplett getrennt von KfZ-Wegen geführt wird. Womöglich würden dann so gar mehr Menschen Rad und weniger Auto fahren.

Ein Fahrradanhänger für Kinder ist praktisch, es können nämlich auch zwei Kinder drin sitzen, was beim Sitz nicht funktioniert. Wir konnten leider keinen Nutzen, weil kein geeigneter Platz zur Verfügung zum Abstellen zur Verfügung stand.

Der Tenor des Berichts, die Mutter handele wenig verantwortungsvoll, gefällt mir ganz und gar nicht. Das Problem liegt doch vielmehr bei der Infrastruktur und bei Autofahrern, die rücksichtslos für sich Vorrechte beanspruchen, die es so nicht gibt.

Die Frage lautet für mich daher: Wer ist hier verantwortungslos? Die Mutter, die ein umweltfreundliches und preiswertes Transportmittel nutzt und ihre Kinder lehrt, dass es nicht nur das Auto gibt? Oder der Autofahrer, der rücksichtslos viel zu eng überholt.

Ein Ding hat immer mehrere Seiten, so sollte es auch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.

Christine Sachsinger,

Neuwied

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