Entscheidung im Sinziger Stadtrat

Das Thermalbad ist gerettet

Das Thermalbad ist gerettet

Das Thermalbad ist im Rat ein Dauerthema. So trafen sich die Mandatsträger bereits im Frühjahr 2019 zu einem Vor-Ort-Termin mit Pächter Frank Riffel. Foto: ROB

Sinzig. Kaum eine Diskussion bestimmte das Stadtgespräch in den letzten Wochen mehr, als die mögliche Schließung des Thermalbades in Bad Bodendorf. Gerade in den sozialen Medien blickte man besorgt auf den Stadtrat, der vergangene Woche erstmals via Videokonferenz virtuell zusammenkam. Das höchste Gremium Sinzigs hatte nämlich die zusätzliche Bewilligung von Geldern zur Beckensanierung zu entscheiden. Bekanntlich fällt die teurer aus als ursprünglich angesetzt. Statt den geplanten 2,1 Millionen Euro schlägt die Sanierung mit 2,7 Millionen Euro zu Buche. Angesichts der finanziellen Verluste durch die Corona-Krise befürchteten die Bürger nun, dass der Stadtrat angesichts der erhöhten Kosten einen Rückzieher machen könnte. Der Sanierungsbedarf der geliebten Bades ist jedoch groß: Würden die zusätzliche Finanzmittel verneint, käme das einem Todesurteil des Schwimmbades gleich.

Geron: „Niemand möchte

das Bad schließen“

Andreas Geron stellte bereits kurz nach Beginn der Tagung klar. „Niemand möchte das Bad schließen“, so der Bürgermeister. Schnell stand fest, dass die Fraktionen ebenfalls grünes Licht für den Erhalt und den Weiterbetrieb geben werden. Vom bisherigen Weg rückte man trotzdem ein wenig ab. So soll zusätzlich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Politik, der Verwaltung und dem Planungsbüro geschaffen werden. Ziel sei es, gemeinsam mit dem Badbetreiber und dem Förderverein zum Erhalt des Bades Alternativen, Modifikationen und Energiesparpotenziale zu erarbeiten. Generell ist das Ziel dieser Maßnahme, die Pforten des Bades im Jahr 2022 wieder zu öffnen. So falle die Saison 2021 zwar aus, eine langfristige Sicherung des Standortes sei jedoch das erklärte Ziel, dass für die Mandatsträger nicht überraschend kam. Im Vorfeld gab es intensive Gespräche zwischen allen Beteiligten und den Fraktionen um zügig den Erhalt des Bades auf den Weg zu bringen. Das gelang: Nach kaum 20 Minuten wurde der Vorschlag einstimmig verabschiedet. Die Frage, wer genau dieser Arbeitsgruppe angehören soll, stünde laut dem Bürgermeister noch nicht genau fest. Diese Frage werde jedoch zeitnah beantwortet.

Zufriedener Konsens

Über die Entscheidung herrschte im Rat zufriedener Konsens zwischen den Fraktion. Franz Hermann Deres von der CDU stellte fest, dass der bisher Weg zwar nicht ideal, aber richtig sei. Ähnlich fiel das Statement von Friedhelm Münch (FWG) aus. Wichtig sei, dass das Bad wieder öffne. Generell sollten die Kosten weiterhin genau im Blick gehalten werden. Hardy Rehmann von den Grünen sieht die neue Regelung als Projekt mit Leuchtturmcharakter. Die Lösung könnte als Beispiel für weitere Großprojekte in Sinzig gelten. Dass der Kompromiss bedeutsam sei, wusste Hartmut Tann. Der SPD-Mann attestierte dem Rat zur dieser Entscheidung ein hohes Maß an Diskussionsbereitschaft, die von einer vitalen Politik zeuge. Dominik Graf von Spee (FDP) stimmte zu und unterstrich die hohe Fachkompetenz im Gremium. ROB