
Am 04.09.2025
PolitikBündnis 90/Die Grünen VG Höhr-Grenzhausen
Ein alltagstauglicher Radweg von Höhr-Grenzhausen nach Vallendar ist passé
Höhr-Grenzhausen. Seit Langem wird von vielen Seiten ein alltagstauglicher Radweg von Höhr-Grenzhausen nach Vallendar gefordert. Er soll auch für Berufspendler geeignet sein sowie das Kannenbäckerland an das Radwegenetz im Rheintal anschließen. Nur mit der Umsetzung hapert es. Seit Kurzem ist leider klar, dass es ihn in der entsprechenden Ausbauform bis auf weiteres nicht geben wird.
Bei einem alltagstauglichen Radweg handelt es sich im Gegensatz zu einem touristischen um einen Verkehrsweg. Er ist mit vielen formalen Vorgaben verbunden, etwa einer asphaltierten Oberfläche oder einer Regelbreite von 2,5 m außerorts.
Favorisiert wurde eine Streckenführung über den Wald- und Wirtschaftsweg parallel zur L 308 auf der anderen Ferbachseite. Eine Umsetzung durch den Landesbetrieb Mobilität wurde schon 2023 abgelehnt. Die Verbandsgemeinde Vallendar bzw. die Gemeinde Weitersburg haben 2025 jegliche Beteiligung an der Realisierung des Radwegs ausgeschlossen. Dabei war angedacht, Synergien zu nutzen und die geplante Wasserleitung der interkommunalen Wasserversorgung über die alternative Teiltrasse mit dem Radweg zu kombinieren.
Im Juli dieses Jahres ergab nun die Voruntersuchung, dass die anvisierte Streckenführung wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Zusätzlich wären umfangreiche Sicherungen zur Vermeidung von Hangrutschungen notwendig. Damit sind alle bisherigen Überlegungen obsolet und wir sind in der Sache keinen Schritt weitergekommen. Wie soll es weitergehen?
Die Wasserleitungstrasse soll jetzt durch das Feisternachttal geführt werden. Da bietet sich der gleichzeitige Ausbau als touristischer Radweg an. Ein alltagstauglicher Ausbau wäre in diesem Bachtal nicht sinnvoll und vertretbar. Als Oberfläche sollte eine wassergebundene Decke mit langfristig stabilem und wasserdurchlässigem Unterbau und einer fahrradfreundlichen Körnung vorgesehen werden.
Gleichzeitig dazu bietet sich die Instandsetzung einer parallelen Strecke vorbei an den „Höhrer Löchern“ Richtung Hofgut Wandhof und vorbei an der Burg Schönstatt als ergänzende kleinere Verbesserung des Radwegenetzes an: Hier wäre nur ein kleiner Abschnitt von ca. 850 m zwischen zwei asphaltierten Streckenabschnitten ebenfalls mit einer wassergebundenen Oberfläche instand zu setzen.
Diese Strecke wird vielfach Richtung Vallendar von Freizeitradlern und auch von Berufspendlern genutzt, ist aber in umgekehrter Richtung aus Vallendar nach Höhr-Grenzhausen aufgrund der Steigungsverhältnisse nur von ausgesprochen sportlichen Fahrern oder mit E-Bike befahrbar. Hier stellt die Strecke durch das Feisternachttal die nötige Alternativroute dar. Mit beiden Maßnahmen wäre Berufspendlern gedient und gleichzeitig würde die Freizeitnutzung auch für alle angrenzenden Gemeinden deutlich verbessert.
Diese Thematik gehört in den Verbandsgemeinderat. Darum wird die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderates einen entsprechenden Antrag einbringen. Die Verbandsgemeindeverwaltung soll noch in 2025 eine fachlich und wirtschaftliche belastbare Vorgehensplanung vorlegen. Weiterhin ist der Kontakt nach Vallendar zu suchen. Wir werden Sie zeitnah weiter informieren.
Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen VG Höhr-Grenzhausen

Ursprünglich favorisierte alternative Teiltrasse eines alltagstauglichen Radweges von Höhr-Grenzhausen nach Vallendar. Foto: Herbert Brockmann

Verlauf der unzureichend befestigten Strecke Höhrer Löcher/Burg Schönstatt.