
Am 14.03.2023
PolitikInnenminister Michael Ebling besuchte die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung
„Katastrophen machen nicht an Ländergrenzen halt“
Intensivierung der Bund-Länder-Zusammenarbeit stand im Fokus
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bonn. Sowohl das in Bonn ansässige „Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz“ (GeKoB), als auch die „Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung“ (BABZ) wurden kürzlich vom rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling sowie von Juliane Seifert (Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat) besucht. Im „Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz“ sind alle wichtigen Partner des Bevölkerungsschutzes vertreten. Den Kern bilden die Behörden, die für Katastrophen- und Zivilschutz in Deutschland zuständig sind – die Innenministerien und Innensenatsverwaltungen der Länder und des Bundes. Die „Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung“ ist die Aus- und Weiterbildungseinrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Hier geht es um die theoretische und praktische Qualifizierung von haupt- und ehrenamtlichen Führungs- und Lehrkräften des Zivil- und Katastrophenschutzes. Beim Besuch in Bonn erläuterte GeKoB-Leiterin Dr. Monika John-Koch die Arbeitsweise, beim Besuch in Bad Neuenahr-Ahrweiler informierte BBK-Präsident Ralph Tiesler über die Zusammenarbeit von BBK und dem Land Rheinland-Pfalz in der Aus- und Weiterbildung im Krisenmanagement.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg im Bevölkerungsschutz
Bevölkerungsschutz erfordert eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure. Wie diese Zusammenarbeit in der Praxis aussehen kann, stand bei den Besuchen im Fokus. Mit der Entsendung einer Verbindungsperson aus Rheinland-Pfalz ist der nächste Schritt für eine Intensivierung der Bund-Länder-Zusammenarbeit gegangen und die Sollstärke auf Seiten des Bundes und der Länder mit jeweils mindestens fünf Verbindungspersonen erreicht. „Ich danke ihnen dafür, dass sie sich die Zeit genommen haben, diese Bildungseinrichtung zu besuchen. Wir empfinden das als Wertschätzung für die Aufgabe, die wir hier wahrnehmen – nämlich Bildung zu generieren. Wir sind fest davon überzeugt, dass Bildung im Bevölkerungsschutz und in der zivilen Verteidigung der Schlüssel zum Erfolg und auch die beste Katastrophen- und Krisenvorsorge ist“, betonte BABZ-Leiter Thomas Mitschke in seinem Grußwort. Dem schloss sich BBK-Präsident Ralph Tiesler an: „Aus- und Fortbildung sind für uns ein ganz wesentliches Element. Ohne eine gute Ausbildung bekommen wir kein gutes Krisenmanagement. Die dynamischen Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, dass wir in Deutschland was das Thema Zusammenarbeit angeht durchaus noch Nachholbedarf haben. Die Komplexität dieser Krisen macht es eben auch deutlich und notwendig, dass wir uns immer intensiver schulen lassen. Hier an der Akademie wird sich mit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern intensiv und kompetent mit einer effektiveren Zusammenarbeit beschäftigt. Die Nachfrage nach dem was wir hier leisten, nimmt dabei stetig zu. Gemeinsam schaffen wir in einer Sicherheitspartnerschaft mit der Bevölkerung und den ausgebildeten Kräften den Schlüssel für eine resilientere Gesellschaft“, so Tiesler.
Bessere Aufstellung beim Thema Warnung
„Ich habe bei den heutigen Terminen und Gesprächen gesehen, wie wir als Bund und Länder gemeinsam auf die immer herausfordernderen Krisen reagieren müssen. Wir reagieren strukturell, mit der Gründung des gemeinsamen Kompetenzzentrums, in dem Bund und Länder gemeinsam agieren, aber auch mit Hilfsorganisationen, mit der Bundespolizei und mit der Bundeswehr. Auch beim Thema Warnung stellen wir uns besser auf, unter anderem mit der neuen Cell Broadcast-Technik. Auch dies geht nur Hand in Hand mit Bundes- Landes- und kommunaler Ebene. Es gilt dabei nicht nur gut ausgestattet, sondern auch gut gebildet und vorbereitet zu sein“, sagte Staatssekretärin Juliane Seifert.
„Die Bundesakademie ist auf der Höhe der Zeit“
RLP-Innenminister Michael Ebling dankte der Akademie für ihr Engagement – auch im Rahmen der Ahr-Flutkatastrophe im Jahre 2021. Der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, so Ebling, müsse an vielen Stellen neu gedacht und verstärkt werden. „Katastrophen machen nicht an Ländergrenzen halt. Wir brauchen mehr Wissen und mehr Handlungskompetenz auf den Ebenen von Bund und Ländern. Die Bundesakademie ist auf der Höhe der Zeit, auch im Bezug auf die Themen. So muss es weitergehen, um ein kontinuierliches Wissen zu haben. Das Interesse an Fort- und Weiterbildung ist sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt sehr hoch. Auf jeden Fall brauchen wir eng abgestimmte Strukturen“, betonte Ebling.
Im Rahmen der Katstrophen- und Bevölkerungsschutz-Zusammenarbeit von Bund und Ländern besuchte RLP-Innenminister Michael Ebling auch die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) in der Kreisstadt, von links Michael Ebling, Juliane Seifert (Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat), Ralph Tiesler (Präsident Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und Thomas Mitschke (Leiter BABZ). Foto: DU