Ein Antrag für die Errichtung einer Sportstätte für Fahrrad- und Motorrad-Trial wurde abgelehnt

Keine Unterstützung für den Jugend Trialsport in Bad Neuenahr

Keine Unterstützung für den Jugend Trialsport in Bad Neuenahr

Die Enttäuschung ist groß. Foto: Archiv / AAC Bad Neuenahr 1924 e.V

Bad Neuenahr. Die Enttäuschung der Familien, die hinter dem Antrag des AAC auf die „Errichtung einer Sportstätte für Fahrrad- und Motorrad-Trial“ stehen, ist groß. Ein Jahr lang hat man an einem Konzept gearbeitet, um Kindern und Jugendlichen „Trial“ in Bad Neuenahr zu ermöglichen. Das Konzept wurde allen Stadtratsfraktionen vorgestellt und deren Wünsche und Anmerkungen aufgenommen. Der Verein legt sich in seinem Konzept auf kein konkretes städtisches Grundstück fest, sieht aber eine erfolgsversprechende Option auf der Bengener Heide. Nun wurde der Traditionsverein von der Verwaltung über den Beschluss des Stadtrats in einer nichtöffentlichen Sitzung und die „endgültige“ Ablehnung kurz und knapp mit den Hinweisen auf die Gründe „mangelnde Sicherheit neben dem Schießstand auf der Bengener Heide“, „hohe Genehmigungskosten“ und „Lärm“ informiert.

Die Argumente sind wenig nachvollziehbar: Wenn von einem Schießstand ein Sicherheitsrisiko ausgeht und die Verwaltung dies weiß, dann handelt sie fahrlässig und gefährdet heute bereits Menschen auf der Bengener Heide. Auch das Kostenargument ist nicht belastbar, denn die Frage, ob Verwaltungskosten entstehen und angemessen sind und ob der AAC und seine Unterstützer diese ggf. tragen können, wurde erst gar nicht gestellt. Letztlich ist auch das Lärmargument an den Haaren herbei gezogen, denn Trial-Motorräder sind zulassungsfähig, also leise und weder Trial-Fahrräder noch elektrobetriebene Trial-Motorräder erzeugen wahrnehmbare Geräusche. Die Ablehnung war vom Verein bereits erwartet worden, denn im Laufe des Jahres baute sich ein ungutes Gefühl auf: Der Bürgermeister stand ein Jahr lang für ein Gespräch zu dem Jugendprojekt des AAC nicht zur Verfügung. Nur FBL und FDP waren gegenüber dem AAC in der Lage eine klare, unterstützende Position zu dem Jugendprojekt zu äußern. Die Verwaltung hat im Verborgenen und in nicht öffentlichen Sitzungen agiert. Die Bitte des AAC um transparentes Handeln und aktive Einbindung in den Entscheidungsprozess würde ganz einfach ignoriert. Das „Benefiz Trial Camp für flutbetroffene Kinder und Jugendliche aus dem Ahrtal“ des AAC Bad Neuenahr mit über 25 Kindern und Jugendlichen wurde nur von der FBL besucht – alle anderen Fraktionen und der Bürgermeister hatten keine Zeit sich eine faktenbasierte Meinung zum Thema Jugend Trialsport zu bilden.

So werden Kinder und Jugendliche im Kreis Ahrweiler und der Stadt Bad Neuenahr auf ein einzigartiges, nachhaltiges und wertvolles Hobby wie Trial verzichten müssen. Dem AAC ist klar geworden, dass mit der aktuellen Konstellation aus Bürgermeister, Verwaltung und Stadtratszusammensetzung in Bad Neuenahr und deren Selbstverständnis, keine transparenten, mutigen und lösungsorientierten Entscheidungen für die Jugendarbeit eines Traditionsvereins wie dem AAC Bad Neuenahr 1924 e.V. möglich sind.

Wir verstehen nun ein wenig mehr, warum sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren und sich von der Politik abwenden: Politik ist für die Menschen da und muss ihnen gute Lösungen bieten. Verwaltungen sind da, um Lösungen umzusetzen und nicht, um Probleme zu suchen. Dies zu leben ist nirgends in Deutschland dringlicher und wichtiger als im von der Ahrflut geschundenen Ahrtal.

Wenn sich bei der nächsten Kommunalwahl neue Konstellationen ergeben, wird der Verein seinen Antrag erneut stellen, denn mit ein wenig gutem Willen, ist das Konzept in Bad Neuenahr umsetzbar – man muss nur wollen, aber genau daran mangelt es.

Der ausführlicher Antrag des AAC sowie das Schreiben der Verwaltung der Stadt Bad Neuenahr sind auf der Homepage des Vereins www.aac-badneuenahr.de abgelegt.