FWM/FWM3 zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum
Kinderarztmangel: Unterversorgung der Kleinsten deutlich sichtbar

Mayen. Die Schließung verschiedener ärztlicher Bereitschaftsdienstzentralen macht deutlich: Die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich schleichend. Denn es gibt immer weniger Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken. Insbesondere ältere Menschen, die auf eine regelmäßige Behandlung angewiesen sind, und die Menschen im ländlichen Raum spüren diese Einschränkungen. Zur Lösung der prekären ambulanten und stationären Versorgung in der Region fordern die Freien Wähler in Mayen (FWM) und dem Landkreis MYK (FWM3) eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung: Dazu gehört z. B. die Übernahme der gesetzlich vorgeschriebenen Krankenhausfinanzierung durch das Land im vollen Umfang, d. h. konkret über 100 Millionen mehr im Kampf gegen das „kalte Krankenhaussterben“, das nichts anderes ist, als ein Abbau der medizinischen Versorgung in der Fläche garniert mit dem Sahnehäubchen einiger „Spezialkrankenhäuser“. Gegen den Ärztemangel gilt es nach Ansicht der FWM und der FWM3 umgehend eine gezielte Förderung für Ärzte im ländlichen Raum einzuführen, die medizinischen und pflegerischen Ausbildungskapazitäten deutlich auszubauen, den Ärztealltag durch Abbau von Regulierungen drastisch zu vereinfachen, die Höchstgrenzen für Abrechnungen gerade im Bereich der gesetzlich Versicherten zu erhöhen sowie attraktive Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit im gesamten Gesundheitsbereich zu stärken bzw. auszubauen. Denn die medizinische Versorgung der Bevölkerung muss nach Ansicht der Freien Wähler wieder als erste Pflichtaufgabe von Land und Bund umfassend und nachhaltig politisch umgesetzt werden. Aber auch der MYK-Kreistag kann was tun. Um einer ärztlichen Unterversorgung vorzubeugen, hat die Fraktion bereits 2019 die Einführung von Medizin-Stipendien (jeweils 50.000 Euro) im Kreistag beantragt, da man der Behandlungsnot von jungen Familien rechtzeitig entgegensteuern wollte. Leider sah dies die Kreismehrheit damals nicht so. Gerade beim Kinderarztmangel ist die Unterversorgung für die Kleinsten deutlich sichtbar und spürbar. Es gibt in Mayen nur die Kinderärztliche Praxis (MVZ) am Krankenhaus. Das medizinische Versorgungszentrum hat den letzten Mayener Kinderarzt Dr. Hielscher aufgekauft, um die Kinderarztversorgung aufrechtzuerhalten. Inzwischen hat leider auch das MVZ nur an einem Tag in der Woche für wenige Stunden geöffnet. Die Fraktion verurteilt die Unterversorgung scharf.
Pressemitteilung FWM / FWM3