Politik | 23.03.2023

Gemeinsamer Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Die Linke-PARTEI im Stadtrat beschlossen

Klimafreundliche Wärme für das neue Hallenbad aus der Mosel

Ulrich Kleemann. Foto: privat

Koblenz. Auf Antrag der drei Ratsfraktionen von Grünen, SPD und Die Linke-PARTEI wird die Stadt Koblenz eine Machbarkeitsstudie für die Nutzung von Flusswärme aus der Mosel beauftragen. Ziel ist es, das neue Hallenbad am Rauentaler Moselbogen und den Stadtteil mit klimafreundlicher Wärme über ein Nahwärmekonzept zu versorgen. Die Finanzierung kann über das neue Kommunale Investitionsprogramm für Klimaschutz und Innovation (KIPKI) des Landes Rheinland-Pfalz erfolgen.

Flusswärmepumpen funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Kühlschränke und sind bereits seit Jahrzehnten bewährte Technik. Sie entziehen dem Fluss Wärme und geben diese über Wärmetauscher an ein Nah- oder Fernwärmenetz ab. Das Flusswasser wird dabei um zwei bis fünf Grad abgekühlt wieder eingeleitet, wodurch auch für das Gewässer ein positiver Effekt erreicht wird. Durch den Klimawandel werden in der Mosel häufig kritische Temperaturen von über 25 Grad erreicht, die zum verstärkten Algenwachstum und Fischsterben führen können.

Zum gemeinsamen Antrag der drei Fraktionen erklärt Dr. Ulrich Kleemann, stellvertretender Vorsitzender der Grünen Ratsfraktion: „Um die ambitionierten Klimaschutzziele des Landes einzuhalten, müssen wir in Koblenz vor allem beim Thema Klimaneutralität der Wärmeversorgung deutlich schneller vorankommen. Wir wollen daher das Klimaschutzinvestitionsprogramms KIPKI nutzen, um das neue Hallenbad klimaneutral betreiben zu können. Die Nutzung von Moselwasser zur Wärmegewinnung wäre dabei ein echtes Leuchtturmprojekt, das weit über die Region hinaus ausstrahlen würde.“

„In allen Bereichen unseres Lebens spüren wir die steigenden Energiekosten“, ergänzt Marion Lipinski-Naumann, Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Daher müssen wir jetzt unseren Blick auf nachhaltige Energie- und Wärmegewinnungskonzepte werfen. Denn für die Zukunft brauchen wir vielfältige Alternativen, um an bezahlbare Energie zu kommen. Langfristig muss hier das Ziel sein, auch die Bevölkerung mit Nahwärme zu versorgen. Zudem gibt es den Win-Win-Effekt, dass wir nicht nur Energie aus unseren Flüssen bekommen, sondern auch nachhaltig deren Durchschnittstemperatur absenken und die Verhältnisse für die Flussbewohner verbessern.“

Kevin Wilhelm (Die PARTEI), hallenbadpolitischer Sprecher der Linke-PARTEI-Fraktion, ergänzt: „Die Hitzerekorde der letzten Jahre waren nur der Anfang. Selbst in den optimistischsten Szenarien geht der Weltklimarat in seinem aktuellen Bericht davon aus, dass die Erderwärmung 1,5 Grad vorübergehend überschreitend wird und dies für mehrere Jahrzehnte. Eine Flusswärmepumpe, die einerseits klimafreundliche Energie liefert, andererseits zur Abkühlung der Mosel beiträgt, wäre deshalb eine konsequente Antwort auf ein akutes Problem.“

In Deutschland werden aktuell fünf Großflusswärmepumpen errichtet. Eine der größten dieser Art entsteht in Mannheim und soll dort ab Fertigstellung noch in diesem Jahr 50.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Mit der Machbarkeitsstudie soll nun auch in Koblenz untersucht werden, wie eine solche Flusswärmepumpe das neu entstehende Hallenbad und den Stadtteil mit Nahwärme versorgen kann. Koblenz hätte damit in Rheinland-Pfalz eine Vorreiterrolle, könnte ein klimaneutrales Hallenbad und ein Nahwärmenetz im Stadtteil betreiben. Durch die Lage an zwei großen Flüssen ist Koblenz besonders für die Nutzung von Flusswärme geeignet. Pressemitteilung der

Stadtratsfraktion

Bündnis 90/Die Grünen Koblenz

Ulrich Kleemann. Foto: privat

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