Leserbrief zum Thema Brexbachtalbahn

Klimawandel ist keine Zukunftsprognose

Mitglieder des Vereins Brexbachtalbahn helfen in den Flutgebieten

06.08.2021 - 10:08

Bei der Stadtratssitzung am 12 Juli 2021, zwei Tage vor der Flutkatastrophe, sagte Manfred Bauer, Vorsitzender der SPD in Bendorf, einer Stadt mit Klimanotstand zum Tagungsordnungspunkt Brexbachtalbahn: Klimaschutz sei nicht die Aufgabe eines Stadtrates. Die CDU wiederum, die sich in ihrer Bürgerinformation schon vorher gegen jeden Bahnverkehr ausgesprochen hat, verweigert nun auch noch die Zustimmung für das Aufstellen von Ladesäulen für E-Mobilität. Ein paar tausend Euro - zu teuer. Die WUM, wie immer gegen alles, votierte zusammen mit Mitgliedern der Grünen gegen ein Mandat der Verwaltung zur Verhandlung mit dem Land und dem Zweckverband zur Reaktivierung der Brexbachtalbahn, obwohl durch neue Fördermöglichkeiten keine Kosten mehr auf die Stadt zukommen und das Land von einer Reaktivierung der Strecke ausgeht. In Bendorf wird es also in absehbarer Zeit wider der Realität in der Welt weder Ladesäulen für E-Autos noch klimafreundlichen Bahnverkehr oder touristische Entwicklung geben. So verhindert man Stadtentwicklung, ohne selber eigene Vorschläge zu machen, wie denn Klimaschutz, Verkehrswende und nachhaltiger Tourismus in Zukunft aussehen soll. Denn ohne Bahnanschluss wird es 2026 auch keine Gartenschau geben und Millionen an Investitionen werden nicht nach Bendorf fließen.

Zwei Tage später dann die Klima-Katastrophe im Ahrtal mit Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe. Nach Auskunft des Westerwälder Meteorologen Björn Goldhausen hätte dieses Wetterereignis eigentlich den Westerwald treffen müssen. Dann wäre Sayn jetzt zerstört. Auch Mitglieder der Brexbachtalbahn waren in den letzten Tagen vor Ort, um vor allem technische Hilfe zu leisten.

Vorsorge vor solchen Ereignissen betreiben sie gegen alle Widerstände in Bendorf ja schon lange, genau seit 14 Jahren. Es ist die Handlungsstärke und das unbedingte Wollen überzeugter Bürger, die den Unterschied macht. Es sind Bürger aus der Stadt, aus der Region und weit darüber hinaus, die ihr Interesse und Liebe zu einer Sache vorausschicken, durch ihr Wirken und Initiative etwas erreichen und entstehen lassen - nicht durch eine Erwartungshaltung von oben, sondern durch selber tun. Und das ist wichtiger denn je. Darauf setzt z.B. auch die KlimaUnion innerhalb der Bundes-CDU: auf Fakten statt Ideologie, Akzeptanz von Naturgesetzen und die Erkenntnisse der Klimawissenschaft. Denn sie liefert Antworten auf Fragen, die uns alle jetzt bewegen.

Im Stadtrat von Bendorf bewegt sich niemand. Lieber hält man am anachronistischen Beschluss von 2017 fest. LastZÜGE aus ganz Europa in der Stadt, laute Motorräder und zugeparkte Straßen in Sayn am Wochenende - alles kein Problem, das stört niemanden. Aber wehe ein Zug würde fahren. Dann bricht – Zitat Bauer – in Sayn der Verkehr zusammen. Claudia Kemfert, Wirtschaftswissenschaftlerin und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg bringt es am Abend der Katastrophe auf den Punkt: Wir müssen wollen und schneller werden. In Bendorf aber will niemand und schnell schon gar nicht. Anschluss an die Zukunft verpasst.

Gernot Kallweit,

Urbar

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Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
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